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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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einfallsreichste Name für so einen wichtigen Platz, aber er erfüllt seinen Zweck. Wenn wir hier vorbei sind, betrittst du Boden, der nur die Fußabdrücke der Trinität und von uns Crasii kennt.«
    Tiji blickte über die Bordkante. »Mir scheint eher, dass ich dann. Wasser betrete.«
    »Tatsächlich werden wir von hier an zu Fuß weitergehen«, sagte Azquil. Wie aufs Stichwort erhoben sich die Amphiden aus dem Wasser und zogen das Boot an einen kleinen Steg am seichten Ufer. Tiji kämpfte um ihr Gleichgewicht, als sie das Boot vertäuten. Mit einem Nicken in Azquils Richtung glitten sie dann zurück ins Wasser, um davonzuschwimmen.
    »Wo schwimmen sie hin?«
    »Sie haben ihre eigene Siedlung nicht weit von hier. Sie kommen wieder, wenn sie gebraucht werden.«
    Sie ergriff Azquils ausgestreckte Hand und kletterte auf den Anlegesteg, wobei ihr ein Hauch eines vertrauten, entschieden widerwärtigen Geruchs in die Nase stieg – irgendetwas, das sie kannte, aber nicht genau benennen konnte. »Wie erfahren sie, dass sie gebraucht werden?«
    Wonach stinkt es hier so?
    »Lady Ambria weiß sie zu rufen.«
    »Lady wer?«, fragte sie, gequält von der Vertrautheit des Geruchs, den sie nicht einordnen konnte.
    »Lady Ambria. Sie ist die linke Hand der Trinität.«
    Sie zog eine Grimasse. »Ständig redest du davon. Was genau ist denn diese –«
    Tiji hielt inne und starrte voller Entsetzen auf eine Gestalt, die aus dem Haus getreten war. Es war eine Frau, auf den ersten Blick eine menschliche Frau, die in den Dreißigern zu sein schien. Mit Sicherheit nicht über vierzig. Sie war von angenehmem Äußeren, obwohl sie nichts Bemerkenswertes an sich hatte. Sie war in ein einfaches ärmelloses Gewand gekleidet, ihr langes dunkles Haar hing ihr zu einem losen Zopf geflochten über die Schulter.
    Die Frau lächelte, als sie näher kam, und wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab.
    Tiji ging vor Angst einen Schritt rückwärts.
    »Azquil!«, rief die Frau. »Du bist zurück! Und mit einer neuen Freundin, wie ich sehe.«
    Der Chamälide verbeugte sich respektvoll. »Es ist schön, Euch wiederzusehen, Mylady. Dies ist Tiji.«
    Die Frau streckte lächelnd ihre Hand aus. »Willkommen zu Hause, Tiji.«
    Tiji schrak vor ihr zurück. Jetzt wusste sie, was sie die ganze Zeit gerochen hatte. »Fass mich nicht an!«
    Die Frau betrachtete Tiji ausgiebig und richtete ihren Bück dann vorwurfsvoll auf Azquil. »Du dummer Junge. Du hast sie nicht vorgewarnt, stimmt’s?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich wollte sie nicht ängstigen, Mylady.«
    Die Frau nickte verstehend, dann wandte sie sich wieder an Tiji. »Es tut mir leid. Azquil hätte dich über uns aufklären sollen.«
    »Uns?«, fauchte Tiji und zog sich auf dem Steg zurück, bis ihr nächster Schritt ins Wasser führen würde. »Es gibt noch mehr von euch hier?«
    Azquil streckte beruhigend seine Hand aus. »Es ist nicht so, wie es scheint, Tiji …«
    »Nicht wie es scheint?«, sagte sie und starrte die beiden an. »Sie ist eine Suzerain, Azquil! Ist das deine kostbare Trinität? Drei von denen? Du hast mich nicht nach Hause gebracht, um frei zu sein. Gezeiten, du hast mich hergebracht, um wieder versklavt zu werden. Wir finden die Verlorenen und bringen sie nach Hause, das waren deine Worte. Schön, ich verstehe jetzt, warum. Ihr wolltet mir gar nicht helfen. Ihr steckt mit den Unsterblichen unter einer Decke.«

14
     
    »Er ist da.«
    Declan blickte bei Clydens Warnung von seinem Bier auf und wandte sich um. In der offenen Tür sah er die Silhouette eines Mannes, der sich ein wenig bücken musste, um nicht mit dem Kopf an den niedrigen Türsturz von Clydens Gasthof zu stoßen. Declan seufzte erleichtert. Er war nicht nur gekommen, sondern wie gewünscht auch allein.
    Der Graf von Summerton schälte sich aus seinem Umhang, schüttelte die Regentropfen davon ab und blickte sich in der schummrigen Schankstube um. Er entdeckte Declan und bahnte sich seinen Weg durch die grob gezimmerten Tische zu dem Ofen, vor dem Declan sein drittes Bier an diesem Morgen schlürfte. Offensichtlich war es jetzt, wo er unsterblich war, so gut wie unmöglich, sich irgendwie zu vergiften. Clyden wischte den Tisch ab, nickte Aleki eine Begrüßung zu und begab sich zurück hinter den Tresen, um auch ihn noch einmal zu wischen. So früh am Tage gab es nur wenige Gäste und kaum anderes, was ihn in Anspruch nahm.
    »Es scheint, die Leute, die an Eurer Beerdigung teilnahmen, waren falsch informiert«, sagte

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