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Falsch

Falsch

Titel: Falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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kleinlaut.
    »So kommen wir nie auf einen grünen Zweig«, seufzte Llewellyn. »Warum sind Sie hier in diesen Keller geklettert?«
    »Wegen eines Hinweises«, antwortete Finch. »Das Ganze ist eine verzwickte Geschichte …«
    »… von der ich einen Teil miterlebt habe«, erinnerte ihn der Major. »Der alte Mann im Dschungel, Paul Hoffmann, schickte drei Brieftauben los. Womit?«
    »Mit drei Hinweisen«, erklärte Finch. »Einem Zettel mit einigen Zeilen, einem Ring und einem Schlüssel.«
    »Ahh … ich verstehe, er war vorsichtig.« Llewellyn blickte von Finch zu Gruber. »Das eine ist ohne das andere wertlos, stimmt’s?«
    »Genau«, räumte Georg ein, »drei Teile eines Puzzles. Der erste brachte uns an den Genfer See und hierher, der zweite …« Er warf Finch einen ratlosen Blick zu.
    »Haben Sie Hoffmann wirklich nicht umgebracht?«, wollte der Pilot wissen.
    »Nein, wir wollten mit ihm reden, ihn mitnehmen«, betonte Llewellyn. »Es gab damals politische Gründe, aber an die glaube ich in der Zwischenzeit nicht mehr so ganz.«
    »Und die Explosion? Klausner und Böttcher?«
    »Zwingli«, sagte der Major nur. »Er wollte alle vier alten Männer tot sehen. Hoffmann starb im Dschungel, Klausner und Böttcher in São Gabriel …«
    »… und mein Vater bereits vor einigen Jahren in Bogotá«, vollendete Gruber.
    »Einer der alten Männer war Ihr Vater?«, fragte Llewellyn überrascht nach. »Sind noch andere Verwandte in die Schweiz gekommen?«
    »Die Enkelin Klausners«, antwortete Finch. »Böttcher und Hoffmann hatten keine Nachfahren.«
    Der Major begann auf und ab zu gehen, den Kopf gesenkt, tief in Gedanken. »Vier Männer, drei Hinweise«, meinte er leise. »Ist Ihnen aufgefallen, dass die drei übrigen nur Hoffmann für vertrauenswürdig genug gehalten haben? Wie hätte er sonst als Einziger über alle Hinweise verfügen können? Und ganz offensichtlich sollten die anderen gemeinsam der Spur folgen. Deshalb bekam jeder nur einen Hinweis.«
    »Wissen Sie, was hinter der ganzen Geschichte steckt?«, fragte Finch.
    »Nein. Ich dachte, ich wüsste es, aber jetzt …« Llewellyn schien verwirrt.
    »Das Prinzip der Hinweise funktioniert sehr ausgeklügelt«, meinte der Pilot. »Der erste führte uns hierher, aber schon für den nächsten Schritt benötigt man zwei Elemente. Hoffmann hat damit den Zufall ausgeschaltet. Sollte jemand einen der versteckten Hinweise aus Versehen finden, dann hätte er nichts damit anfangen können.«
    »Clever, äußerst clever«, gab der Major zu. »Wohin führt der Weg von hier? Ich nehme an, dass Sie in diesem Keller ein weiteres Element gefunden haben.«
    Georg sah Llewellyn misstrauisch an. »Wer sagt das?«
    »Herr Gruber, bitte beleidigen Sie nicht meine Intelligenz. Sie werden kaum auf eine Partie Tischfußball in diesen Keller gekommen sein, nachdem Sie die verborgene Falltür gesucht und aufgebrochen haben.« Die Augen des Majors blitzten. »Wenn Sie nicht mit offenen Karten spielen, dann stehen wir morgen auch noch hier.«
    »Ja, wir haben einen Hinweis gefunden«, gab Finch zu. »Allerdings wie immer kryptisch und schwer zu deuten.«
    Llewellyn streckte wortlos die Hand aus.
    Georg sah Finch fragend an, doch der nickte. Also zog Gruber das Blatt aus seiner Tasche und reichte es dem Major.
    »Ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen«, murmelte Llewellyn und überflog die wenigen Zeilen. »Von welchem Ring und welchem Schlüssel ist die Rede?«
    »Hinweis zwei und drei«, antwortete Finch. »Zugestellt per Taubenpost.« Er griff in die Tasche und zog die kleine Schatulle hervor, klappte sie auf und zeigte Llewellyn den Ring.
    » SS -Ehrenring, der schwarze Orden lässt grüßen«, nickte der Major. »Ich wette, die gravierten Zahlen auf der Innenseite sind es, die man zum Rechnen verwenden soll.« Er reichte Georg das Blatt zurück und nahm seine Wanderung wieder auf. »Wir sind alle keine Geheimschrift-Experten«, stellte er fest. »Mit etwas Geduld, Glück und viel Zeit kommen wir unter Umständen auch zu einem Ergebnis, aber das dauert zu lange.« Er blieb stehen und zog schließlich sein Handy aus der Tasche. »Beleuchten Sie die Zeilen mit den beiden Taschenlampen, damit ich ein Foto machen kann.«
    Nachdem er das Format des Bildes kleiner gerechnet hatte, sah er Finch an. »Welche Zahlen stehen auf der Innenseite des Rings?«
    »Ein Datum. Der 2. 7. 43.«
    Llewellyn tippte die Zahlen in das Mobiltelefon und drückte dann eine Kurzwahlnummer. »Wir haben sogar

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