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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Zahnstümpfe, die im Zahnfleisch verfault und abgebrochen sind.«
    »Und das daneben? Mit dem flachen Kopf?«
    »Das ist ein Kauter. Damit werden blutende Wunden versiegelt, manchmal auch Hauttumore und Warzen ausgebrannt.«
    »Und die Haken daneben? Wozu benutzt man die?«
    »Mit dem stumpfen Wundhaken hebt man Blutgefäße an, mit dem scharfen packt und hebt man kleine Gewebeteile, die man abschneiden will, und spreizt Wundränder. Bitte, Doktor, ich lüge Euch nicht an. Ich kann Euch wirklich helfen, aber jetzt brauche ich erst Eure Hilfe.«
    Er reagierte nicht sofort, aber als er es dann tat, verlor Arkady alle Hoffnung. Denn der Arzt öffnete energisch die Tür und rief nach dem Wächter. Dann wandte er sich um und starrte sie argwöhnisch an -und zwischendurch streifte er mit einem schnellen Seitenblick den Instrumententisch, als wolle er sichergehen, dass die Skalpelle noch vollzählig waren.
    Gleich darauf erschien der Matrose von vorhin in der Tür. Er sagte etwas auf Senestrisch zu dem Arzt. Der junge Mann straffte, die Schultern, holte Luft und rasselte einen Redeschwall herunter, von dem Arkady kein Wort verstand. Als er geendet hatte, starrte der Matrose Arkady drohend an, dann plötzlich schlug er dem Arzt auf die Schulter und brach in brüllendes Gelächter aus. Er sagte noch etwas, das Arkady ebenfalls nicht verstand, und wandte sich zum Gehen. Sein Lachen hallte noch den Gang entlang.
    »Was habt Ihr ihm gesagt?« Hast du meine falsche Wunde gemeldet? Dass ich mich dir an den Hals geworfen habe, um meinem Los zu entgehen? Meine Selbstmordpläne? Jede dieser Erklärungen hätte den Seemann zum Lachen bringen können, und schließlich hatte der Arzt ihn ohne sie losgeschickt. Bestimmt war er unterwegs zum Kapitän, um ihre krumme Tour zu melden …
    Cydne drehte sich um. »Ich habe ihm gesagt, dass du nicht ins Loch zurück sollst«, erwiderte er. Arkady wurde beinahe ohnmächtig vor Erleichterung, als er hinzufügte: »Ich habe ihm gesagt, mir ist zu Ohren gekommen, dass der Kapitän die Sklavinnen für die Mannschaft freigibt, und dass ich diese hier für mich haben will.«
    Arkady war so erleichtert, dass sie fast weinte. »Ich danke Euch!«
    Er schüttelte freudlos den Kopf. »Du hast keinen Grund, mir zu danken, Kady. So oder so gehöre ich zur Besatzung, und du gehörst jetzt mir allein. Ich kann mit dir machen, was ich will.«
    Aber manchmal wirst du auch schlafen müssen, dachte Arkady, kämpfte schniefend gegen ein paar unwillkommene Tränen an und sah absichtlich nicht in die Richtung des Tabletts, auf dem immer noch die Skalpelle lagen.
    Wie es scheint, habe ich doch noch einen Ausweichplan.

5
     
    Cayals Reise durch die Wüste nach Elvere war ziemlich kurz, aber nicht gerade komfortabel. Er war zu Fuß unterwegs, und in den zwei Tagen, die er brauchte, um die Stadt zu erreichen, konnte ihn nichts dazu bringen, Halt zu machen – weder um zu essen noch zu trinken oder zu rasten. Es war eine der Situationen, in denen seine Unsterblichkeit ihm mehr Segen als Fluch schien. Er wurde nicht hungrig oder durstig und ermüdete nicht wie ein Sterblicher oder ein Lasttier, und eben darum hatte er sich auch dazu entschlossen, die Wüste zu Fuß zu durchqueren. Der Ritt auf einem Kamel wäre natürlich bequemer gewesen, aber er wäre viel langsamer vorangekommen.
    Sobald er Elvere erreichte, erwies es sich als recht einfach für Cayal, Arkady aufzuspüren. Es gab nur einen einzigen Sklavenmarkt in der Stadt, dort kontrollierte man praktisch alle Bewegungen der Sklavenströme in und aus dem Hafen. Indem er sich als Käufer ausgab, hatte Cayal keine Mühe, eine Audienz bei dem Sklavenhändler zu bekommen, zu dem Brynden Arkady geschickt hatte.
    Er beschrieb Arkady bis ins Detail und fragte den Mann, wie viel, er für sie haben wolle.
    Worauf der Sklavenhändler ihn mit einem öligen, entschuldigenden Lächeln darüber in Kenntnis setzte, dass eine glaebische Sklavin, wie Cayal sie beschrieben hatte, sich nicht in seinem Besitz befand. Jedoch habe er vor kurzem eine Caelanerin von ähnlicher Statur und Erscheinung hereinbekommen, die für seine Lordschaft von Interesse hätte sein können.
    Cayal war unsagbar erleichtert – bis der Sklavenhändler ihm erklärte, dass er die betreffende Sklavin gerade kürzlich gebrandmarkt und als Teil einer Partie an die Medura Seehandelsgesellschaft verkauft hatte, um sie den Bergwerken in Senestra zuzuführen. Sie war vor wenigen Tagen verschifft worden.
    An diesem

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