Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume
Artefakt zuletzt in Torlenien gehört, wo es im Besitz des Fürsten der Vergeltung gewesen sein soll.«
»Das erklärt immer noch nicht, was Euer Mann in den Abwässern von Herino gesucht hat.«
»Wie ich dem Verhör unseres Caelaners entnehmen konnte, denkt Tryan, dass Jaxyn es irgendwie Brynden entwendet, an sich gebracht und nach Glaeba geschafft hat. Und ich glaube nicht, dass der Mann in der Kanalisation danach gesucht hat, er suchte vielmehr einen Weg in den Palast.«
Aleki nickte, noch nicht davon überzeugt, dass dies umfangreiche Nachforschungen rechtfertigte, aber offensichtlich bereit, Declans Geschichte zu glauben. »Ich nehme an, das Schicksal der Fürstin von Lebec hat nicht in irgendeiner Weise Eure Entscheidung beeinflusst, dieser fadenscheinigen Spur zu folgen?«
»Selbstverständlich bin ich besorgt um Arkady. Und wenn ich ihr helfen kann, wenn ich nach Torlenien komme, werde ich das tun. Ihr wisst das, Aleki, und dass ich lügen würde, wenn ich das leugnete. Gezeiten, Eure Mutter würde mit mir Schlitten fahren, wenn ich etwas anderes täte.«
Aleki nickte. »Nur zu wahr. Aber was ist mit Desean?«
»Ja, das ist der Punkt, wo ich Eure Hilfe brauche. Seht Ihr, ich habe einen Plan. Es geht um das Problem, das wir in Caelum mit der Thronfolge haben.«
Aleki nahm rasch einen großen Schluck von Clydens Bier. »Gezeiten, Ihr beunruhigt mich, wenn ihr solche Sachen sagt, Hawkes.«
Declan lächelte. »Wartet, bis Ihr den Plan gehört habt …«
Einige Stunden später, als es in der Schänke langsam lebhafter wurde“ begaben sich Declan und Aleki hinaus zu den Stallungen. Der Graf von Summerton wollte zum Verborgenen Tal aufbrechen, doch er hatte sich bereit erklärt, seine Männer zu Maralyce' Mine zu schicken, um Stellan und Nyah abzuholen. Er würde ferner für den ehemaligen Fürsten von Lebec eine neue Identität mit passender Verkleidung arrangieren. Anschließend sollten Nyah und Stellan nach Cycrane zurückkehren – mit der aufregenden Neuigkeit von der rechtmäßigen Vermählung der Kronprinzessin von Caelum. Denn wenn sie vermählt war, war Nyah berechtigt, ihren Thron zu besteigen, und konnte damit Tryans Versuch, das Gleiche zu tun, wirkungsvoll blockieren.
Es hatte aufgehört zu regnen, aber in der Ferne grollte noch dumpfer Donner. Declan sah zum Himmel auf. Es würde nicht lange dauern bis zum nächsten Guss.
»Wisst Ihr, es ist leider sehr wahrscheinlich, dass Syrolee als Erstes befielt, Stellan Desean zu töten«, sagte Aleki, als er den Stall öffnete, in dem sein Pferd die Zeit ihres Treffens verbracht hatte. »Und nicht etwa, weil er ein Hochstapler ist oder irgendjemand ihn erkennt. Sondern ganz ungeachtet seiner Identität – sei sie nun wahr oder erfunden –, weil dieses Schicksal jeden Mann erwartet, der dumm genug ist, zwischen die Kaiserin der fünf Reiche und ihre Pläne für ihren Sohn zu geraten.«
»Nicht, wenn Ihr wartet, bis Tryan die Königin heiratet.«
»Woher wollt Ihr wissen, dass Tryan die Königin heiraten wird?«
»Was kann er sonst tun? Je länger Nyah vermisst wird, desto mehr Leute nehmen an, dass sie tot ist. Der einzig Weg, den Thron zu sichern, ist dann, die amtierende Königin zu heiraten und ihr ein neues Kind zu machen. Ich gebe ihm noch einen Monat ohne ein Zeichen von Nyah, und Tryan wird für die gegenwärtige Königin von Caelum das Aufgebot bestellen lassen.«
Aleki schien Declans Prognose nicht ganz so optimistisch einzuschätzen wie er. »Wenn Tryan Jilna heiratet, und Nyah kehrt zurück, töten sie mit Sicherheit die Königin und Stellan, und wir sind wieder da, wo wir angefangen haben.«
Declan schüttelte den Kopf. »Das sind selbst für den Kaiser und die Kaiserin der fünf Reiche zu viele mysteriöse Morde, um sie kurzerhand weg zuerklären.«
»Man fragt sich doch aber, warum sie das noch kümmern sollte«, sagte Aleki, während er sein Pferd aus dem Stall führte. »Ich meine, sie beherrschen die Elemente. Sie beherrschen die Gezeiten, verdammt. Warum machen sie sich all die Mühe? Warum beugen sie die Welt nicht einfach unter ihren Willen, indem sie einmal die Arme schwenken?«
»Vielleicht ist es nicht so einfach«, gab Declan zu bedenken.
»Ich weiß es nicht«, bekundete Aleki und schwang sich in den Sattel. »Nach meiner Erfahrung geben die meisten Leute einen Rattenarsch darauf, wer sie regiert, solange sie etwas zu essen auf dem Tisch und ein Dach über dem Kopf haben.«
»Seht Ihr, genau da liegt das Problem«,
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