Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
zu Dillon um. Im Gegensatz zu ihrem Freund lächelte sie höflich.
„Sind Sie Pamela Novak?“, erkundigte sich Dillon. Nie zuvor hatte er sich bei der ersten Begegnung so zu einer Frau hingezogen gefühlt. Allein ihr Anblick brachte ihn vollkommen durcheinander.
„Ja“, erwiderte sie und stieg die Verandastufen hinunter.
„Warte mal, Pamela“, schaltete sich der Mann ein. „Du kennst ihn doch gar nicht. Warum bist du so nett zu ihm?“
Ein weiteres Mädchen trat aus dem Haus. „Vielleicht solltest du ihrem Beispiel folgen, Fletcher.“
Dillon erkannte sofort, dass sie die vierte Schwester war. Die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen.
Pamela setzte ihren Weg fort. Als sie vor Dillon stand, reichte sie ihm die Hand. „Mein Name ist Pamela Novak. Und Sie sind …?“
Als er ihr die Hand schüttelte, durchfuhr ein Schauer seinen ganzen Körper. Diese Frau faszinierte Dillon so sehr, dass ihn nicht einmal ihr Verlobungsring beeindruckte. „Ich bin Dillon Westmoreland.“
Es war ihr anzusehen, dass sie sich daran zu erinnern versuchte, wo und wann sie den Namen schon einmal gehört hatte.
Dillon beschloss, ihr auf die Sprünge zu helfen. „Ich habe in Erfahrung gebracht, dass mein Urgroßvater Raphel Westmoreland einst ein Geschäftspartner Ihres Urgroßvaters Jay Winston Novak war.“
Sie lächelte. „Oh, jetzt erinnere ich mich. Raphel Westmoreland, der Frauenheld.“
Dillon musste ebenfalls lächeln. „Ja, er scheint viele Affären gehabt zu haben. Und genau deswegen bin ich hier. Ich …“
„Was will er, Pamela?“, rief der Mann ungeduldig.
Seufzend schüttelte sie den Kopf.
„Ihr Verlobter?“, fragte Dillon.
Sie blickte ihm in die Augen und zögerte. „Ja.“ Anschließend rief sie ihrem Verlobten zu: „Das ist Dillon Westmoreland. Unsere Urgroßväter waren einst Geschäftspartner. Deshalb sehe ich ihn als einen Freund der Familie an.“ Rasch wandte sie sich wieder Dillon zu und flüsterte lächelnd: „Ich hoffe, Sie nehmen das nicht zu wörtlich. Immerhin hat Ihr Urgroßvater einen gewissen Ruf gehabt.“
Dillon lächelte. „Hören Sie, ich bin hier, um herauszufinden, wer mein Urgroßvater war. Erst vor Kurzem habe ich erfahren …“
„Was will der Kerl, Pamela?“, hakte ihr Verlobter nach.
Bevor sie antworten konnte, ergriff ihre jüngste Schwester das Wort: „Das haben wir dir doch schon gesagt. Er will Pammie.“
Der Mann starrte Dillon jetzt noch wütender an. Dillon wusste, dass die Kleine es nicht so gemeint hatte. Aber letztendlich hatte sie die Wahrheit gesprochen. Er fühlte sich zu Pamela hingezogen. Und obwohl er sich normalerweise nicht für die Frau eines anderen interessierte, hatte er kein schlechtes Gewissen – vor allem, weil sie mit einem Idioten verlobt zu sein schien. Doch das war ihre Angelegenheit.
Der Mann stieg die Verandastufen hinunter und kam zu ihnen. Seinem teuren Anzug nach zu urteilen war er bestimmt ein Geschäftsmann.
Als er vor ihnen stehen blieb, reichte Dillon ihm die Hand. „Ich heiße Dillon Westmoreland und bin – wie Miss Novak schon sagte – ein Freund der Familie. Ich bin hier, um Recherchen über meine Vorfahren anzustellen.“
Der Mann schüttelte ihm die Hand und sah ihn skeptisch an. „Mein Name ist Fletcher Mallard. Ich bin Pamelas Verlobter. Was genau möchten Sie herausfinden?“
Pamelas Lächeln erstarb. Missmutig sah sie ihren Verlobten an. „Musst du ihn so mit deinen Fragen löchern? Mr Westmoreland ist ein Freund der Familie. Das ist alles, was im Moment zählt.“ Lächelnd wandte sie sich wieder Dillon zu. „Leisten Sie uns doch beim Abendessen Gesellschaft. Dann können Sie uns erzählen, wie wir Ihnen bei Ihren Recherchen behilflich sein können.“
Dillon wusste, dass es klüger gewesen wäre, ins Hotel zurückzufahren. Doch da er herausfinden wollte, was mit Pamelas Verlobten nicht stimmte, nahm er die Einladung an. „Vielen Dank, Miss Novak. Ich würde gern mit Ihnen zu Abend essen.“
Erst als Dillon sich an den Tisch setzte, begriff Pamela, dass es ein Fehler gewesen war, ihn zum Abendessen einzuladen. Sofort warf Fletcher ihm einen warnenden Blick zu, der so viel bedeutete wie: Ich bin hier der Mann im Haus. Am liebsten hätte sie sich eingeredet, dass Fletcher heute in einer komischen Stimmung sei. Doch er war nicht zum ersten Mal eifersüchtig.
Dabei hatte Dillon nicht einmal Interesse an ihr gezeigt. Deshalb verstand sie nicht, warum ihr Verlobter überhaupt ein Problem mit ihm hatte. Es
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