Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
bereitete ihm Kopfschmerzen. Wie oft hatte Dillon schon auf der Polizeiwache erscheinen müssen, um die Kaution für ihn zu zahlen?
„Möchtest du noch immer herausfinden, was mit den anderen Frauen deines Urgroßvaters passiert ist?“, erkundigte sich James. „Falls er sie überhaupt geheiratet hat.“
„Ja“, erwiderte Dillon. „Irgendwann im November werde ich mir Urlaub nehmen und nach Wyoming reisen.“
James hatte im Zuge seiner aufwendigen Stammbaumforschung Informationen über Dillons Vorfahren erhalten. Jetzt lag es an den Westmorelands aus Denver, weitere Recherchen anzustellen, um mehr über ihre Verwandten in Erfahrung zu bringen. Deshalb war die Reise nach Wyoming für Dillon sehr wichtig.
„Gut“, meinte James. „Ich will dich nicht weiter langweilen.“
Dillon musste lächeln, als sein Cousin Dare den Raum betrat. Wenn jemand Zweifel daran besaß, dass die beiden Familien miteinander verwandt waren, brauchte er bloß Dare und Dillon nebeneinanderzustellen. Sie sahen einander nämlich so ähnlich, dass man sie für Geschwister halten konnte statt für Cousins.
„Das tust du nicht“, entgegnete Dillon ehrlich. „Ich unterhalte mich gern mit dir.“
„Irgendwann müsst ihr euer Gespräch aber beenden“, schaltete sich Dare lächelnd ein. „Sobald Reggie und Olivia die Feier verlassen, werden wir alle zu Chase fahren. Dort setzen wir den Abend mit einer Runde Poker fort.“
Dillon zog die Brauen hoch. „Beim letzten Mal habe ich beinahe mein letztes Hemd verloren.“
Lachend klopfte Dare ihm auf die Schulter. „Willkommen in der Familie, Dillon.“
1. KAPITEL
„Hast du den Verstand verloren, Pam? Es ist uns egal, was du sagst – wir können es nicht zulassen! Du hast schon zu viel für uns aufgegeben.“
Pamela Novak wandte sich lächelnd zu ihren drei Schwestern um, die sie mit ernster Miene ansahen. Sie beschloss, dass es besser war, den Abwasch später zu erledigen und ihren Geschwistern die volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Sie fragte sich, wie sie ihre Schwestern davon überzeugen konnte, dass sie das Richtige tat. Letztendlich opferte sie sich ja für sie auf. Fletcher drängte sie zu einer Hochzeit an Weihnachten. Und da es bereits Anfang November war, blieb nicht mehr viel Zeit. Sie hatten zwar noch keinen Termin festgelegt, aber er sprach jedes Mal darüber, wenn sie einander sahen. Er wollte so schnell wie möglich heiraten, und wenn sie ehrlich sein sollte, war eine schnelle Hochzeit auch in ihrem Interesse.
Nervös kaute sie auf der Unterlippe herum. Pamela musste sich eine Strategie einfallen lassen, mit der sie ihre Schwester Jillian von der Notwendigkeit der Hochzeit überzeugen konnte. Wenn sie erst einmal Jillian auf ihrer Seite hatte, würden auch Paige und Nadia sie unterstützen. Doch es würde nicht einfach werden, da ihre Schwestern Fletcher nicht ausstehen konnten.
„Wie kommt ihr überhaupt darauf, dass ich ihn nicht freiwillig heirate?“, wollte Pamela von ihren Schwestern wissen.
Natürlich beantwortete Jillian die Frage. Die siebzehnjährige Oberstufenschülerin konnte manchmal eine richtige Giftnudel sein. Aber sie war auch sehr intelligent. Jillians größter Wunsch war es, im nächsten Herbst die Highschool abzuschließen und an der Universität von Wyoming ein Studium zur Neurochirurgin zu beginnen.
Auch die fünfzehnjährige Paige und die dreizehnjährige Nadia würden bald aufs College gehen wollen. Pamela würde alles dafür tun, um es ihnen zu ermöglichen. Allerdings sollten ihre Geschwister ein Zuhause haben, wenn sie in ihre Heimatstadt Gamble zurückkehrten. Pamela war klar, dass sie sich all das nur leisten konnte, wenn sie Fletcher heiratete.
„Du opferst dein Leben für uns, Pam“, schimpfte Jillian aufgebracht. „Wir sind doch nicht blöd! Welche Frau würde freiwillig einen Mann wie Fletcher Mallard heiraten?“
„So schlimm ist er nicht“, log Pamela. „Im Gegenteil, er kann sehr nett sein.“
„Aber nur, wenn er nicht gerade unausstehlich und arrogant ist – wie die meiste Zeit“, gab Jillian angewidert zurück. „Wir kommen auch ohne ihn gut zurecht.“ Sie holte tief Luft und fuhr fort: „Wir möchten nicht, dass du diesen Idioten heiratest, nur um uns eine gute Zukunft zu ermöglichen. Du solltest auch an dich denken. Anstatt Schauspielunterricht in Gamble zu geben, solltest du in Hollywood sein. Das war doch immer dein Traum. Du hättest ihn nicht unseretwegen aufgeben dürfen!“
Pamela atmete tief
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