Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
weggelaufen war. Pamela hätte ahnen müssen, dass die Mädchen mit der Situation überfordert gewesen waren.
Jetzt hatte sie die Quittung für ihre Ignoranz bekommen. Obwohl Jillian in Sicherheit war, wusste keiner, bei wem sie Unterschlupf gefunden hatte.
Der Sheriff kam mit zwei Bechern Kaffee zu Pamela und Dillon. „Hier. Wärmen Sie sich erst einmal auf. Danach bitte ich Sie, mir eine Liste mit den Telefonnummern aller Freundinnen von Jillian aufzustellen. Wir werden eine nach der anderen anrufen. Ich glaube nicht, dass jemand sie decken wird, wenn die Polizei am Telefon ist.“
„Das ist eine gute Idee“, meinte Dillon.
„Ich hoffe nur, dass ich auch alle Telefonnummern habe“, fügte Pamela hinzu. Sie besaß nur die Nummern von Jillians engsten Freundinnen.
Nachdem Pamela alle infrage kommenden Nummern aus dem Telefonbuch ihres Handys herausgeschrieben hatte, überreichte sie dem Sheriff die Liste und hoffte, dass er bald erfolgreich war.
Als er jedoch nach wenigen Minuten zurückkehrte und ihnen mitteilte, dass keines der Mädchen in den letzten vierundzwanzig Stunden Jillian gesehen hatte, bekam Pamela es erneut mit der Angst zu tun. Was war, wenn sich ihre Schwester doch nicht bei einer Freundin versteckte, sondern draußen durch die Kälte irrte?
Ihr Magen krampfte sich zusammen. Dillon schien ihre Sorge zu spüren, denn er kam zu ihr und nahm Pamela in die Arme.
„Bestimmt ist sie in Sicherheit“, beruhigte er sie. „Vielleicht ist sie zu einer Freundin gegangen, die du nicht näher kennst.“
„Wahrscheinlich hast du recht“, entgegnete Pamela. „Trotzdem mache ich mir Sorgen um sie.“
Zärtlich küsste Dillon sie auf die Stirn. Das war das erste Mal, dass sie sich in der Öffentlichkeit näher gekommen waren. Pamela musste sich erst einmal daran gewöhnen, dass sie jetzt mit ihm und nicht mit Fletcher zusammen war … und es nicht mehr verheimlichen musste. Jedes Mal, wenn Dillon in ihrer Nähe war, wurde ihr ganz warm ums Herz. Bei Fletcher hatte sie dieses Gefühl nie gehabt. Wie froh sie war, dass sie ihn nicht heiraten musste! Dillon hat mich davor bewahrt. Und dafür war sie ihm unendlich dankbar.
Nachdem sie sich von Dillon gelöst hatte, griff sie nach ihrem Handy und rief zu Hause an. Frustriert erzählte sie Paige, dass sie Jillian noch immer nicht gefunden hatten. Ihre Schwestern und Iris waren genauso enttäuscht wie Pamela, wollten die Hoffnung aber nicht aufgeben.
„Schreib ihr eine SMS“, schlug Paige vor. „Vielleicht meldet sie sich.“
„Ich kann es versuchen“, entgegnete Pamela. „Geht es euch denn gut?“
„Ja, mach dir keine Sorgen um uns. Iris kümmert sich um uns wie eine Mutter.“
„Das freut mich. Gib ihr einen dicken Kuss von mir auf die Wange. Ich melde mich, sobald ich etwas Neues weiß.“ Pamela beendete das Gespräch und begann sofort, eine SMS an Jillian zu tippen.
Neugierig beobachtete Dillon sie. „Was hast du vor?“
„Ich schreibe Jill eine Nachricht. Vielleicht meldet sie sich ja.“
„Gut. Wie geht es deinen Schwestern?“
„Sie sind tapfer. Außerdem ist Iris ja da. Sie kümmert sich um die beiden.“ Seufzend schickte sie die SMS ab und wartete gespannt.
Zu ihrer Überraschung meldete sich Jillian fast augenblicklich: Es geht mir gut. Aber ich will nicht zurückkehren.
Pamela kippte fast vom Stuhl, als sie die Antwort las.
Verwundert sah Dillon sie an. „Hat sie sich gemeldet?“
„Ja. Sie schreibt, dass es ihr gut geht. Aber sie will nicht zurückkehren.“
Dillon atmete tief durch. „Glaubst du, sie wird drangehen, wenn du sie anrufst?“
„Wahrscheinlich nicht. Ich sollte ihr schreiben, dass die Hochzeit mit Flechter abgeblasen wurde und sie keinen Grund hat, sich weiter zu verstecken.“
„Ja. Hoffentlich wird sie das überzeugen.“
Verunsichert sah Pamela ihn an. „Meinst du, dass sie mir nicht glauben wird?“
„Das Mädchen ist sehr enttäuscht. Es kann sein, dass sie im Moment nicht an Wunder glaubt.“
„Ich versuche es einfach.“ Sofort tippte Pamela eine weitere Nachricht, in der sie ihrer Schwester erklärte, was geschehen war. „Hoffentlich bringt sie das zur Vernunft.“
Doch leider kam es so, wie Dillon befürchtet hatte. Die Antwort des Mädchens war eindeutig: Erzähl mir keinen Unfug!
„Was können wir tun, um ihr klarzumachen, dass es keinen Sinn mehr hat wegzulaufen?“, fragte Pamela danach verzweifelt.
Erneut ging Dillon zu ihr und nahm sie in die Arme. Sein Körper war
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