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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Frachtschiff den Hafen in Walfischbay verlässt. Er ist absolut zuverlässig.«
    » Hoffen wir es«, brummte Nachtmahr und zog dem überraschten Baltkorn seine Zigarre aus dem Mund. » Nett, dass du mir das Ding schon mal angezündet hast«, paffte er grinsend. » Nun hoffe ich nur, dass unsere gemeinsame Zusammenarbeit weiterhin so harmonisch abläuft.«

Der Fluch des Sangoma
    Juli 1924
    » Das musst du dir ansehen!« Sonja wirkte äußerst beunruhigt, als sie das Zimmer betrat, in dem Jella und Fritz gerade mit Zirkel und Lineal über einer Landkarte brüteten. Jella verzog unwillig den Mund.
    » Muss das sein? Wir sind gerade beschäftigt. Ich habe Fritz versprochen, ihm mit meinem Rat zur Seite zu stehen. Morgen müssen die Vorschläge für die Eingrenzungen der neuen Wildreservate fertig sein. Wir brauchen noch mindestens zwei Stunden. Was ist denn los?«
    » Saburi krampft schon wieder. Sie rollt wie ein verrückt gewordenes Tier mit ihren Augen und schlägt wild um sich. Sie ist draußen im Hof, und unsere Arbeiter bekommen alles mit. Nur gut, dass der kleine Nuru im Moment bei Teresa in der Küche ist.«
    Jella ließ sofort ihren Bleistift fallen. Mit einem entschuldigenden Blick zu Fritz meinte sie: » Es tut mir wirklich leid, aber diese Ovambofrau mit ihrem Albinokind bereitet mir wirklich Sorgen. Erst dieser schreckliche Abszess, der einfach nicht richtig heilen will, und nun diese merkwürdigen epileptischen Anfälle. Saburi behauptet allen Ernstes, dass sie von diesem Medizinmann, der ihr Kind als Opfer fordert, verzaubert worden ist. Ich muss einfach nach ihr sehen.«
    » Geh nur, ich komme auch alleine zurecht«, meinte Fritz mit einem schiefen Lächeln, das ihr zeigen sollte, dass so etwas bei ihr ja nicht ungewöhnlich war. Aber was sollte sie tun? Als Ärztin war es ihre Pflicht, sich um ihre Patienten zu kümmern.
    Saburi lag im roten Staub vor den Schafställen und schlug immer noch wild um sich, sobald sich ihr jemand auch nur ein kleines Stück weit näherte. Ihre Augäpfel waren so weit nach hinten verdreht, dass man nur noch das Weiße sah. Um sie herum hatten sich die Arbeiter versammelt, die gerade in der Nähe zu tun hatten. Keiner wagte, sich der tobenden Frau zu nähern. Jella schritt mit großen Schritten auf die Ansammlung zu und bahnte sich einen Weg zu der Kranken.
    » Wir müssen sie rasch in den Schatten bringen«, befahl sie und winkte Joseph und Ben zu sich. Doch als die beiden Männer versuchten, Arme und Beine der jungen Frau zu fassen, stieß diese einen gellenden Schrei aus, der an den Ruf einer Hyäne erinnerte. Dabei verrenkte sie ihre Glieder in so bizarre Stellungen, dass es aussah, als hätten sie keine Gelenke. Die beiden Männer wichen erschrocken zurück.
    » Lasst es gut sein«, meinte Jella etwas ratlos. » Wenn wir sie anfassen, bricht sie sich womöglich noch die Knochen. Geht an eure Arbeit, und lasst mich mit ihr allein! Sie wird sich schon wieder beruhigen.«
    Tatsächlich hörte Saburi kurz darauf auf, um sich zu schlagen, und Jella gelang es, der Frau ein Taschentuch zwischen die Zähne zu klemmen, damit sie sich nicht auf die Zunge biss. Rund um ihren Mund hatte sich Schaum wie bei einem tollwütigen Tier gebildet.
    » Das ist ein Fluch«, raunte eine der Frauen beim Gehen. » Das Böse ist mit Saburi auf die Farm gekommen. Es wird erst verschwinden, wenn sie wieder weg ist. Wir werden sonst alle so enden.« Einige andere Frauen pflichteten ihr bei. » Meine Hühner legen keine Eier mehr, seit sie bei uns ist.«
    » Hört sofort auf, solche Dummheiten zu erzählen!«, mischte sich Jella sofort ein. » Niemand ist hier verflucht, und wenn doch, dann bekommt er es mit meiner Medizin zu tun.« Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und stemmte mit wild funkelnden Augen ihre Hände in die Hüften. » Oder ist hier jemand anderer Meinung?«
    Mittlerweile besaß sie aufgrund ihres Rufes als Heilerin und Medizinfrau große Achtung bei den Menschen rund um Owitambe. Aber heute schien der » Zauber« des unbekannten Sangoma eine größere Wirkung auf die Menschen zu haben als Jellas Autorität. Die Zuschauer zerstreuten sich zwar, aber an ihren Blicken und dem heimlichen Geflüster konnte sie genau ablesen, dass sie Angst hatten.
    Noch einmal ging ein konvulsivisches Zucken durch Saburis Körper. Es schien, als würde in diesem Moment etwas von ihr Besitz ergreifen. Ihre Augen bewegten sich wie ein schnell drehender Kreisel, bevor ihr Blick sich starr und

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