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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Oppenheimers Vertrauen genoss, wurde er nie kontrolliert. Ein weiteres Problem bestand darin, die Diamanten sicher aus dem Land zu bekommen, um sie im Ausland verkaufen zu können. Es gab überall strenge Patrouillen und Zollkontrollen. Er hatte das Problem auf eine scheinbar einfache, aber doch geniale Art gelöst, indem er die Steine in Tiertrophäen versteckte. Diese durften nur mit Zollpapieren ausgeführt werden, die schwierig zu bekommen waren. Doch auch dieses Problem ließ sich mit gezielten Bestechungen in den Griff bekommen. Die Zollpapiere brachten den Vorteil mit sich, dass fortan im Hafen vor dem Ausschiffen nur noch die Papiere kontrolliert wurden, aber nicht mehr die Ware. Nach einigen erfolgreichen Probeläufen wuchs ihr Gewinn nun stetig. Doch immer wieder galt es Unwägbarkeiten aus dem Weg zu räumen.
    » Du wirst noch einige Pfund oben drauflegen müssen«, wandte sich Nachtmahr an seinen Komplizen, der ihn für ein paar Tage auf der Jagd begleitete. » Seit dieser verfluchte van Houten ständig in Etoscha patrouillieren lässt, gelingt es uns immer schwerer, unsere Ware ungehindert aus dem Gebiet zu bekommen. Dieser Mistkerl bezahlt seine Leute inzwischen so gut, dass ich mehr als das Doppelte an Bestechung aufwenden muss, um die Wildhüter auf meine Seite zu ziehen.«
    Baltkorn merkte auf. » Wird van Houten ein ernstes Problem? Ich könnte versuchen, ihm über meinen alten Herrn Scherereien zu bereiten. Wie du ja weißt, besitzt mein Vater beste Beziehungen zur Ratsversammlung. Ich werde dort bald auch mehr Einfluss haben. Man könnte ihn in einen unangenehmen Prozess verwickeln. Das würde seine Aufmerksamkeit zumindest für eine Zeit in andere Bahnen lenken.«
    » Tu, was du für richtig hältst, auch wenn ich nicht glaube, dass du viel Erfolg damit haben wirst. Meinen Segen hast du jedenfalls. Ich wünsche dieser Familie Tod und Teufel an den Hals und Pest und Cholera noch dazu.«
    » Ich werde sehen, was sich machen lässt. Aber eines muss klar sein: Ich leihe dir das Geld nur! Wir verrechnen das später wie üblich mit unserem Gewinn.«
    » Nun stell dich nicht so an«, knurrte Nachtmahr ungehalten. » Ohne mich würdest du an der Sache kein einziges Pfund verdienen. Das war alles meine Idee. Ohne meine Orlams geht kein einziger Diamant außer Landes. Hast du das etwa schon vergessen?«
    » Dennoch liefere ich die Diamanten«, beharrte Baltkorn kalt. » Ohne diesen kleinen ›Einsatz‹ wäre deine schöne Idee keinen Pfifferling wert, wie ihr in Deutschland zu sagen pflegt.«
    Baltkorn griff in seine Brusttasche und zog eine Zigarre heraus. Er steckte sie in den Mund und zündete sie sich genüsslich an. Nachtmahr bot er absichtlich keine an, um ihn auf diese Weise seine Überlegenheit spüren zu lassen. Doch der ließ sich von dem arroganten Gebaren seines jungen Partners nicht beeindrucken. Er hatte wenig zu verlieren, aber umso mehr zu gewinnen. Und das würde er mit allen Mitteln zu erreichen versuchen. Er wusste genau, dass dieser Deal seine letzte Chance war, in seinem fortgeschrittenen Alter noch einmal zu Geld zu kommen. Die Zeit war auch an ihm nicht spurlos vorübergezogen. Die letzten Jahre zügellosen Lebens forderten nun ihren Tribut. Sein Körper wurde steifer, und seine Kraft ließ allmählich nach.
    Immerhin hatte er Baltkorn gegenüber noch einen Trumpf in der Hand.
    » Du hast schon viel zu viel investiert, als dass du dir diese Überheblichkeit mir gegenüber leisten könntest«, zischte Nachtmahr gefährlich. » Wir stecken beide gemeinsam in dieser Sache drin und werden sie so erfolgreich wie möglich zu Ende bringen. Oder möchtest du etwa, dass dein alter Herr erfährt, wo du sein hart erarbeitetes Vermögen verjubelst?«
    Jon Baltkorn spielte mindestens so gerne Karten wie Nachtmahr und hatte außerdem ein sehr ausgeprägtes Interesse an minderjährigen Mädchen. Baltkorns Vater war zwar ungebildet und ohne große Skrupel, aber er hielt viel auf das Ansehen der Familie. Wenn er mitbekam, dass sein Sohn sich mit Kindern einließ, würde er ihn schon deshalb enterben. Also war Jon Baltkorn von dem Gewinn dieses Diamantenschmuggels ebenso abhängig wie er. Nachtmahrs Rechnung ging auf. Der junge Baltkorn lenkte umgehend ein.
    » Ist schon in Ordnung, Nachtmahr. Ich ziehe dir die Mehrkosten nicht vom Gewinn ab. Wenn alles gut läuft, dann sind wir in Zukunft beide gemachte Männer. Mein Mittelsmann liefert den Koffer mit dem Bargeld in dem Moment, in dem das

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