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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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gebietend selbstsicher.
    Doch sie stand nicht länger unter dem Schutz des Ersten Spions. War nicht mehr mit dem Cousin des Königs verheiratet.
    Ach, wie sind die Mächtigen gefallen …
    Der Kerkermeister eilte zwei Stufen auf einmal nehmend die Eingangstreppe hinab und verbeugte sich unwillkürlich vor der Gefangenen. »Lady Desean.«
    »Kerkermeister.«
    »Ich möchte Sie im Gefängnis von Lebec willkommen heißen.«
    »Nicht, dass mir das lieb wäre.«
    »Ich bedaure, dass wir uns nicht unter … geselligeren Umständen wieder treffen.«
    »Ich bin sicher, es bricht Euch schier das Herz«, erwiderte sie mit jovialer Unaufrichtigkeit.
    Miststück.
    Der Kerkermeister runzelte die Stirn. »Wir haben Eure … Unterbringung vorbereitet. Sie befindet sich im Westturm. Ihr werdet von den übrigen Gefangenen nicht behelligt werden.«
    »Und sie können meine Schreie nicht hören?«
    Er blickte unbehaglich beiseite. »Meine Befehle lauten, sicherzustellen, dass Ihr nicht misshandelt werdet, Euer Gnaden. Fürst Aranville hat darauf bestanden.«
    »Ich nehme an, dass er sich dieses Vergnügen selbst vorbehalten möchte, Kerkermeister. Kann ich jemandem eine Nachricht zukommen lassen? Ich glaube, dass ich noch einige Freunde habe, die mit Vergnügen einen Rechtsbeistand für mich stellen würden.«
    »Es tut mir leid, Mylady. Lord Aranville war in diesem Punkt ebenfalls recht streng. Ihr sollt keinen Kontakt haben, mit niemandem außer Eurem Zellengenossen und den Feliden-Wärterinnen, die Euch derzeit begleiten.«
    Sie blickte auf ihre Wächterinnen und sah eher resigniert als besorgt aus.
    »Ich soll also Gesellschaft haben?«
    »So wurde ich angewiesen, Euer Gnaden.« Er brauchte sie nicht ›Euer Gnaden‹ zu nennen. Sie war von niedriger Herkunft und die geächtete Gemahlin eines Hochverräters. Aber irgendwie schien es passender. Sie hielt sich wie eine Fürstin, auch wenn sie keine mehr war. Er trat einen Schritt zurück und wies auf den schlundartigen Eingang zum Kerker. »Nach Euch …«
    Arkady Desean bewältigte die Stufen nur unter Schwierigkeiten, doch der Kerkermeister hatte nicht die Absicht, ihre Fesseln zu lösen, um ihr das Vorwärtskommen zu erleichtern. Er ließ sie sich die Stufen ( hochkämpfen und dann noch vier weitere Treppen. Seine Aufgabe war es, sie in Haft zu nehmen und aufzupassen, dass sie in einem Stück blieb. In dem schriftlichen Befehl des neuen Fürsten von Lebec war keine Rede davon, ihr den Aufenthalt angenehm zu machen.
    Der Weg in den Westturm dauerte lange. Man musste es ihr lassen, die ehemalige Fürstin beklagte sich nicht ein einziges Mal, obwohl sie mehrfach stolperte und sich an den gnadenlosen steinernen Stufen auf dem Weg zu ihrer Zelle die Schienbeine wund stieß. Als sie das oberste Stockwerk erreichten, öffnete er ihr eigenhändig die Tür. Er trat zurück, um sie vorzulassen, und wartete gespannt auf ihre Reaktion.
    Arkady betrat das Turmverlies und sah sich um. Der kreisförmige Raum war in drei keilförmige Abschnitte unterteilt, von denen zwei die Zellen bildeten und eine den Vorraum mit dem Kohlenbecken. Die Arkady Desean zugewiesene Zelle wartete zur Rechten, die Gittertür geöffnet. Die Zelle zur Linken war verschlossen, ihr Insasse lehnte von den Schatten verhüllt an der Wand. Der Kerkermeister hatte keine Ahnung, aus welchem Grund der Fürst angeordnet hatte, dass Häftling zwei-acht-zwei in Arkady Deseans Nachbarzelle verfrachtet werden sollte, und er würde sich auch hüten nachzufragen. Doch er war neugierig, denn er kannte die Verbindung zwischen der ehemaligen Fürstin und dem Arzt, den Fürst Stellan Desean vor rund sieben Jahren ohne Prozess hatte einsperren lassen, etwa drei Monate, bevor er seine in den Elendsvierteln von Lebec geborene Gemahlin geheiratet hatte.
    Arkady hatte ihren Zellennachbarn noch nicht erblickt. Sie schaute sich um, sichtlich überrascht, dass sie nicht in einem feuchten unterirdischen Verlies an die Wand gekettet werden sollte.
    »Ihr werdet zwei Mahlzeiten am Tag bekommen,« erklärte ihr der Kerkermeister. »Und einen Krug Wasser zum Trinken. Bei guter Führung sollt Ihr einmal die Woche eine weitere Schüssel Wasser zum Waschen bekommen. Ihr werdet keinen Besuch erhalten, mit niemandem sprechen, keine Briefe schreiben und keinen Kontakt zu anderen Häftlingen haben. Lord Aranville beabsichtigt, Euch zu besuchen, wenn er Zeit hat, er hat jedoch keinerlei Andeutungen gemacht, wann dies sein könnte.«
    »Wie lange soll ich

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