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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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auf offizielle Kanäle zu verlassen. Es wirkte sich oft fatal aus, von ihnen abhängig zu sein, weil sie viel zu leicht unterbrochen werden konnten. Die Unwägbarkeiten des Krieges, der Tod von Königen, manchmal die pure Unfähigkeit von Bürokraten – jedes Hindernis dieser Art war imstande, den Informationsfluss zu unterbrechen, der für einen effizienten Ersten Spion lebenswichtig war. Aufgrund dieses Ratschlags hatte Declan schon vor langer Zeit eine Reihe von Protokollen aufgesetzt, Anweisungen an seine Spione überall, wie sie mit ihm Kontakt aufnehmen und wo sie ihm gewisse heikle Informationen hinterlegen konnten, die er auf keinen Fall einer Laune des Zufalls oder, noch schlimmer, einem überarbeiteten, korrupten Regierungsamtmann überlassen wollte.
    Das geheime Depot, das Declan mit Tiji für Ramahn arrangiert hatte, war eine Schänke namens Cayals Rasthaus. Er hatte sie ausgewählt, weil sie am zentralen Markt von Ramahn lag, und weil sie einen Namen hatte, den er (oder jeder andere im Auftrag der Bruderschaft) nicht so leicht vergessen konnte. Er war jetzt besonders glücklich, dies arrangiert zu haben, denn da man ihn für tot hielt, war mit beträchtlichen Schwierigkeiten zu rechnen, wenn er im Haupteingang der Gesandtschaft aufkreuzte und fragte, ob irgendwelche von seinen Spionen eine Nachricht für ihn hinterlassen hätten.
    Er bestellte beim Wirt ein Bier, blickte sich im Meer der unbekannten Gesichter um und fragte dann den Mann hinterm Tresen, ob irgendjemand ein Päckchen oder einen Brief für ihn hinterlegt habe. Nach der diskreten Übergabe gebräuchlicher Zahlungsmittel und der Erwähnung eines Passworts gab der Wirt zu, dass er einen solchen Brief besaß, und händigte ihm einen kleinen Umschlag aus, auf den in Tijis Spinnenkritzeln Declans Name gekrakelt war.
    Declan trug das Kuvert in eine Nische im hinteren Teil des Schankraumes, stürzte die Hälfte seines Biers hinunter und öffnete den Umschlag.
    Ich bin nicht sicher, ob du dies je erhalten wirst, begann der Brief. Aber ich hinterlege es auf die geringe Chance hin, dass du jemanden hinter uns herschickst. Dein Verdacht war richtig. Die betreffende Person, hinter der du eine Suzerain vermutet hast, ist genau das, wofür wir sie gehalten haben. Nach Meinung deiner Freundin arrangiert sie höchstwahrscheinlich alles für eine reibungslose Wiederkehr ihres Geliebten, sobald die Flut auf dem Höhepunkt ist.
    Ich dachte, das könnte ein Problem werden, und dann bekam ich heute die Nachricht von der Verhaftung des Fürsten von Lebec. Ich weiß nicht, was das für deine Freundin bedeutet. Ich dachte daran, ins kaiserliche Serail einzudringen, um sie zu sprechen, aber ich glaube, dazu bin ich nicht in der Lage, denn noch etwas anderes ist passiert.
    Ich habe den Gefangenen gefunden, der mit Hilfe deiner Freundin aus t dem Kerker von Lebec entkommen ist.
    Ich habe ihn zweimal gesehen. Das erste Mal, als ich im Serail war. Heute sah ich ihn wieder, er trank in genau dieser Taverne. Ich folgte ihm zum Tempel des Weges der Gezeiten und hörte, wie er mit einem der Priester sprach. Ich glaube, er ist unterwegs zur Festung einer gewissen Person in der Wüste, also werde ich ihm folgen. Ich bin sicher, dass es deiner Freundin gut geht. Ihre neue Gastgeberin mag sie, und ich glaube nicht, dass sie deine Fürstin an die glaebischen Behörden ausliefert, nur damit sie sie für etwas vor Gericht stellen, was sie nicht getan hat.
    Vielleicht aber doch, wer versteht schon eine Suzerain? Ich habe eine Passage mit der nächsten Karawane gebucht, die zur Abtei zieht. Sie bricht morgen auf.
    Ich versuche dir von dort eine Nachricht zu schicken. Mach dir keine Sorgen um mich.
    Tiji
    Er las den Brief zweimal durch und schmunzelte über ihre Versuche, die Botschaft zu chiffrieren, die er als nicht besonders wirkungsvoll einstufte. Jeder, der die Persönlichkeiten auch nur flüchtig kannte, die sie so sorgfältig zu verschlüsseln suchte, konnte sie alle mühelos identifizieren.
    Dann seufzte er, zerriss den Brief und verbrannte die Fetzen. Jeden einzeln, in der Flamme der Kerze auf dem Tisch. Gezeiten, dachte Declan. Sie verfolgt den unsterblichen Prinzen.
    Es sollte ihn eigentlich nicht überraschen. Das war eine zu große Versuchung für eine kleine Crasii mit einem ewigen Hass auf die Suzerain.
    Aber was war aus Arkady geworden? Er hätte bestimmt längst davon gehört, wenn sie noch Gast im Palast wäre, denn das wäre mit Sicherheit Stadtgespräch. Es

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