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Fame Junkies

Fame Junkies

Titel: Fame Junkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morton Rhue
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Kamera unterwegs!«, sagte Avy. »So, jetzt haben wir aber genug von dir geredet.« Er deutete mit großer Geste auf die Fotos, die er auf dem Tisch ausgebreitet hatte: Sie zeigten ihn in den unterschiedlichsten Outfits und Posen. »Konzentrieren wir uns jetzt bitte ganz auf mich. Ihr müsst mir helfen, das beste Foto auszusuchen.«
    Ich betrachtete sie eingehend. »Mir gefällt das da. Auf dem lächelst du so süß.«
    »Ich finde die, auf denen du ernst schaust, besser«, sagte Nasim.
    »Wir müssen uns aber für eins entscheiden, Leute«, drängte Avy. »Und zwar für das Beste! Ich brauche ein richtig gutes Foto von mir, wenn ich mich am Wochenende auf der Talentmesse der American Movie and Television Academy den Agenten vorstelle.« Er legte eine bedeutungsschwangere Pause ein. »Meine liebe und übrigens auch beste Freundin Jamie weigert sich ja leider, ihre Beziehungen spielen zu lassen, um mir einen guten Agenten zu besorgen.«
    »Das stimmt doch überhaupt nicht«, widersprach ich empört und fast ein bisschen beleidigt. »Ich hab doch mit Carla gesprochen.«
    »Ja, klar.« Avy grinste zwar, aber ich spürte, dass er wirklich ein bisschen enttäuscht war. »Carla hat mir die Adressen von zwei Agenten gegeben und danach nie mehr auf meine Anrufe reagiert. Dabei müssen sich manche Leute mit zwanzig oder dreißig Agenten treffen, bevor sie einen finden, der ihr Potenzial erkennt.«
    Nasim schaute skeptisch. »Aber auf dieser Messe treiben sich doch bestimmt Tausende andere Schauspieler rum, die auch alle einen Agenten suchen, oder?«
    »Die Konkurrenz spielt eigentlich keine Rolle«, sagte Avy. »Es geht darum, wie sehr man selbst es will. Man muss den Agenten zeigen, dass man um jeden Preis Schauspieler werden will. Dass man bereit ist, alles dafür zu tun. Wusstet ihr, dass Elijah Wood, Ashton Kutcher und Constance Kelly auch auf solchen Messen entdeckt worden sind?«
    Aus meiner Jackentasche drang im selben Moment ein gedämpfter Summton.
    Avy schaute auf seine Armbanduhr. »Das ist bestimmt Carla. Wetten?«
    Ich zog mein Handy hervor und las die SMS heimlich unter der Tischplatte, um nicht von einem der Aufsicht führenden Lehrer erwischt zu werden.
    63, 5th Ave. Naomi F. schwanger?
    Ich steckte das Handy wieder weg.
    »Und? Welcher Promi steht heute auf der Abschussliste?«, fragte Avy.
    »Naomi Fine. Sie ist anscheinend schwanger und ich soll die Beweisfotos dazu liefern«, sagte ich und fügte Nasim zuliebe hinzu: »Mega-Fernsehstar. Sie spielt die Cassandra in Single and Loose .«
    Nasim nickte, obwohl er wahrscheinlich keine Ahnung hatte, was Single and Loose überhaupt war. »Sag mal, ist die eigentlich verheiratet?«, erkundigte ich mich bei Avy, der solche Sachen immer wusste.
    Er schüttelte den Kopf. »Sie ist seit Kurzem mit diesem italienischen Starfriseur Marco zusammen. Dem Ex von Ashley Olsen, du weißt schon.«
    »Kennt man den? Wie heißt er mit Nachnamen?«, fragte Nasim, um sich an unserem Gespräch zu beteiligen.
    »Er hat keinen.«
    Nasim machte ein überraschtes Gesicht.
    »So ist das eben bei manchen Promis«, erklärte ich.
    »Sollst du Naomi hier in New York fotografieren?«, fragte Avy. »Ich dachte, die dreht gerade in Toronto.«
    »Ja, sie ist anscheinend hier. Wahrscheinlich hat sie gerade Drehpause. Ich hab sogar ihre New Yorker Adresse.« Ich bückte mich, zog das zerfledderte Verzeichnis mit den Adressen aller Schüler unserer Schule aus meiner Tasche und legte es auf den Tisch. »Kannst du mir einen Gefallen tun und nachschauen, ob zufälligerweise jemand aus unserer Schule in der Fifth Avenue 63 wohnt? Es wäre zwar zu schön, um wahr zu sein, und ich glaub nicht dran, aber es ist einen Versuch wert. Vielleicht hab ich ja Glück. Ich verschwinde mal kurz in die Telefonzelle und frag nach weiteren Infos.«
    Während Avy in dem Verzeichnis blätterte, machte ich mich auf den Weg zur Mädchentoilette. Natürlich verstieß es gegen die Vorschriften, während der Unterrichtszeit mit dem Handy zu telefonieren, aber an Privatschulen wie unserer wird den Schülern beigebracht, dass es nichts Schlimmes ist, gegen Vorschriften zu verstoßen – schlimm ist nur, sich dabei erwischen zu lassen. Ich schloss mich in einer Kabine ein und rief Carla zurück.
    »Netter Artikel in der New York Weekly , Jamie«, begrüßte sie mich mit ihrer heiseren Kettenraucherinnenstimme.
    »Nett? Ich finde ihn ziemlich sensationell«, sagte ich lachend. »Bald bin ich nicht mehr New Yorks jüngste

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