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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Unsterblicher war. War dies der eigentliche Grund dafür, dass sie ihn so warm empfangen hatte, mit so untypischer Leidenschaft? Arkady war eigentlich hinsichtlich ihrer Gefühle für Cayal ebenso zwiespältig wie Cayal in Bezug auf seine Gefühle für Arkady. Die Spannung, die hier an diesem abgelegenen Außenposten in der Luft lag, kündete von noch viel komplizierteren Verwicklungen. Hier ging etwas vor, das spürte Cayal, was wenig mit ihm zu tun hatte.
    Arkadys Unmut gegenüber Hawkes beunruhigte Cayal jedoch erheblich weniger als der Umstand, dass dieser Mann irgendwie einen Weg gefunden hatte, unsterblich zu werden, was ausgesprochen ärgerlich war. Cayal hatte mehrere Millionen Menschen getötet, um sicherzustellen, dass so etwas nicht mehr geschah, nie wieder.
    »Wie?« Er richtete die Frage an niemanden im Besonderen. Er wollte einfach nur eine Antwort.
    »Wir wissen es nicht«, sagte Arryl.
    Cayal richtete seinen Blick auf Hawkes. »Du weißt es doch wohl, oder?«
    »Selbst wenn. Wie kommst du zu der Annahme, dass ich mein Wissen mit dir teile?«
    »Hört auf!«, sagte Arkady.
    »Womit?«, fragte Cayal, den Blick fest auf Hawkes gerichtet, während die Gezeiten um sie herum in Wallung gerieten. Dieser Mann hatte wenig Kontrolle darüber, was er tat, aber das spielte dafür keine Rolle. Es war, wie neben Pellys zu stehen, wenn er aufgeregt war – auch dieser Mann steckte voll roher, zielloser und potenziell extrem gefährlicher Kraft.
    »Hört auf, die Zähne zu fletschen wie zwei Caniden in Konkurrenz um ein läufiges Weibchen.«
    Cayal hielt sich zurück, wenn auch nicht, weil Arkady es forderte. Hawkes platzte beinahe vor magischen Kräften, hatte aber offensichtlich keinen Schimmer, was er damit tun konnte. Cayal war hin- und hergerissen zwischen Neugier und Wut. Die bloße Existenz dieses Unsterblichen bedrohte alles, worauf er hingearbeitet hatte. Da suchte er nun verzweifelt nach einer Methode zu sterben, und dieser Mann hatte irgendwie einen Weg gefunden, ewig zu leben.
    Lukys musste das unbedingt erfahren.
    Falls er es nicht längst weiß. Der Gedanke drängte sich ungebeten in Cayals Bewusstsein, und dann kam ihm noch etwas in den Sinn: Oritha, die ihm erzählt hatte, warum Lukys nach Glaeba gegangen war. »Gezeiten, Lukys, was hast du getan?«, murmelte er.
    »Cayal?«, fragte Arkady. Sie hatte ihn wohl sprechen gehört, aber nichts verstanden.
    Cayal antwortete ihr nicht. Stattdessen wandte er sich an Arryl. »Wie lange weißt du schon davon?«
    »Ungefähr einen Tag länger als du, Cayal. Was willst du hier?«
    »Ich bin gekommen, um dir und den anderen eine Einladung zu überbringen.«
    »In wessen Namen?«, fragte Hawkes sprühend vor Feindseligkeit. »Von deinen unsterblichen Kumpanen in Caelum?«
    Cayal drehte sich zu Hawkes um und sah ihn an. Gezeiten, er platzt gleich vor Wut. »Ach, dann weißt du von ihnen, ja?«
    »Ich weiß erheblich mehr, als du denkst.«
    Hawkes’ Zorn war unübersehbar, selbst für die, die nicht die Gezeiten berühren konnten. Hier hat sich etwas Interessantes abgespielt, schon bevor ich ankam, vermerkte Cayal.
    Unter seinen Füßen spürte er ein Zittern durch den Anlieger gehen. Hawkes war im Begriff, eine Naturkatastrophe heraufzubeschwören, sei es aus Furcht oder aus reinem Unverstand. Ein Teil von Cayal war entgeistert. Nicht, dass ihn eine unmittelbar bevorstehende Naturkatastrophe sonderlich bekümmerte, aber die kosmische Flut war erst am Beginn ihrer Wiederkehr. Es würde sicher noch Monate, vielleicht Jahre dauern, bis sie den Höchststand erreichte. Ganz gleich, ob Hawkes aufgrund seiner Unerfahrenheit noch nicht über die Geschicklichkeit oder die Weisheit verfugte, die wahre Macht seiner Gabe zu verschleiern – dieser frischgebackene Gezeitenfürst gehörte zu den Mächtigsten, denen Cayal je begegnet war.
    Aber Cayal würde keine Antworten auf seine Fragen erhalten, wenn Hawkes die Gezeiten losließ und Nord-Senestra im Meer versank. Und da bestand wirklich akute Gefahr. Cayal war selbst einst in der Situation gewesen, in der Hawkes sich jetzt befand – strotzend vor magischen Kräften und verunsichert, was da mit ihm geschah. Und ohne jeden Überblick, wozu er überhaupt fähig war.
    In der Folge wurde damals Kordanien von der Landkarte Amyranthas gewischt.
    »Ich bezweifle, dass du überhaupt irgendetwas weißt, Hawkes«, sagte Cayal und überlegte, ob er etwas tun konnte, um die drohende Katastrophe abzuwenden. »Mit Sicherheit weißt du

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