Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
nicht ganz überzeugend. Patience folgte ihm mit dem Blick, als er aufstand und das Zimmer verließ. Irgendetwas bedrückte ihn. Konnte es sein, dass er …
Hör auf, so albern zu sein! sagte sie sich. Wahrscheinlich geht er nur alles durch, was er heute noch zu erledigen hat. Es ist nur eine kleine Frühlingsaffäre, nimm nicht immer alles so ernst.
Leider konnte sie ihr Herz nicht überzeugen.
Patience war so beeindruckt, dass ihr die Luft wegblieb.
Und Cade schien fast vor Stolz fast zu platzen, als sie endlich vor dem alten viktorianischen Gebäude standen. Das Äußere war ziemlich heruntergekommen, in dem Punkt hatte er nichts beschönigt. Das Haus brauchte ein neues Dach, frische Farbe, neue Fenster, und auch die Veranda hing in der Mitte leicht durch. Aber das waren alles nur Schönheitsfehler. Die Struktur des Hauses war nach wie vor in Ordnung.
Er folgte ihr die Stufen zur Veranda hinauf.
Sie räusperte sich. „Ich … mit so etwas habe ich nicht gerechnet.“ Sie betrat die Eingangshalle.
„Wie gesagt, hier ist noch eine Menge zu tun, aber es ist ein tolles Haus.“
„Es ist sehr schön. Anheimelnd, aber auch mit sehr eigenem Stil.“ Sie ging ins Wohnzimmer. „Diese Möbel sehen aus, als seien sie erst gestern gekauft worden. Das alles hier ist zeitlos schön. Hat deine Mutter das Haus eingerichtet?“
Bei der Erwähnung seiner Mutter schluckte er. Sie war gestorben, als er zwölf gewesen war, und immer noch vermisste er sie. Nach dem Verschwinden seines Dads war sie wie verändert gewesen. Sie hatte oft gelächelt, war immer nett zu Cade gewesen und hatte ihn stets getröstet. Doch seit damals war dieser bedrückte Ausdruck nie wieder aus ihrem Blick verschwunden.
„Ja“, brachte er schließlich heraus. Seit dem Tod seiner Mutter war hier nichts verändert worden. Die Möbel standen immer noch am selben Platz.
GG hatte immer nur gesagt, sie halte alles in Ordnung, bis Cade nach Hause zurückkehre.
„Sie und meine Großmutter waren gut darin, aus einem Haus ein Zuhause zu machen. Das klingt vielleicht ein bisschen kitschig, aber ich bin hier sehr glücklich gewesen, selbst während der harten Zeiten, als mein Dad nicht mehr da war.“
„Deine Mom hat dafür gesorgt, dass du dich hier geborgen gefühlt hast.“ Patience ging von einem Zimmer zum nächsten und warf einen Blick in jeden Raum.
„Ja, ich schätze, das stimmt.“ Durch das Haus seiner Kindheit zu gehen, war wie eine Zeitreise. Fast kam es ihm vor, als könne er seine Mutter in der Küche summen und seinen Dad am Telefon über Geschäftliches sprechen hören.
„Das ist alles wunderschön.“ Patience wandte sich wieder zur Eingangshalle und der Holztreppe, die in den oberen Stock führte. „Kaum zu glauben. Die Holzböden sind immer noch makellos. Auch die Geländer sind in bestem Zustand. Das war noch richtige Handwerkskunst.“ Sie strich über die Schnitzereien am Geländer.
„Das meiste von dem, was du hier siehst, hat schon ein paar Generationen überdauert. Meine Großmutter und auch mein Dad sind beide hier im Haus geboren. Dad war der älteste von fünf Brüdern, und sie hat ihm bei seiner Hochzeit das Haus und tausend Hektar Land vermacht. Das übrige Land gehört meinen Onkeln und Cousins. Insgesamt sind es 4.000 Hektar Land.“
„Das muss ja der Großteil des gesamten Countys sein.“ Ungläubig schüttelte Patience den Kopf. „Du kannst dich glücklich schätzen, auf so eine lange Familiengeschichte zurückzublicken. Ich weiß kaum etwas über die Familie meiner Mutter oder die meines Vaters.“
Seit er die Wahrheit über seinen Vater erfahren hatte, dachte Cade öfter über die Geschichte seiner Familie nach. Es schmerzte nicht mehr, das Anwesen zu betreten. Vor nicht mal sechs Monaten hatte er dieses Land lediglich als Geldanlage und mögliche Investition betrachtet, jetzt war es wieder ein Zuhause.
„Es ist ein bisschen warm hier drin“, stellte er fest. „Ich kann die Klimaanlage anstellen, oder wir reißen ein paar Fenster auf.“
„Ich öffne die Fenster. Geh du ruhig und kümmere dich um das Scheunentor. Wenn ich Fragen habe oder etwas brauche, komme ich raus.“
Das war eindeutig: Er sollte gehen.
„Patience, ich …“
Sie wandte sich ihm zu und blickte ihm fest in die Augen. „Irgendjemand hat dir ein Stück deiner Vergangenheit geraubt, Cade. Ich werde einen Weg finden, es dir zurückzugeben. Hier bin ich auf der richtigen Spur, das spüre ich. Du musst mich nur meinen Job machen
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