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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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hätte zudem eine größere diplomatische Affäre gegeben, wenn einer von der glaebischen Krone strafrechtlich verfolgten Bürgerin Glaebas im kaiserlichen Serail von Torlenien Asyl angeboten und ihre Auslieferung verweigert wurde.
    Das bedeutete also, dass Arkady den Serail verlassen hatte. Vielleicht aus freien Stücken, vielleicht aber auch nicht.
    Ich könnte natürlich einfach in den Palast marschieren, eine Audienz bei der kaiserlichen Gemahlin verlangen und sie fragen, was sie mit unserer vermissten Fürstin gemacht hat.
    Ein großartiger Plan, bis auf zwei kleine Probleme. Erstens würde er nicht einfach hineingelangen und zur Gemahlin des Kaisers vorgelassen werden, und zweitens, selbst wenn, sie würde ihm, spätestens wenn er auf der Türschwelle erschien, unweigerlich anmerken, dass er unsterblich war.
    Declan war noch nicht bereit dafür, unter den Unsterblichen zu verbreiten, dass ein weiterer Gezeitenfürst ihre Reihen füllte.
    Er glaubte nicht, dass er jemals für diese Enthüllung bereit sein würde.
    Allerdings bestand eine ganz gute Chance, dass irgendjemand in der glaebischen Gesandtschaft eine Ahnung von Arkadys Aufenthaltsort hatte. Er konnte allerdings genauso wenig einfach an die Tür der Gesandtschaft klopfen, wie er unangekündigt im kaiserlichen Palast erscheinen konnte. Er wurde für tot gehalten. Wenn er rätselhafterweise in Torlenien auftauchte, würde es nicht lange dauern, bis die Kunde, dass er gar nicht gestorben war, Glaeba erreichte.
    Das bedeutete, er musste außerhalb der Mauern der Gesandtschaft jemanden finden, der etwas wissen konnte. Und zugleich musste er unbedingt sicherstellen, durch seine Manöver nicht zu verraten oder auch nur anzudeuten, dass der Erste Spion des Königs lebte und wohlauf war, in der torlenischen Hauptstadt herumlungerte und unzweifelhaft etwas Übles im Schilde führte.
    Declan seufzte erneut, als er den letzten Schnipsel von Tijis Brief verbrannt hatte.
    Es gab wirklich nur eine Möglichkeit. Er musste einen einzelnen Amtsträger der glaebischen Gesandtschaft auf offener Straße entführen, ihm Angst machen, bis er gefügig wurde, und ihn verhören, ihm notfalls körperliche Schmerzen zufügen, und bei alledem nicht seine Identität preisgeben.
    Warum gibt es niemals einen leichten Weg, solche Dinge zu regeln?
    Declan stieß ein paar Tage später auf ein passendes Opfer. Er musste lange auf der Straße vor der Gesandtschaft darauf lauern, dass jemand einen gesellschaftlichen Anlass wahrzunehmen hatte oder eine amtliche Angelegenheit regeln musste, die auswärtigen Einsatz, verlangte. Gerade als er zu fürchten begann, dass die gesamte Gesandtschaft unter Hausarrest stand, öffnete sich das Haupttor. Ein einzelner Reiter wagte sich heraus, nachdem er den Feliden, die das Tor bewachten, zugewinkt und etwas zu ihnen gesagt hatte. Declan war auf seinem Posten hinter den Büschen vor einem Gebäude, in dem er die Gesandtschaft des Vereinigten Königreichs von Elenovien vermutete, denn auf dem Rasenplatz, der zum Eingang führte, trug das Muster der Blumenbeete die Farben der drei Nationen, die das Vereinigte Königreich bildeten. Declan fluchte, weil er aus dieser Entfernung nicht hören konnte, was der Mann sagte. Es wäre nützlich zu wissen, wohin er wollte, aber seine magischen Fähigkeiten verschafften ihm offenbar kein übernatürliches Gehör.
    Dann schlug er sich vor die Stirn für seine eigene Begriffsstutzigkeit.
    Er hatte zwar kein übernatürliches Gehör, aber es gab auf Amyrantha keinen Crasii – es sei denn, es war ein Ark –, der ihm nicht frag- und klaglos zu Willen war.
    Schließlich atmen sie nur, um mir zu dienen …
    Sobald der Mann auf dem Pferd sich ein Stück entfernt hatte, trat Declan aus seinem Versteck und überquerte die Straße zum Tor der Gesandtschaft.
    Noch ehe er die halbe Strecke zurückgelegt hatte, wurden die Feliden aufmerksam. Als er das Tor erreichte, waren sie schon auf den Knien, und siehe da, als er vor dem Tor stehen blieb, beugte die älteste Felide das Haupt und sagte: »Wir atmen nur, um Euch zu dienen, Herr.«
    Gezeiten, dachte Declan, sie können jeden Crasii auf dem ganzen Planeten gegen uns einsetzen.
    Declan dachte immer noch in den Kategorien »sie« und »wir«. An die neue Bedeutung der Kategorie »wir« würde er sich noch gewöhnen müssen. Aber in diesem Augenblick wurde Declan klar, warum sein Großvater, Tilly und all die anderen der Bruderschaft sich wegen der Unsterblichen so mit Sorgen

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