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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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zu einem Raub. In erster Linie bleibt es ein Mord.«
    »Um 0.24 Uhr schickte er eine SMS an seine Frau«, sagte Sjöberg. »Möglicherweise hatte er das Handy in der Hand, als er erschossen wurde, und der Mörder hat die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen und es eingesteckt. Es ist ja immerhin ein iPhone. Teuer und begehrt.«
    »Es könnte auch sein, dass er ermordet wurde, weil jemand unbedingt dieses Handy haben wollte«, schlug Andersson erneut vor. »Aus einem anderen Grund als dem, dass es fünftausend Kronen kostet. Das klingt vielleicht weit hergeholt, aber man sollte die Möglichkeit trotzdem in Betracht ziehen.«
    Sjöberg nickte nachdenklich.
    »Apropos Telefone, Jamal – was gibt es Neues von der Telia? Hast du schon die Listen bekommen?«
    »Die von Erlandsson habe ich noch nicht. Aber das Gespräch, das Malmberg am Sonntagmorgen um 9.36 Uhr entgegengenommen hatte, ist als Anruf von einer Prepaid-Karte bestätigt worden.«
    »Also ist das auch eine Sackgasse?«
    »Im Prinzip, ja.«
    »Sendemast?«
    »Kommt nach.«
    Gerdin wechselte das Thema.
    »Diese Spielkarten, Bella, waren es wirklich nur vier?«, fragte sie. »Nicht etwa doch fünf?«
    »Nein, es waren vier«, bestätigte Hansson.
    »Wie bist du dann auf das Pokern gekommen? Du hast schon auf dem Golfplatz von einem Pokerspieler gesprochen, direkt nachdem du den Anruf bekommen hattest.«
    Hansson dachte ein paar Sekunden nach, bevor sie antwortete.
    »Ich glaube, Lundin war Wachhabender an dem Tag. Er muss das mit dem Pokern erwähnt haben.«
    »Aber davon hätte er doch vernünftigerweise keine Ahnung haben können«, fuhr Gerdin hartnäckig fort. »Dass Erlandsson Pokerspieler war. Sie hätten genauso gut Bridge gespielt haben können. Oder Mau-Mau. Was waren das übrigens für Karten?«
    Hansson öffnete eine Plastikmappe, die vor ihr auf dem Tisch lag, und zog einen Stapel Fotografien heraus. Unter ihnen fand sie eine, auf der die vier Karten abgebildet waren.
    »Es waren Pik Acht, Kreuz Ass, Pik Ass und Kreuz Acht«, antwortete sie.
    »Zwei Paare also«, verkündete Hamad. »Das erklärt die Sache.«
    Gerdin sah nicht allzu überzeugt aus.
    »Habt ihr Fingerabdrücke auf den Karten gefunden?«
    »Nein, es gab keine.«
    »Hätte es welche geben können? Ich meine, im Hinblick auf den Regen?«
    »Absolut«, antwortete Hansson. »Wenn jemand sie mit bloßen Fingern angefasst hätte, dann hätten wir Abdrücke gefunden. Was ausschließt, dass Erlandsson selbst sie dorthin gesteckt hatte. Falls ich einmal Polizist spielen darf. Denn Handschuhe wird er wohl kaum getragen haben.«
    »Dann wollte der Mörder damit vielleicht eine Botschaft hinterlassen«, dachte Gerdin laut. »Aber was sind das dort für Schmierereien?«, fragte sie und deutete auf ein paar bläuliche Flecken auf einem der Asse.
    »Darauf wollte ich gerade kommen«, antwortete Hansson. »Wie ihr euch vielleicht erinnert, hatte ich ja schon erwähnt, dass wir neben den Spielkarten auch einen Zettel in Erlandssons Tasche gefunden haben. Mit einem handschriftlichen Text, der durch die Einwirkung des Regens stark auseinandergeflossen ist. Er ist mit einem handelsüblichen Kugelschreiber geschrieben worden, und diese Tinte verträgt Feuchtigkeit nur sehr schlecht. Die Flecken auf dem Ass rühren also von diesem Zettel her. Aber die Spielkarten haben eine glatte Oberfläche und haben deshalb die Tinte nicht in sich aufgesogen, sondern sie sind tatsächlich nur verschmiert, wie du ganz richtig bemerkt hast, Gäddan. Ich habe allerdings entdeckt, dass das Innenfutter der Brusttasche, in der wir die Sachen gefunden haben, einen Teil der Farbe aufgesaugt hatte. Mithilfe der Tinte im Futter, der Tinte auf dem Zettel und der Abdrücke der Kugelschreiberspitze auf dem Papier ist es mir tatsächlich gelungen, eine Art von Mitteilung aus diesem Geschmiere herauszufiltern. Es ist eine Mischung aus Buchstaben und Ziffern, vielleicht eine Art Code. So sieht es aus.«
    Mitten auf Sjöbergs Schreibtisch legte sie einen DIN-A4-Bogen mit einer Reihe undeutlicher Hieroglyphen in starker Vergrößerung. Sandén und Sjöberg, die schon am Tisch saßen, beugten sich vor, um den unverständlichen Text zu studieren. Die übrigen Polizisten drängten sich um den Tisch, um sich ebenfalls eine Meinung über den Inhalt des geheimnisvollen Zettels bilden zu können.
    »Ich übernehme das!«, rief Gerdin, bevor überhaupt jemand richtig sehen konnte, was auf dem Zettel stand. »Ich liebe Chiffren, und ich übernehme

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