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Falsche Opfer: Kriminalroman

Falsche Opfer: Kriminalroman

Titel: Falsche Opfer: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Mitte Juli vom Stapel läuft. Die haben jede Unterstützung verdient. Um sechzehn Uhr im Festsaal der Reichspolizeibehörde in der Polhemsgata. Ihr seid Ehrengäste. Waldemar Mörner hat in seiner subtilen Weise mitgeteilt, dass ihr dahin abkommandiert seid. Wer fehlt, fliegt, mit – ich zitiere – › dem Arsch zuerst ‹.«
    »Ein Glück, dass die Prioritäten glasklar sind«, sagte Hjelm.

24

    V ierhunderteins. Eine Eingravierung auf einem kleinen Schild am oberen Ende eines Schlüssels, der leicht zitterte. Das hatte er inzwischen einige Male getan. Bald würde er wahrscheinlich aufhören zu zittern. Es würde Routine werden.
    Er hatte sich sogar ein kleines Ritual geschaffen.
    Vierhunderteins, leichter geht keins, reimte er, drückte den Schlüssel hinein und drehte ihn um.
    Nein. Er drehte ihn nicht um. Es ging nicht. Es war das erste Mal, dass der Schlüssel überhaupt hineinging. Schon ein bisschen komisch, dachte er, als er den Zettel aus der Tasche zog und ein Zeichen darauf machte. Warum ging der Schlüssel hinein? Hieß es, dass das Fach bei der Föreningssparbank war? Vielleicht. Doch das änderte nichts. Es musste auf jeden Fall alles kontrolliert werden. Jeder Posten auf der Liste musste abgehakt werden.
    Jeder Posten. Jede Bank. Und die Posten waren Banken. Und die Banken waren Posten.
    Die Postbank, dachte er zerstreut und ging hinüber zur SE-Bank auf der anderen Straßenseite.
    Vierhunderteins, leichter geht keins.
    Die Frau war Sommeraushilfe bei Systembolaget, im Moment war sie allein im Laden. Montag. Guter Tag, um anzufangen. Ruhig. Hauptsächlich Bestellnummer eins. Klarer Schnaps. Aber wenn jetzt ein Volltrottel hereinkäme und nach einem französischen Wein mit Namen Chateau Montpelliermontreusechargot Jahrgang 1991 verlangte, wäre sie aufgeschmissen. Sie war ein bisschen nervös. Der einzige Kunde war gerade auf dem Weg nach draußen. Ein anderer kam herein. Ein junger Mann mit einer kleinen Mütze in der Sommerhitze. Ein gewisses Chateau Montpelliermontreusechargot-Risiko war nicht auszuschließen. Auf jeden Fall nicht Bestellnummer eins.
    Nein, nicht Bestellnummer eins. Aber auch nicht Chateau Montpelliermontreusechargot, sondern eine Pistole vor ihrer Nase.
    Sie leerte die Kassen in einer Minute, und als der Mann den Laden verließ, trug er sechstausendneunhundertvierundzwanzig Kronen in einer System-Tragetüte bei sich.
    Sie selbst lag ohnmächtig auf dem Fußboden.
    Vierhunderteins. War das nicht ein Dartspiel?
    Nein, Fünfhunderteins hieß das. Und es gehörte in ein ganz anderes Buch.
    Sie hob den Schlüssel und seufzte. Sie dachte nach. Sie versuchte, die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, dass genau dies das richtige Bankfach war. Verschwindend klein, dachte sie. Vernachlässigbar, dachte sie.
    Der Schlüssel passte nicht hinein.
    Hoppla, das war unerwartet.
    Sie stöhnte und dachte über Methoden nach. War dies wirklich die beste Methode? Und wie zuverlässig war sie?
    Also dann. Alle Banken in Kinna abgehakt.
    Next stop Boras.
    Da würde es wohl Vierhunderteinser geben.
    Doch erst der Kontakt. Es hatte gut funktioniert bisher. Er war gewissermaßen die ganze Zeit bei ihr. Der Vorteil des Internets. Aber auch der Nachteil.
    Die virtuelle Nähe.
    »Nichts?« fragte Niklas Lindberg. Er hatte es langsam satt zu fragen.
    ›Kulan‹ schüttelte den Kopf.
    »Könnte es sein, dass der Apparat ganz einfach den Geist aufgegeben hat?« fuhr Lindberg fort.
    »Er lebt«, sagte ›Kulan‹. »Und wir müssen es so verstehen, dass wir weiter in nördlicher Richtung fahren müssen. Der letzte Kontakt war in Skillingaryd. Die Kontakte haben gezeigt, dass wir ungefähr das gleiche Tempo hielten. Dann sind wir etwas schneller geworden. Wenn sie bis Helsingborg weitergefahren wären, hätten wir irgendwo unterwegs ein neues Signal empfangen müssen. Das einzige, was ich mir denken kann, ist, dass sie irgendwo zwischen Värnamo und Örkelljunga abgebogen sind. Also arbeiten wir uns wieder nach Norden.«
    »Wo sind wir jetzt?« stöhnte Danne aus dem Laderaum. Er sah blasser und blasser aus. Würde er es wirklich schaffen? War es an der Zeit, sich ein bisschen mehr ins Zeug zu legen und ihn teilnehmen zu lassen? Ein etwas größerer Raub vielleicht?
    In diesem Moment kam Rogge zurück und setzte sich auf den Fahrersitz.
    »Gutgegangen?«
    Rogge nickte, reichte eine Konsumtüte nach hinten und drehte den Zündschlüssel um. Niklas Lindberg schaute in die Tüte, während der Wagen auf die E 6

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