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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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deuteten. Und Sjöbergs Interesse für diese Obdachlosengeschichte würde bald ganz von selbst dahinsterben. Der Beitrag über die Obdachlosen war nicht unwichtig, wenn sie sich ein Bild von der Person Erlandsson machen wollten, aber seinen Mörder würden sie in diesem Wohnwagenpark nicht finden.
    Wie auch immer, der Telefonanruf bei Malmberg am Sonntagmorgen war der konkreteste Anhaltspunkt, den sie hatten. Zwar war auch hier nicht auszuschließen, dass einer der Aasgeier, die ständig den Polizeifunk abhörten, plötzlich auf die Idee gekommen war, sich wichtig zu machen. Oder dass ihnen irgendeine andere Person, die, aus welchen Gründen auch immer, früh über das Geschehene informiert war, einen Streich gespielt hatte. Aber es konnte auch der Mörder persönlich gewesen sein. Oder jemand, der einen Grund hatte, die Aufmerksamkeit in eine falsche Richtung zu lenken. Deshalb war es unter allen Umständen von größtem Interesse, so schnell wie möglich herauszufinden, was es mit diesem Anruf auf sich hatte.
    Im Laufe des Nachmittags war Hamad die Logdateien der Telefonanlage der Hammarbywache für die Zeit durchgegangen, in der Malmberg den Anruf entgegengenommen hatte, plus/minus fünfzehn Minuten. Die Telefonanlage führte auch alle Verbindungen auf, die direkt – also nicht über die Telefonzentrale – zu den festen Telefonen gingen, die auf jedem Schreibtisch im Polizeigebäude standen. Alle eingegangenen Gespräche, die nicht von einer unterdrückten Nummer kamen, hatte er zu den jeweiligen Teilnehmern zurückverfolgt und anschließend Kontakt zu den Kollegen aufgenommen, die die Anrufe entgegengenommen hatten.
    Keines dieser Gespräche war an Malmberg adressiert gewesen, und außerdem ging es bei ihnen um ganz andere Dinge als um den Mord an Sven-Gunnar Erlandsson. Seltsamerweise war auch keines der Gespräche, die von einer unterdrückten Nummer ausgegangen waren, auf Malmbergs Festnetztelefon gelandet. Weder direkt noch handvermittelt über die Zentrale.
    Als es auf sechs Uhr zuging und er immer noch nicht klüger geworden war, beschloss er Feierabend zu machen. Da tauchten plötzlich die Listen der Telia in seiner Inbox auf.
    Nur wenige Gespräche waren in dem betreffenden Zeitraum von einer unterdrückten Nummer eingegangen. Die Teilnehmer, die sich hinter diesen Anrufen verbargen, hatten jetzt einen Namen und eine Adresse bekommen. Hamad nahm sofort Kontakt zu den Polizisten auf, die die Anrufe entgegengenommen hatten, und keiner von ihnen hatte Probleme, sie zuzuordnen. Sie waren durchgehend privater Natur gewesen.
    Zwei Gespräche waren in dem aktuellen Zeitraum auf Gunnar Malmbergs Mobiltelefon eingegangen. Eines von ihnen war dreizehn Minuten zu früh und stammte von seinem eigenen Privatanschluss. Das andere war um 9.36 Uhr eingegangen. Von einer Prepaid-Karte.

Dienstagvormittag
    Am Dienstagvormittag schaute Bella Hansson in der Polizeiwache vorbei, und Sjöberg rief alle zu einer informellen Besprechung in sein Büro. Es wurde zwar eng, aber er rechnete damit, dass es alle anging, was Hansson zu erzählen hatte.
    »Die Waffe, nach der wir suchen, ist eine Glock 38«, begann sie. »Leider, muss ich sagen, denn die sind nicht besonders schwer zu bekommen. In kriminellen Kreisen kommen sie ziemlich häufig vor, und wenn man die richtigen Kontakte hat, ist es keine große Sache.«
    »Und wenn man die nicht hat?«, fragte Andersson, der sich an ein Bücherregal gelehnt hatte. »Wie macht man es dann? In unseren Ermittlungen sind wir jedenfalls noch auf keine Berufskriminellen gestoßen.«
    »Im Internet gibt es jede Menge obskure Seiten«, antwortete Hansson, die auf einem der Besucherstühle vor Sjöbergs Schreibtisch Platz genommen hatte. »Und es ist uns nicht gelungen, diese Waffe mit einem anderen Verbrechen in Verbindung zu bringen.«
    »Du meinst also, dass wir den Mörder nicht mithilfe der Waffe überführen können?«
    »Jedenfalls glaube ich, dass es schwer werden könnte. Um nicht zu sagen hoffnungslos«, fügte sie hinzu und wechselte das Thema. »Laut Kaj hat sich die Theorie bestätigt, dass dem Opfer zuerst aus einer Entfernung von etwa fünf Metern in den Rücken geschossen wurde, bevor ihm aus kurzem Abstand in den Nacken geschossen wurde, als er schon am Boden lag. Der zweite Schuss hat unmittelbar zum Tod geführt.«
    »Wir sprechen also über eine Hinrichtung«, stellte Sandén fest. »Erlandsson sollte sterben. Dass ihm anschließend das Handy weggenommen wurde, macht es nicht

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