Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag

angenehm warm und gab ihr Geborgenheit. Sie war unglaublich froh, dass Dillon ihr in dieser schwierigen Situation beistand.
    „Vielleicht sollte jemand anders mit ihr reden“, schlug er vor. „Dir wird sie keinen Glauben schenken, weil sie denkt, dass du sie nur beruhigen möchtest. Es ist eine unglaubliche Geschichte. Ich würde sie wahrscheinlich auch nicht glauben, wenn sie mir jemand erzählen würde.“
    Pamela holte tief Luft. „Du hast recht. Würdest du versuchen, mit ihr zu reden?“
    „Ich kann es probieren. Aber ich weiß nicht, ob sie mir vertraut.“
    „Einen Versuch ist es wert.“
    Zögernd wählte er mit seinem Handy Jillians Nummer und wartete. Nach einer Weile gab er auf. „Anscheinend möchte sie mit mir genauso wenig reden.“
    „Was können wir nur tun, um das Mädchen zur Vernunft zu bringen?“
    „Vielleicht sollte jemand mit ihr reden, der ihre Situation nachvollziehen kann. Jemand, der genauso denkt wie sie.“
    „Und wer soll das sein?“
    „Erinnerst du dich, wie begeistert sie war, als ich ihr von Bane erzählt habe? Möglicherweise könnte er sie dazu bringen zurückzukehren.“
    „Glaubst du das wirklich? Sie kennt ihn doch gar nicht. Weshalb sollte sie gerade ihm vertrauen?“
    „Er ist in ihrem Alter.“ Dillon seufzte. „Außerdem ist er vor Kurzem ebenfalls von zu Hause weggelaufen.“
    „Das hast du mir gar nicht erzählt. Wie ist es dazu gekommen?“
    „Er ist mit einem Mädchen durchgebrannt und hat sich mit ihr versteckt. Erst nach Tagen haben wir ihn gefunden. Deshalb konnte ich nicht nach Gamble zurückkehren.“
    „Das ist ja eine unglaubliche Geschichte“, meinte Pamela entsetzt und fügte lächelnd hinzu: „Ich finde es toll, wie du dich um deine Familie kümmerst.“
    „Meine Familie ist mir sehr wichtig. Genau deshalb kann ich nachvollziehen, wie du dich in diesem Moment fühlst.“
    Sie berührte zärtlich seinen Arm. „Ja. Und vielleicht kann Bane uns wirklich helfen.“
    „Bane, es gibt eine Möglichkeit, wie du die Aktion mit Crystal wiedergutmachen kannst“, sagte Dillon.
    Sein Bruder stöhnte ins Telefon. „Was willst du jetzt schon wieder von mir?“
    „Ich möchte dir die Chance geben, allen zu beweisen, wie erwachsen du bist.“
    „Wovon redest du da?“, fragte Bane verwirrt.
    Dillon erzählte ihm schnell, was in den letzten Stunden passiert war und dass er hoffte, dass Bane ihnen weiterhelfen würde.
    „Was habe ich mit dieser Sache zu tun?“, wollte Bane wissen.
    „Jillian ist in deinem Alter und wird vielleicht mit dir reden, wenn sie erfährt, dass du ebenfalls vor Kurzem von zu Hause weggelaufen bist. Wir hoffen, dass sie dich als Seelenverwandten sieht.“
    „Dillon, ich habe Verständnis dafür, dass ihr alles versuchen möchtet, um sie zur Vernunft zu bringen. Aber ich glaube nicht, dass sie auf mich hören wird.“
    „Wie schon gesagt: Sieh es als Chance, Reife zu zeigen. Vielleicht beeindruckt es ja Crystals Vater.“
    „Meinst du, er würde mich zu ihr lassen, wenn er merkt, dass ich erwachsen geworden bin?“
    „Genau darauf wollte ich hinaus.“
    „Gut. Dann sag Jillian, dass ich bereit bin, mich mit ihr zu treffen.“
    „Großartig. Du bist unsere letzte Chance, Bane.“ Dillon hoffte inständig, dass sich Jillian auf ein Gespräch mit seinem Bruder einlassen würde. Wenn jemand ihre Lage nachvollziehen konnte, war es Bane. Indem er dem Mädchen half, bewies er, dass er ein echter Westmoreland war. Das machte Dillon sehr stolz.
    Kurze Zeit später fragte Pamela ihre Schwester per SMS, ob sie mit Bane sprechen wollte. Zu ihrer Überraschung stimmte Jillian tatsächlich einem Treffen mit ihm zu.
    Sofort rief Dillon seinen Bruder an und teilte ihm die gute Nachricht mit. Bane zögerte zuerst, stand aber schließlich zu seinem Wort. Nachdem Dillon das Gespräch beendet hatte, rief er seine Sekretärin an und bat sie, Bane ein Ticket für den nächsten Flug nach Gamble zu kaufen.
    Die kommenden Stunden würden noch einmal hart für Pamela werden. Bis Bane in Gamble war, konnte sie nichts tun. Mit Jillian hatten sie vereinbart, dass sie sich bei ihr meldeten, sobald Bane da war. Jetzt hieß es erst einmal abwarten.
    Sie beschlossen, nicht länger auf der Polizeiwache zu bleiben, und kehrten zur Ranch zurück. Auch Pamelas Schwestern und Iris waren begeistert, als sie ihnen von ihrer Idee erzählten. Sie hofften, dass Dillons Bruder Jillian zur Vernunft bringen konnte.
    Die Zeit wollte nicht vergehen. Erst in einer Stunde