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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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nicht in Cayal verliebt. Ihre Gefühle für den unsterblichen Prinzen waren weit komplizierter. Sie war von ihm fasziniert, sie graute sich vor ihm, hatte Angst vor ihm, war ihm dankbar und fühlte sich sogar zu ihm hingezogen. Doch weder einzeln noch zusammengenommen ergaben diese Gefühle Liebe.
    Jetzt hatte sie das Problem, dass sie ihn begrüßt hatte wie einen verloren geglaubten Liebhaber und Cayal sich prompt aufführte, als wäre er genau das, womit er Declan zur Weißglut brachte. Andererseits hatte Declan ihr heute Morgen klar genug zu verstehen gegeben, dass er nichts von ihr wollte, also sollten ihn doch die Gezeiten holen.
    Ich vermisse Stellan, dachte Arkady wehmütig und suchte sich einen Platz am Tisch, der von beiden Männern gleich weit entfernt war, um keinen von ihnen auf dumme Gedanken zu bringen. Als ich mit ihm vermählt war, wusste ich wenigstens immer, wo ich stehe.
    »Wer will den Anfang machen?«, fragte Arryl, als sie gegenüber von Arkady Platz genommen hatte. Jetzt, da die Männer die Gezeiten losgelassen hatten und den senestrischen Feuchtgebieten nicht mehr die sofortige Vernichtung drohte, wirkte sie um einiges entspannter.
    »Du hast gesagt, du kennst die Identität meines Vaters«, sagte Declan zu Cayal. »Fang doch damit an.«
    Arryl nickte zustimmend. »Zuerst möchte ich aber noch wissen, was du hier suchst.«
    »Ich bin auf Wunsch von Lukys hier«, sagte Cayal und blickte beide kurz an. »Er will, dass du ihn in Jelidien aufsuchst, Arryl. Du, Medwen und Ambria. Gibt es hier vielleicht etwas zu trinken?«
    »Ich mache uns Tee«, bot Arkady an, dankbar für eine nützliche, aber bedeutungslose Tätigkeit, bei der sie weder Cayal noch Declan in die Augen sehen musste.
    »Warum sollte ich Senestra verlassen und nach Jelidien reisen?«, fragte Arryl. »Warum sollte überhaupt eine von uns hier wegwollen? Wir sind hier ganz zufrieden, besten Dank.«
    »Wir … ich … brauche dabei etwas eure Hilfe.«
    »Was genau meinst du mit etwas?«, fragte Declan.
    »Er hat eine Möglichkeit zu sterben gefunden«, antwortete Arkady für ihn, sicher, dass Cayal sich irgendwie darum drücken würde, die Wahrheit zu sagen.
    Cayal warf ihr einen finsteren Blick zu, widersprach aber nicht.
    Arryl sah bass erstaunt aus. »Ist das wahr?«
    »Lukys scheint das zu glauben.« Er lächelte leicht ertappt. »Ich hatte mir so eine schöne Geschichte zurechtgelegt, dass wir eure Hilfe für eins von Lukys’ Experimenten brauchen, um eine Pforte zu einer anderen Welt zu öffnen. Danke, Arkady, dass du mir den ganzen Spaß verdorben hast.«
    »Wie?«
    »Nun, sie hat gesagt …«
    Arryl schüttelte ungeduldig den Kopf. »Ich meine, wie kann Lukys einen Unsterblichen töten?«
    Cayal zuckte die Achseln. »Ich kenne keine Einzelheiten. Ich weiß nur, dass Lukys sagt, er hat eine Methode gefunden, und Coron ist bereits tot. Er sagt, wir brauchen dazu alle Unsterblichen, die wir auftreiben können. Mehr weiß ich nicht.«
    »Und nun erwartest du, dass wir alles stehen und liegen lassen und Jahrhunderte des Friedens und der Sicherheit aufgeben, nur damit du sterben kannst?« Arryl schüttelte verwundert den Kopf. »Gezeiten, Cayal, du bist und bleibst ein selbstsüchtiger Laffe.«
    »Selbstsüchtiger, als du ahnst, Arryl«, bestätigte Cayal ohne jede Zerknirschung. »Und wenn du mir einen Korb gibst, schickt Lukys einfach jemand anderen her.«
    Sie lächelte skeptisch. »Lukys meint wohl, dass Gewalt wirksamer ist, wenn der Charme des unsterblichen Prinzen versagt?«
    »Ich denke, der nächste Bote, den er schickt, wäre Kentravyon.«
    Arryl erbleichte sichtbar. »Aber er … Gezeiten, willst du damit etwa sagen, Lukys hat Kentravyon wiederbelebt?«
    Cayal nickte. »Wie gesagt, wir brauchen alle Unsterblichen, die wir auftreiben können. Dieser Einsatz erfordert sehr viel Kraft, nicht Vernunft oder noble Gesinnung.«
    Arryl stand auf und ging in der Küche auf und ab. »Das kann nicht dein Ernst sein, Cayal. Lukys weiß doch wohl, wie gefährlich er ist, oder? Und ihr bekommt gewiss keine Gelegenheit, ihn nochmals auf Eis zu legen. Kentravyon wird sich kein zweites Mal hereinlegen lassen.«
    »Vielleicht will er es ja zuerst an ihm ausprobieren«, bemerkte Arkady und löffelte Tee in Ambrias angeschlagene irdene Teekanne. Dann legte sie sich zum Schutz ihre Rockzipfel um die Hände, hob den schweren Kessel vom Herd, drehte sich damit zum Tisch um und merkte, dass alle sie anstarrten. »Was? Ich habe bloß laut

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