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Fame Junkies

Fame Junkies

Titel: Fame Junkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morton Rhue
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halben Stunde? Ich glaub, sie ist in die Küche gegangen. Wahrscheinlich um sich einen Kaffee zu holen. Ach ja, sie hat mich noch gefragt, ob ich ihre Kamera gesehen hab.«
    »Oh Gott! Und? Hast du sie gesehen?«
    »Ja. Sie lag vorhin auf der Küchentheke. Wieso? Was ist los?«
    »Du gehst sofort zum Tor und sorgst dafür, dass es geschlossen bleibt. Niemand darf das Grundstück betreten oder verlassen, verstanden? Niemand . Danach gehst du zum Gästehaus. Sieh nach, ob Jamie dort ist. Sobald du sie gefunden hast, weichst du ihr nicht mehr von der Seite und bringst sie zu mir. Außerdem brauchen wir ihre Kamera. Falls sie nicht mehr in der Küche liegt, durchsuchst du ihre Sachen. Ich will jede gottverdammte Kamera, die sie besitzt.«
    »Wieso? Was ist denn los?«, fragt Zach.
    »Tu einfach, was ich dir sage«, brüllt Doris.
    Ich lausche mit angehaltenem Atmen, wie Zach davongeht, und kann kaum glauben, was ich gerade gehört habe. Offensichtlich weiß Doris auch von den Fotos. Aber woher?
    Wieder nähern sich Schritte und eine atemlose Stimme fragt: »Weiß irgendwer, wo sie steckt?«
    Es ist Willow. Sie klingt völlig hysterisch.
    »Nein, aber sie kann nicht weit sein«, beruhigt Doris sie. »Zach sagt, dass sie gerade noch hier gewesen ist.«
    »Wir müssen sie finden!«, ruft Willow. »Oh mein Gott, wir müssen sie unbedingt finden. Wart ihr schon im Gästehaus?«
    »Zach geht gerade rüber«, antwortet Doris. Als sich weitere Schritte nähern, befiehlt sie: »Daphne, Sie müssen sofort den Router abschalten.«
    »Aber dann funktionieren auch das Fernsehen und das Telefon nicht mehr«, gibt Daphne zu bedenken.
    »Das ist mir egal. Und wenn die Scheißklospülung nicht mehr funktioniert, tun Sie, was ich Ihnen sage«, keift Doris. »Und sorgen Sie dafür, dass auch der Router im Gästehaus abgeschaltet wird.«
    »Einen Moment noch, Daphne«, höre ich Willow sagen. »Wissen Sie, ob es möglich ist, Fotos von einer Kamera auf ein Handy zu übertragen und sie jemandem zu mailen?«
    »Natürlich – wenn man die entsprechenden Kabel und die Software dafür hat. Heißt das, dass Jamie Fotos hat, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfen?«
    »Genau das heißt es«, sagt Doris. »Jetzt gehen Sie schon und schalten Sie den Router ab, und wenn Sie Jamie sehen, halten Sie sie fest und geben Sie mir sofort Bescheid.«
    Ich höre, wie Schritte sich entfernen. Es müssen Daphnes sein, denn eine Sekunde später höre ich wieder Doris’ Stimme.
    »Mach dir keine Sorgen«, tröstet sie Willow. »Jamie hat keine Chance, ungesehen von hier wegzukommen.«
    »Wenn ich die kleine Ratte zwischen die Finger krieg e …«, faucht Willow, »… ramme ich ihr die Kamera höchstpersönlich in ihre elende Paparazzavisage.«
    Ich zucke zusammen. So viel zu unserer innigen Freundschaft.
    »Wo ist eigentlich Sam?«, fragt Willow.
    »Ich habe ihn heute Morgen noch nicht gesehen«, antwortet Doris.
    »Verdammt noch mal«, bricht es aus Willow hervor. »Das gibt’s doch alles gar nicht!«
    Ich höre verschieden hohe Pieptöne. »Sam? Ich bin’s, Doris. Sie müssen sofort herkommen. Wir brauchen Sie ... Das erkläre ich Ihnen, wenn Sie hier sind. Und falls Sie unterwegs zufälligerweise Jamie Gordon sehen, schnappen Sie sie und lassen Sie sie nicht entwischen.«
    Noch ein Piepton. Sie hat aufgelegt.
    »Ich gehe sie suchen«, verkündet Doris. »Meinst du, du kommst alleine klar?«
    »Ich würde sehr viel besser klarkommen, wenn ich wüsste, dass dieser Albtraum vorbei ist«, antwortet Willow mit zitternder Stimme.
    »Keine Sorge, ich kümmere mich darum. Und in der Zwischenzeit gibt es noch jemanden, mit dem du etwas zu klären hast.«
    Entschlossene Schritte entfernen sich. Wahrscheinlich ist es Doris, die sich auf die Suche nach mir macht. Willow steht also immer noch vor der Toilettentür im Flur. Warum geht sie nicht endlich weg? Spürt sie, dass ich dahintersitze und vor Angst zittere? Greift sie womöglich gleich nach der Klinke?

JAMIE
Sommerferien nach der 9. Klasse – NYC
    Es war Anfang August und so heiß und schwül in der Stadt, dass ich mich manchmal zwei-, dreimal täglich unter die Dusche stellte, um mir wenigstens etwas Abkühlung zu verschaffen. Nasim besuchte seine Verwandten im Iran und Avy war den ganzen Juli über in L.A. gewesen, wo er einen Sommerkurs an einer bekannten und extrem teuren Schauspielschule gemacht hatte. Wahrscheinlich ein Versuch seiner Eltern, ihn irgendwie dafür zu entschädigen, dass sie ihm

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