Falsches Spiel mit Hannah

durchschaut.“
    â€žUnd? Hat er sich nicht aufgeregt, dass die dich so benutzt haben?“
    â€žNee. Er hat selbst Geld auf mich gesetzt.“ Myriam verzog das Gesicht. „Allerdings keine Unsummen wie Heike und Uwe. Die beiden haben sich total ruiniert, weil sie sich so verdammt sicher waren. Mein Vater ist da vorsichtiger. Nach dem Turnier war er aber trotzdem sauer.“
    â€žKann ich mir vorstellen.“
    Sie schwiegen beide einen Moment lang. „Das wollte ich dir nur sagen“, meinte Myriam dann. „Jetzt muss ich wieder los. Ist ja schon spät.“
    Sie wollte aufstehen, aber Hannah hielt sie zurück. „Halt, warte. Ich muss dir auch noch was sagen.“
    â€žWas denn?“
    â€žVor dem Turnier war ich so aufgeregt, dass ich fast durchgedreht bin. Und da hat Hannes mir einen Trick verraten. So ein komisches Gedankenspiel.“ Sie erzählte Myriam von der geballten Faust, die einen an etwas Schönes erinnern und dadurch beruhigen sollte.
    â€žHat ja offensichtlich geklappt“, meinte Myriam. „Du bist wirklich super geritten.“
    â€žHast du mir zugeschaut?“
    â€žKlar. Und was hast du dir vorgestellt? Dass Hannes dich küsst?“
    Hannah schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich hab mir vorgestellt, dass wir wieder zusammen ausreiten. Ich meine: du und ich. Dass wir morgens gemeinsam zur Schule fahren und nebeneinander sitzen und dass du mir mit meinen Französischhausaufgaben hilfst. Dass wir wieder Freundinnen sind. Das hab ich mir vorgestellt.“ Hannahs Stimme war immer leiser geworden. Die letzten Worte waren nur noch ein Flüstern.
    Sie wartete darauf, dass Myriam etwas erwiderte, aber Myriam schwieg. Sie schob nur ihre Hand in Hannahs Hand.
    â€žIch wäre auch gerne wieder deine Freundin, Hannah“, flüsterte sie schließlich.
    â€žWeißt du noch, was du mal zu mir gesagt hast?“, fragte Hannah. „Ist schon ein paar Jahre her, aber ich hab es nicht vergessen.“
    â€žWas hab ich denn gesagt?“, fragte Myriam.
    â€žWenn du und ich zusammen sind, dann kann uns nichts passieren“, sagte Hannah.
    â€žJa, daran erinnere ich mich“, sagte Myriam und lächelte. „Und weißt du was? Es stimmt.“