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Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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geträumt?“ Ihre Stimme klang total süßlich. Auch Hannes fiel jetzt auf, wie falsch ihr Ton war. Sein Lächeln flackerte wie eine Lampe mit Wackelkontakt.
    â€žVon mir?“ Hannah strahlte ihn verliebt an. „Oder von Myriam?“
    â€žW… w… was?“ Er riss verwirrt die Augen auf. „Was soll das denn jetzt?“
    â€žIch weiß, was du abziehst“, sagte Hannah kalt. „Ich verstehe zwar nicht genau, warum du das machst. Ich hab dir schließlich nichts getan. Aber vermutlich steckt Myriam dahinter. Ist ja auch egal. Auf jeden Fall musst du dir keine Mühe mehr geben. Ich lass mich von dir nicht verarschen!“
    Sie riss ihr Fahrrad aus dem Ständer, schwang sich auf den Sattel und fuhr vom Schulhof, bevor er irgendetwas entgegnen konnte. Eigentlich war sie fest entschlossen, sich nicht mehr zu ihm umzudrehen. Aber bevor sie am Tor auf die Straße einbog, warf sie doch noch einen Blick über die Schulter. Und sah Myriam, die gerade auf Hannes zuging.
    Das Lächeln in ihrem Gesicht tat so weh, dass Hannah die Tränen in die Augen schossen. Aber das konnte Hannes zum Glück nicht mehr sehen.
    Die Reitstunde am Donnerstag war schlimm gewesen. Aber verglichen mit dem Training von heute war sie geradezu großartig verlaufen.
    Nichts klappte. Beim Galopp nahm Acapulco die Stangen zwischen die Beine. Er weigerte sich, über die Brücke zu gehen. Die ersten beiden Pylone beim Slalom schaffte er noch, den dritten riss er um und dann brach er nach links aus.
    Schluss, aus, Ende! Acapulco blieb einfach stehen und schnaubte frustriert. Er wollte sich nicht mehr quälen lassen.
    Und Uwe ging es ähnlich.
    â€žHannah, um Himmels willen“, rief er und warf beide Hände in die Höhe. „Was ist denn bloß mit dir passiert? Ich erkenn dich ja nicht wieder!“
    Sie erkannte sich selbst auch nicht wieder. Warum fing sie denn jetzt auch noch an zu heulen? Sie benahm sich ja wie eine Grundschülerin.
    â€žEs geht nicht“, schluchzte sie.
    â€žDas sehe ich“, sagte Uwe trocken. „Aber ich verstehe einfach nicht, wo dein Problem ist. Liegt es an mir, mach ich etwas falsch?“
    â€žNein.“ Sie fummelte ein Taschentuch aus der Tasche und schnäuzte sich. Aber es nützte nichts, es kamen ja ständig neue Tränen nach. „Es ist alles meine Schuld. Ich hätte von Anfang an wissen müssen, dass ich das nicht packe.“
    â€žSo ein Blödsinn. Bisher bist du doch super geritten. Aber wenn am Sonntag deine Nerven genauso blank liegen wie heute, dann hast du keine Chance.“
    Da. Nun hatte er ausgesprochen, was Hannah die ganze Zeit schon dachte. Ihre Nerven waren einfach nicht stark genug. Und Uwe hatte von Anfang an gesagt, dass der Turniersieg vor allem eine Nervensache war.
    â€žWillst du es noch einmal versuchen?“, fragte Uwe.
    Sie schüttelte den Kopf. Sie würde es nicht schaffen. Hannah schnäuzte sich. Als sie das durchnässte Taschentuch zurück in die Tasche stopfte, sah sie, dass Uwe verstohlen auf seine Uhr blickte.
    Ihre Zeit war abgelaufen.

Hannes rastet aus
    Als sie den Entschluss einmal gefasst hatte, war es eine große Erleichterung. Sie würde beim Turnier in Aachen nicht scheitern. Weil sie gar nicht erst antreten würde.
    Ihre Eltern machten ihr bestimmt keine Vorwürfe. Im Gegenteil, wahrscheinlich wären sie erleichtert, dass Hannah endlich wieder zur Vernunft kam. Sue würde Hannah ebenfalls verstehen. Auch wenn es für sie natürlich bitter war. Sie hatte ja am meisten in Hannah investiert.
    Und die anderen Pferdemädchen wären am Anfang schockiert, dann sauer und später würden sie Hannahs Gründe akzeptieren. Oder eben nicht.
    Egal wie, Hannah hatte ihre Entscheidung getroffen. Sie würde nicht antreten.
    Uwes Gesicht war ganz starr, als sie ihm ihren Entschluss nach der Reitstunde mitteilte.
    â€žIch weiß, dass das eine große Enttäuschung für dich ist, weil du dir so viel Mühe mit mir gegeben hast“, sagte Hannah. „Aber es hilft alles nichts.“
    Seine Unterkiefer mahlten lautlos, als kaute er auf ihrer Antwort herum. Dann nickte er, ohne die Miene zu verziehen.
    â€žDas ist wirklich eine Enttäuschung“, sagte er leise. „Aber du musst wissen, was du willst. Ich kann das Turnier nicht für dich reiten. Und wenn der Kampfgeist, der Wille zum Sieg, nicht stark genug ist, dann hilft alles

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