Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
Vom Netzwerk:
dem anderen her, aber keiner holte seinen Vorgänger ein. Mit dem Geld aus dem Deal. Aus welchem Deal?
    â€žIst doch gut, dass Hannah gar nicht erst antritt“, sagte Heike jetzt. „Du hast es gerade selbst gesagt: Dadurch erspart sie sich eine Menge Frust.“
    Jetzt klang sie wieder genau wie die Heike, die Hannah kannte. Warm, verständnisvoll und herzlich. Uwe begann auch prompt zu nicken und obwohl Hannah ihn nur von hinten sah, merkte sie, wie er sich entspannte.
    Hannah zog die Decke vor ihrem Gesicht zusammen. Sie hatte genug gesehen und gehört. Sie hatte zwar immer noch keine Ahnung, was die beiden da abzogen. Aber eines war klar: Uwe und Heike hatten sie von Anfang an benutzt. Sie hatten sie wie eine Marionette tanzen lassen und jetzt schnitten sie die Fäden ab. Nicht weil sie etwas gegen sie hatten, Hannah selbst war ihnen vollkommen gleichgültig, genau wie Myriam. Es ging allein um Uwes und Heikes Zukunft. Um ihr gemeinsames Liebesglück.
    Nein, Quatsch, korrigierte Hannah sich. Uwe ging es vielleicht wirklich um die Liebe. Aber Heike ging es nur ums Geld. Das war sonnenklar. Auch wenn Uwe es natürlich nicht wahrhaben wollte.
    Die Decke stank durchdringend nach Pferdeschweiß. Außerdem war sie total staubig. Hannah spähte erneut nach vorn. Wie lange wollten die beiden denn noch Händchen haltend durch die Gegend kurven? Aus dem Radio dudelte jetzt schmalzige Musik. Uwe und Heike wechselten nur hin und wieder ein zärtliches Wort, ansonsten schwiegen sie, in wohlige Gedanken versunken. Sie hatten sich wieder versöhnt, das war offensichtlich. Warum fuhren sie dann nicht endlich zurück?
    â€žSollen wir uns nicht irgendwo ein Hotel suchen?“, schlug Uwe plötzlich vor.
    Was? Um ein Haar hätte Hannah entsetzt aufgeschrien.
    â€žEin Hotel?“, erwiderte Heike. „Das geht nicht. Ich hab nichts dabei. Und überhaupt … Andreas …“
    â€žDu rufst ihn an und sagst, dass du bei einer Freundin bist, dass du was getrunken hast und nicht mehr nach Hause fahren willst“, schlug Uwe vor. „Komm, bitte. Ich will heute Nacht nicht allein sein.“
    Heike zögerte. Sag nein, sag bitte, bitte nein!, beschwor Hannah sie in Gedanken. Sie hatte wirklich keine Lust, in diesem bescheuerten Lieferwagen auch noch zu übernachten.
    Aber leider nickte Heike schließlich. „Okay“, sagte sie leise. „Mir geht es ja genauso.“ Ihre Hand strich über Uwes Wange. Er schloss glücklich die Augen.
    Sie lügt, du Blödmann!, dachte Hannah. Merkst du denn gar nichts?
    Ein Landgasthof am Ende der Welt. Zumindest hatte Heike den Wagen offen gelassen, als sie reingegangen waren, um nach einem Zimmer zu fragen. Hannah hatte die Seitentür aufgeschoben und war nach draußen geschlüpft.
    Da stand sie nun am Rand des Kundenparkplatzes und fröstelte in ihrem T-Shirt. Wenn sie wenigstens die Decke mitgenommen hätte! Hannah war den Tränen nahe.
    Inzwischen waren ihre Eltern bestimmt längst wieder zu Hause und machten sich Sorgen, weil Hannah natürlich keine Nachricht hinterlassen hatte. Ihr Handy hatte sie ausgestellt, bevor sie zur Kingsize Ranch gefahren war. Jetzt schaltete sie es wieder an. Der Akku war fast leer. Natürlich. Wen wollte sie überhaupt anrufen?
    Bevor sie sich darüber im Klaren war, wählten ihre Finger schon die Nummer. Nach dem dritten Klingeln ging Hannes dran.
    â€žHannah?“, rief er überrascht. „Was willst du denn?“ Zumindest legte er nicht gleich wieder auf.
    Hannah wollte ihm in ein paar kurzen, knappen Sätzen schildern, was geschehen war. Aber sie hatte ja selbst nur die Hälfte verstanden, also kam sie schon nach wenigen Worten ins Schleudern. Und weil ihr so kalt war und sie sich so einsam und verloren fühlte, fing sie an zu weinen. Hilfe, diese Heulerei wurde langsam zur Gewohnheit. Aber sie konnte es einfach nicht verhindern.
    â€žMeine Güte, Hannah. Beruhig dich doch erst mal“, sagte Hannes. „Wo steckst du überhaupt?“
    â€žDas ist es ja gerade. Ich weiß es nicht!“, schluchzte sie. „Die haben in irgendeinem Dorf angehalten und sind ins Hotel. Und ich hab keine Ahnung, wie ich wieder zurückkommen soll.“
    â€žDu musst rauskriegen, wo du bist“, sagte Hannes. „Kannst du nicht jemanden fragen?“
    â€žIch kann doch nicht einfach irgendwo klingeln und nach der Adresse

Weitere Kostenlose Bücher