Falsches Spiel, wahre Leidenschaft
durchmachen müssen und ist nicht immer gut damit klargekommen. Aber wir sind beide stolz auf sie, dass sie den richtigen Weg beschritten und sich professionelle Hilfe besorgt hat.“
„Trotzdem ist das natürlich ungünstig für Hudson Pictures“, kommentierte Leslie. „Wo doch demnächst der neue Film in die Kinos kommen soll …“
„Es ist schön, dass Sie so mitfühlend sind“, sagte Gwen mit todernster Miene. „Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie sich so um meine Schwester sorgen. Sie ist mir sehr wichtig, und es ist mein größter Wunsch, dass sie bald wieder gesund wird und glücklich ist.“
Leslie nickte. „Eine gute Antwort, Gwen. Übrigens: Gibt es Hoffnung, dass wir Sie bald in einem Projekt von Hudson Pictures auf der Leinwand sehen?“
„Nein, nein“, antwortete Gwen lachend. „Ich bin gewissermaßen im Vorruhestand … und obendrein frisch verlobt, wie Sie ja wissen.“
„Das bedauern wir alle natürlich sehr“, sagte Leslie. „Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass Ihr Exmann sich ganz schön ärgert, Sie verloren zu haben. Seit Ihrem letzten Film hat er keinen wirklichen Kassenschlager mehr gehabt.“
Wieder schritt Luc ein. „Es tut mir leid, Leslie, aber die anderen wollen auch noch was von meiner Frau. Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß auf der Party.“ Schnell legte er Gwen einen Arm um die Hüfte und ging mit ihr davon.
„Alles in Ordnung?“, fragte er leise.
Gwen nickte. „Diese Frau ist ein richtiges Miststück, was?“
„Aber hallo. Ich glaube, sie war mal auf meinen Onkel scharf, und daraus ist nichts geworden. Unerwiderte Liebe – und jetzt ist sie gegenüber der ganzen Familie feindselig eingestellt.“
„Vielleicht ist es ganz gut, dass wir heute Abend hier sind … als Vorbereitung für unsere Auftritte in Los Angeles. Es wird bestimmt ein langer Abend.“
„Anschließend kannst du zur Entspannung ein schönes heißes Band nehmen“, sagte er. „Und dich von mir verwöhnen lassen.“
Lächelnd sah sie ihn an. „Darauf freue ich mich jetzt schon. Das hilft mir, es durchzustehen.“
Gemeinsam gingen sie durch den Saal, plauderten mit ein paar Leuten, und dann war es für Gwen an der Zeit, den Hauptredner vorzustellen. Sie ergriff das Mikrofon und hielt ihre kleine Ansprache. Luc war begeistert, wie überzeugend und professionell sie es meisterte.
Bella ergriff seinen Arm. „Sie macht das wirklich gut. Kannst du sie nicht doch überreden, ein Comeback in Hollywood zu starten?“
Gwen hatte gerade ihre Rede beendet, und Luc bemerkte, dass der Auftritt sie doch angestrengt hatte. „Vorerst wohl nicht.“
Immer wieder im Laufe des Abends baten Gäste Gwen und Bella um Autogramme und ließen sich mit ihnen fotografieren. Schließlich nahm Luc Gwen zur Seite. „Wie läuft es so?“
„Eigentlich bin ich durch“, antwortete Gwen. „Ich habe so ziemlich mit jedem gesprochen. Die Leute sind zwar alle sehr nett, aber es ist auf Dauer doch anstrengend. Außerdem bin ich aus der Übung.“
„Das merkt man dir aber nicht an. Trotzdem wäre ich auch dafür, dass wir uns jetzt verabschieden.“
Nachdem er Dane die Hand gegeben hatte, umarmte er seine Schwester.
„Du bist mir was schuldig“, sagte Bella.
„Ach, tu doch nicht so“, gab er trocken zurück. „Ich weiß doch, wie sehr es dir gefällt, im Mittelpunkt zu stehen. Du hast den Abend genossen.“
„Aber nicht die Temperaturen in dieser Gegend“, sagte Bella, und mit einem Kopfnicken in Gwens Richtung fügte sie hinzu: „Sie ist irgendwie aus anderem Holz geschnitzt. Ich meine das positiv. Aber sie ist nicht so dein Typ, oder?“
„So fragt man Leute aus, Schwesterlein. Aber … kein Kommentar.“
„Na, wie du meinst“, sagte sie und nahm ihn in die Arme. „Ich liebe dich.“
Luc befreite Gwen, die von einer Gruppe von Fans umringt war, und ging mit ihr zur Garderobe. Gerade als er ihr in den Mantel half, kam eine Frau auf sie zu.
„Die Leute schleimen sich ja kräftig bei Ihnen ein“, sagte sie aufgebracht. „Aber ich weiß über Sie Bescheid. Sie haben Ihren Mann im Stich gelassen. Erst hatten Sie eingewilligt, in seinem Film mitzuspielen, dann haben Sie Ihr Wort gebrochen. Als er daraufhin nicht die nötigen Investorengelder zusammenbekam, musste er eine Menge Leute entlassen.“ Sie machte eine dramatische Pause. „Mein Mann war einer von ihnen. Sie ahnen ja gar nicht, wie vielen Menschen Sie großes Leid zugefügt haben, nur weil Sie …“
Schützend stellte
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