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Falsch

Falsch

Titel: Falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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Llewellyn neben Zwingli und drückte ihm den Lauf unters Kinn. »Nur zu, Jungs, drückt ab, und euer Chef singt im großen Chor der Cherubim die erste Stimme.«
    Ratlos und verunsichert sahen die Männer Zwingli an.
    »Fallen lassen!«, kommandierte der Major. »Jetzt!«
    Der Schweizer nickte unmerklich, und die beiden Maschinenpistolen polterten auf den Boden.
    »Hinlegen, auf den Bauch, Hände auf den Rücken!« Llewellyn wandte sich an Zwingli. »Und Sie – hinsetzen! Wie viele dieser Hampelmänner turnen noch im Haus herum?«
    »Kein Kommentar«, zischte der Schweizer.
    Llewellyn richtete seelenruhig die MP 5 auf die Kniescheibe Zwinglis. »Sie haben ja so recht, Ihre Beine brauchen Sie nicht in Ihrem langweiligen Bürojob. Drei – zwei – eins …«
    »Drei Männer sind noch draußen und bewachen die Security-Leute Klausners«, fauchte Zwingli.
    »Dann sind sie ja beschäftigt, und wir können uns in Ruhe unterhalten«, gab der Major zufrieden zurück. »Zumindest so lange, bis die Polizei hier eintrifft.« Er riss zwei Vorhangschnüre herunter und fesselte rasch die beiden am Boden liegenden Männer.
    »Sie bluffen«, fuhr ihn der Schweizer an.
    »Keineswegs«, lächelte Llewellyn. »Ich schätze, selbst die langsamen Gesetzeshüter von São Gabriel werden nicht länger als eine halbe Stunde benötigen, um die paar Kilometer hierher zu fahren. Es bleiben Ihnen also höchstens noch ein paar Minuten, um meine Fragen zu beantworten. Dann haben Sie ein ernstes Problem.«
    »Und Sie, Sie hängen mit drin«, winkte Zwingli ab, »das würden Sie nie machen.«
    »Ich habe doch den Taxifahrer als Zeugen, der mich hierhergebracht hat, habe ich das vergessen zu erwähnen? Er wird bestätigen, dass ich nach den Kämpfen hier ankam und nur helfen wollte.« Llewellyns Stimme triefte vor Hohn. »Das wird auch das nackte Mädchen bekräftigen, die Sie so feinfühlig befragt haben. Sie stecken bis zum Hals in der Scheiße, Zwingli. Und wissen Sie was? Ich werde mit den Behörden kooperieren, ihnen einen kleinen Wink geben, dass Sie auch für die Explosion der Albatross und den Tod der beiden alten Männer samt ihren Leibwächtern verantwortlich sind. Bis Sie wieder aus dem Gefängnis draußen sind, ist Ihr Land Mitglied der Europäischen Union.«
    Zwingli wollte aufspringen, aber Llewellyn bohrte ihm den Lauf der MP 5 in die Brust. »Geben Sie acht! Ein Toter mehr oder weniger spielt bei dem Gemetzel, das Sie und Ihre Männer hier angerichtet haben, keine Rolle mehr. Schweizer Blut ist genauso rot wie … Ach ja, woher haben Sie eigentlich Ihre Söldner? Ausrangierte Fremdenlegionäre?«
    Zwingli antwortete nicht. Er saß zusammengesunken in dem Stuhl und starrte auf seine Hände.
    »Warum haben Sie die alten Männer umgebracht?«, fragte ihn Llewellyn. »Es war abgemacht, dass sie überleben sollten, um nicht nur bei der Entschlüsselung der Hinweise mitzuhelfen, sondern auch um von meiner Regierung befragt werden zu können. Und dann wäre da noch eine weitere Frage, um deren Beantwortung sich alle bisher herumgedrückt haben: Wovor haben Sie und Ihre Kompagnons so eine Höllenangst, Zwingli?«
    Der Schweizer schwieg hartnäckig.
    »Wie Sie wollen. Das ist Ihr Problem und nicht das meiner Regierung«, setzte der Major fort. »Downing Street hat mir überlassen, wie es nun weitergehen soll.«
    Er lehnte sich zu Zwingli hinunter. »Lassen Sie mich raten, Sie Django für Arme. Sie haben sogar die Spur der Hinweise und der Enkelin von Klausner verloren, die sich wahrscheinlich mit diesem Piloten, diesem Finch, aus dem Staub gemacht hat …«
    Llewellyn stutzte und unterbrach sich. »Moment mal!«
    Mit eisernem Griff riss er Zwingli aus dem Sessel hoch und schleppte ihn hinter sich her. Nachdem er die Halle durchquert hatte, stieß er die Eingangstür auf, schob den Schweizer vor sich die Treppen hinunter.
    »Vorstellung zu Ende, Waffen fallen lassen!«, rief er den drei Bewaffneten zu, die erstaunt herumfuhren, und drückte Zwingli die MP 5 in die Seite. »Euer Chef hat es sich anders überlegt.«
    Wenige Augenblicke später hatten die Security-Leute Klausners die Lage unter Kontrolle.
    Llewellyn hielt Zwingli mit eisernem Griff am Oberarm fest. »Die Polizei wird gleich hier sein, ich nehme diesen Vogel so lange in Gewahrsam«, meinte er zu den Sicherheitsleuten, die ihm dankbar zunickten. »Wo geht’s zur Garage? Ich brauche ein Auto, und zwar rasch!«
    Der schwarze Mercedes S 600 erreichte die Weggabelung genau in jenem

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