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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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meine … wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn irgendein Fremder daherkäme und beschließen würde, den Thron von Prinzessin Nyah an sich zu reißen?«
    Man musste Elyssa zugutehalten, dass sie nicht einmal blinzelte. »Das wäre entsetzlich.«
    »Dann versteht Ihr meine Haltung.«
    »Das schon, Euer Gnaden«, stimmte sie zu. »Doch wenn ich Euch richtig verstehe, ratet Ihr zum sofortigen Einmarsch in Glaeba. Es mag Eurer Aufmerksamkeit entgangen sein, aber dort sitzt gegenwärtig der rechtmäßige Erbe der Krone auf dem Thron. Jaxyn hat keinen Versuch gemacht, den Thron an sich zu reißen, und bislang sieht es nicht so aus, als hätte er das vor. Warum also jetzt einmarschieren?«
    Weil die kosmische Flut noch nicht auf dem Höhepunkt ist! Stellan wäre gern aufgesprungen und hätte es ihr ins Gesicht geschrien. Weil jetzt noch eine gewisse Chance besteht, diesen Krieg zu gewinnen, ohne dabei Caelum und Glaeba zu vernichten. Weil Euch und Eure unmenschliche Art in einen gewöhnlichen Krieg zu verwickeln bedeutet, dass ihr nicht ganz so darauf drängen werdet, einen magischen Krieg vom Zaun zu brechen …
    Es gab endlos Gründe, und nicht einen davon konnte er laut aussprechen, ohne sein noch so frisches Wissen um die Unsterblichen preiszugeben.
    »Weil Mathu noch am Leben ist, Mylady«, er griff sich die plausibelste Rechtfertigung heraus. »Wenn Caelum jetzt einmarschiert, muss Glaeba den amtierenden König am Leben erhalten, denn sobald Mathu stirbt, bin ich sein legitimer Nachfolger, und damit steht Eure Invasion plötzlich moralisch auf sicherem Boden. Denn mit Mathus Ableben würdet Ihr nicht mehr als Aggressoren dastehen, sondern vielmehr als die Retter, die den rechtmäßigen König nach Hause bringen. Dieses Risiko kann Jaxyn nicht eingehen.«
    Elyssa runzelte die Stirn und wirkte nachdenklich. Stellan hatte den Verdacht, dass sie längst nicht so dumm war, wie alle glaubten. Aber sie war auch nicht so schlau, wie sie von sich selbst annahm. »Mal sehen, ob ich das alles richtig verstanden habe – Ihr wollt, dass wir in den Krieg ziehen, damit Jaxyn Mathu nicht aus dem Weg schaffen und die Krone an sich reißen kann?«
    »Bestimmt ist Euch klar, Mylady, dass Königin Kylia unverzüglich einen neuen Gemahl nehmen würde, sobald die Trauerzeit vorüber ist. Ich will entschieden keinen Jaxyn Aranville auf dem Thron von Glaeba sehen, wenn sie sich wiedervermählt. Wollt Ihr das?« Ihre Antwort erübrigte sich. Ich bin sicher, du siehst genau das kommen, weil du weißt, dass Königin Kylia in Wahrheit Diala ist.
    Jaxyn zum Nachbarn zu haben – als König eines an Macht überlegenen Landes, im Bündnis mit einer weiteren Unsterblichen von der Unmoral der Lakaienmacherin – das wäre wohl dein schlimmster Alptraum.
    Die Unsterbliche musterte ihn neugierig. »Weshalb sorgt Ihr Euch überhaupt noch um Mathu? Der undankbare kleine Wicht hat Euch des Mordes und Hochverrats bezichtigt.«
    »Das ändert nichts daran, dass er der rechtmäßige König von Glaeba ist.«
    Elyssa verdrehte die Augen. »Mögen mich die Gezeiten vor Männern edler Gesinnung bewahren«, murmelte sie.
    »Verzeihung?« Er tat, als habe er sie nicht genau verstanden.
    »Nichts. Hat mein Bruder sich schon für den Krieg ausgesprochen?«
    »Er sagte, er würde meine Vorschläge Königin Jilna unterbreiten.«
    »Glaubt Ihr, Jaxyn hat Kenntnis davon, dass Ihr hier in Cycrane seid?«
    »Dessen bin ich ziemlich sicher.«
    Das schien sie zu amüsieren. »Ich wette, er ist fuchsteufelswild.«
    Stellan gestattete sich ein ausnahmsweise aufrichtiges Lächeln. »Da wette ich mit.«
    »Er weiß natürlich, dass Ihr irgendetwas vorhabt. Meint Ihr, er ist schon auf einen Krieg vorbereitet?«
    »Andernfalls wäre er ein Narr«, sagte Stellan. »Das bringt mich zu einer spannenden Frage. Ihr seid wirklich sicher, dass Cecil Euch loyal dient, oder?«
    Sie sah nicht einmal in Warlocks Richtung. »Gewiss.«
    »Könnte Jaxyn nicht derselben Fehleinschätzung unterliegen?«
    Sie zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. »Was meint Ihr damit?«
    »Nun, nehmen wir an, dass Jaxyn Cecil hergeschickt hat, um Euch zu bespitzeln. Jetzt jedoch ist er Euch ein so treuer Diener, dass Ihr sicher sagen könnt, dass er das nicht tut. Verschenkt Ihr da nicht die einmalige Gelegenheit, Jaxyn mit Fehlinformationen zu futtern?«
    »Ihr meint, ich soll Cecil ihm Bericht erstatten lassen? Was für einen Sinn hätte das? Er wüsste doch, dass Informationen, die von mir kommen, ebenso gut

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