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Falltür - bitte klopfen

Falltür - bitte klopfen

Titel: Falltür - bitte klopfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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bereit sind, daß wir drei — Sie und ich und Alec Clurman — die
ganze Insel absuchen, bis kein Zweifel mehr daran besteht, daß sich kein
zweiter Westcott hier befindet. Okay?«
    »Gut«, nickte Westcott. »Ich
erkläre mich einverstanden. Alec?«
    Clurman beeilte sich ebenfalls
zu nicken. »Selbstverständlich, ganz wie Sie wünschen. Mr. Westcott.«
    »Dann will ich sie erstmal
dorthin bringen, wo sie keinen weiteren Schaden anrichten können«, sagte Westcott.
»Carole, ich halte es für das beste, wenn du mit Miss Prebble wieder in ihr
Zimmer gehst und dort bleibst, bis wir die Insel abgesucht haben. Ich bin
sicher, daß euch nichts mehr zustoßen kann, aber wenn es euch beruhigt, könnt
ihr euch ja einschließen.«
    »Gut«, sagte Carole und stand
auf. »Du mußt nur dafür sorgen, daß diese beiden wirklich hinter Schloß und
Riegel kommen.«
    »Da mach dir mal keine
Gedanken«, versicherte er. »Und nun geht, meine Lieben.«
    Die beiden verließen das
Zimmer, wobei Wanda voll Abscheu einen großen Bogen um mich schlug; dann hörten
wir die Treppenstufen knarren — und danach war es still.
    »Ich glaube, Alec, Sie warten
lieber hier bei Mr. Slivka«, sagte Westcott, »während ich Martha und Baker
wegbringe. Ich bin in spätestens fünf Minuten zurück.«
    »Selbstverständlich, Mr.
Westcott«, stimmte Clurman zu.
    »Du zuerst, Martha«, sagte
Westcott.
    Sie erhob sich langsam, das
Gesicht immer noch ausdruckslos. Wie schlafwandlerisch ging sie zur Tür.
    »Und nun Sie, Baker«, sagte Westcott.
»Ich brauche wohl nicht besonders darauf hinzuweisen, daß ich sofort schieße,
wenn Sie Dummheiten machen?«
    Ich sah Boris im Hinausgehen
kurz an, aber als Antwort zuckte er nur entschuldigend die Schultern. Meine
einzige Hoffnung war, daß er einen meisterlichen Plan ausgeheckt hatte, wie er
Westcott das Gewehr abnehmen konnte, während sie die Insel absuchten. Wie ich
Boris kannte, war ich da freilich nicht optimistisch, aber irgendein
hoffnungsvolles Strohhälmchen braucht der Mensch ja.
    Wenn ich noch irgendwelche
Zweifel über unseren Bestimmungsort gehegt hatte, wurden sie flugs vertrieben,
sobald wir in der Küche angelangt waren. Westcott befahl Martha, die Falltür
zum Weinkeller zu öffnen, und dann hieß er sie warten, als sie schon die Stufen
hinabsteigen wollte.
    »Was denn noch?« Sie sah ihn
düster an.
    »Zuvor bleibt noch etwas zu tun
— für euch beide«, sagte er barsch. »Zieht euch aus!«
    »Was?« Ich gaffte ihn an. »Sind
Sie verrückt...«
    »Ihr habt die Wahl«, knurrte
er. »Entweder tut ihr wie geheißen — oder ich schieße euch versehentlich ins
Bein, und ihr könnt eure Sachen anbehalten.«
    Er meinte es offensichtlich
ernst. Ich begann mein Hemd aufzuknöpfen, während Martha ihren Pullover über
den Kopf zog. Westcott wartete, bis ich in Shorts dastand und Martha in noch
kürzeren schwarzen Seidenhöschen, dann scheuchte er uns die Treppe hinab in den
Weinkeller. Als wir unten anlangten, blickte ich zurück — er stand oben und
grinste gehässig.
    »Ich lasse das Licht brennen«,
sagte er großzügig. »Es tut mir leid, daß da unten keine Heizung ist, aber
wenn’s euch zu kalt wird, fallen euch sicherlich ein paar Leibesübungen ein.«
    Er trat zurück und schloß die
Tür; einen Augenblick später hörten wir, wie der Riegel vorgeschoben wurde. Ich
sah Martha an, die herausfordernden Rundungen, den aufreizenden dreifarbigen
Kontrast von schwarzer Seide, goldbrauner und elfenbeinheller Haut, und ich
fühlte... nichts!
     
     
     

8
     
    Ich spürte Grauen in mir
emporsteigen — denn natürlich hatte ich meine Zigaretten in der Jackentasche
steckengelassen! Der Rock lag zusammen mit meinen anderen Sachen oben in der
Küche. Wir waren jetzt etwa fünf Minuten im Keller eingeschlossen, und schon
zitterten meine Nervenenden wie Gras im Wind — aber schließlich war das ja auch
kein gewöhnlicher, hellgetünchter freundlicher Keller, sondern ein finsteres
Gewölbe in einem noch finstereren Gruselhaus auf einem gespenstischen Alptraum
von Insel!
    Ich schaute Martha
hoffnungsvoll an — aber unter diesen Höschen konnte sie kein einzelnes
Streichholz, geschweige denn ein Päckchen Zigaretten heruntergeschmuggelt
haben. Ihr Blick folgte meinem, sie mißverstand mein Motiv und begann zornig zu
sprühen.
    »Das können Sie sich gleich aus
dem Kopf schlagen, Sie... Sie Dummkopf! Das ist alles Ihre Schuld!«
    »Meine Schuld?« protestierte
ich. »Was, zum Teufel, hätte ich denn tun

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