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Falsche Brüder

Falsche Brüder

Titel: Falsche Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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hier
eingeschleust.“
„Hörst du, Lars, eingeschleust! Dass ich nicht lache!“ Es war
erneut der an den Füßen.
„Lass das unsinnige Geschwätz“, fuhr ich ihn leise an. „Es ist
weder der Ort noch der Anlass für solches Geblödel. Ich bin
hier, um Ansätze für einen Angriff zu finden.“
„Wie bist du reingekommen?“, fragte der neben mir.
Obwohl auch das zunächst keine Rolle spielte, antwortete ich
wahrheitsgemäß. „Und wer seid, was beabsichtigt ihr?“, fragte
ich dringlich.
„Diese verdammte Kuppel ausschalten, damit die Unseren was
unternehmen können.“
„Und?“, fragte ich gespannt.
„Nichts bisher“, sagte der eine.
Gleichzeitig sprach der andere: „Eine Möglichkeit…“
Er wurde von seinem Kameraden angeherrscht wie ich vordem:
„Halt’s Maul!“
„Ist doch egal…“
Statt darauf einzugehen, fragte der an meinen Füßen, der den
Griff lediglich unbedeutend gelockert hatte, im Verhörston.
„Was wollt ihr unternehmen? Welche Möglichkeiten seht ihr,
das hier auszuschalten?“
Bevor ich antwortete, befreite ich mit Nachdruck meine Beine,
wurstelte dabei mehr als nötig und verteilte einige
Püffe.
„Bislang keine“, antwortete ich dann jedoch wahrheitsgemäß.
„Ich bin erst den dritten Tag hier – in Eigeninitiative.“
„Ach, du Scheiße!“ Es schwang echte Enttäuschung mit.
„Angenommen, es gelänge uns“, fragte der mir zu
Füßen
Sitzende dann irgendwie lauernd, „das Ding unschädlich zu
machen, und ihr wüsstet davon, wie ginge es dann weiter?“
Unbedacht fiel ich auf seine Frage hinein. „Bombardieren,
was das Zeug hält.“ Da merkte ich, was ich gesagt hatte und
weshalb jener so fragte.
„Aha! Siehst du, Lars, das hab’ ich mir gedacht. Die Hunde
machen uns mit kalt, die eigenen!“
Ich versuchte zu retten. „Rede nicht. Selbstverständlich finden
wir einen Modus, euch rauszuholen.“
„Ach – und euer sinnloses Gekrache neulich? Da hattet ihr
wohl solchen Modus nicht?“, höhnte er. „Jedenfalls kann ich
diesen grünen Kugeligen nicht genug danken, dass sie ihre Kuppel
hatten. Sonst wären wir Brei, Lars. Und für solche tragen wir
unsere Haut zu Markte, begreifst du es jetzt? Pfui Teufel!“
„Und warum bist du dennoch hier?“, fragte ich.
Er schwieg eine Weile. „Weil es Schweine sind“, brachte er dann
hervor. „Aber das ist kein Grund, dass ich auch
noch
draufgehen soll.“
„Also – welche Möglichkeit seht ihr?“ Ich wollte das Thema
wechseln, weil ich spürte, der Mann hatte natürlich Recht, und
ich wusste keine Antwort.
„Keine.“
„Schluss“, flüsterte der mit Lars Angeredete. „So kommen wir
nicht weiter. Es führt ein Kabel hierher. Das haben wir ein
Stück ausgebuddelt
– deshalb sind wir hier. Es ließe sich
vielleicht zerstören.“
„Zeig her!“
Nach einigem Zögern nahm er meine Hand, schob etwas
beiseite, und dann fühlte ich in einer Vertiefung etwas Glattes,
Armstarkes. Nur dessen Oberfläche schien freigelegt.
„Wir sind noch dabei“, erklärte Lars. „Wollten gerade
weitermachen.“
„Ihr seid drüben vom Bau?“, fragte ich, erwartete jedoch
keine Antwort, weil es ohnehin klar war. „Wie viel seid ihr?“
„An die vierzig.“
Ich überlegte einen Augenblick, aber
– wie sich sogleich
herausstellte – nicht lange genug. „Die müsste man ausschleusen
können.“
„Ja.“ Wieder schlug blanker Hohn durch. „Und die zweihundert
Idioten? Die macht ihr nieder, sind ja sowieso blöd.“
„Er war bis vor kurzem einer von ihnen“, erläuterte Lars,
und es klang wie eine Entschuldigung.
Wieder ging ich nicht darauf ein. „Wie wollt ihr das Kabel
zerstören?“
„Wir haben drüben eine Winde. Ein Seil eingehakt und das
Ding zerrissen, es müsste gehen.“
„Und dann?“ Ich fragte schnell, damit der andere nicht erneut
zu seinen Einwänden kam, die mir peinlich wurden.
„Raus und weg! Wir werden kaum mehr richtig bewacht, seit
die Kuppel steht. Und außerdem…“
„Halt doch endlich dein Maul, du Trottel. Es ist nichts
außerdem. Sag deinen Leuten, dass es so nicht geht. Sie würden
uns niederblitzen, noch bevor wir den Waldrand erreicht
haben. Fertig. Kannst gehen!“
Da ich keine Anstalten machte, mich zu entfernen, wiederholte
er ungeduldig: „Kannst gehen, habe ich gesagt, geh, geh!“
„Höre, ich bin gekommen, weil ich es wollte, und gehe, wenn
ich es will, ist das klar?“ Ich wurde sehr bestimmt. „Draußen
sind sie rekrutiert in deinem Alter, du wärst es

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