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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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sein würde.
    » Der Schlangengott hat mir gesagt, dass du mich suchst.«
    Jella versuchte die Erinnerung an ihre Schlangenvision zu verdrängen, doch es gelang ihr nicht. » Woher weißt du …« Peinlich berührt biss sie sich auf die Lippen, dann besann sie sich auf ihr Anliegen. » Die Frau meines Bruders hat das Kindsfieber«, versuchte sie zu erklären. » Ich habe keine Möglichkeit, ihr zu helfen!« Hilflos ließ sie ihre Schultern sinken und sah den alten Mann an. Nokoma suchte in den Innentaschen seines Mantels und zog nach längerer Suche eine dünne, schwärzliche Wurzel heraus, die an einen verkohlten Finger erinnerte. Er reichte sie ihr. » Hast du Wurzeln von Ombowayozondu?«
    Sie nickte. Natürlich war ihr das Fingerkraut bekannt. Die Schwarzen kochten aus den lanzettförmigen Blättern eine Art Spinat, den sie nach dem Kochen zu flachen Fladen formten und trocknen ließen. Aus den Wurzeln wurde oftmals Tee gegen Menstruationsbeschwerden gekocht.
    » Was soll ich damit tun?«
    » Gib die zerstampfte Wurzel in den heißen Aufguss, und lass ihn von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang ziehen. Sobald sich die Sonne am Horizont erhebt, musst du den Sud abgießen. Wenn die Kranke dreimal am Tag davon trinkt, wird ihr Fieber sinken.«
    Jella konnte sich ihre Erleichterung selbst nicht erklären. Natürlich konnte sie in keiner Weise sicher sein, ob Nokomas Medizin Sonja helfen würde, aber allein die Tatsache, dass er so unvermittelt aufgetaucht war und ihr half, war für sie Grund genug, wieder Hoffnung zu schöpfen. Wenn sie den Sud sofort aufsetzte, konnte sie ihn morgen schon Sonja ins Krankenhaus bringen. Sie machte Anstalten, sich sofort ins Lazarett zu begeben, um die Mixtur in ihrem Labor anzufertigen, doch dann besann sie sich. Sie hatte Nokoma noch nicht einmal gedankt. Etwas unbeholfen nahm sie die faltige, aber erstaunlich kräftige Hand des Medizinmannes.
    » Ich habe dir wahrscheinlich unrecht getan«, gestand sie verschämt. » Kannst du mir verzeihen?«
    Nokoma nickte zufrieden. » Komm vor dem nächsten Neumond zu dem Baum des Schlangengottes. Du musst noch viel lernen.« Jella wollte etwas erwidern, doch Nokoma schüttelte nur den Kopf. Wie es seine Art war, drehte er sich um und verließ Owitambe so unbemerkt, wie er gekommen war.
    *
    Gleich am nächsten Morgen beabsichtigte Jella, mit dem Bakkie in Richtung Windhuk zu starten. Fritz war erst spät in der Nacht von Omaruru zurückgekehrt. Müde und zerschlagen hatte er ihr von seinen Erkundigungen über die Wilderer berichtet. Trotz aller Bemühungen war dabei nicht viel herausgekommen. Es war ihm zwar gelungen, die Spur des Automobils bis Omaruru zu verfolgen, aber von da an war nicht eindeutig auszumachen, in welche Richtung es weitergefahren war. In dem belebten kleinen Ort trafen zu viele Reifenspuren aufeinander. » Vermutlich sind die Wilderer weiter nach Swakopmund gefahren«, hatte er enttäuscht gemeint. » Genauso gut können sie aber auch nach Windhuk gefahren sein. Es ist, als ob ich eine Nadel im Heuhaufen suchte.«
    Jella empfand tiefes Mitgefühl für ihren Mann. Für ihn war es besonders schlimm, dass er noch immer auf der Stelle trat. Fritz hatte nur trübsinnig in seinem Teller Eintopf gestochert und dann rasch ein Glas Cognac geleert. Danach war er wie ein gefällter Baum in sein Bett gesunken und eingeschlafen. Er hatte immer noch geschlafen, als Jella bei Sonnenaufgang ihren Sud abgoss und in ein Glasfläschchen abfüllte. Einen Moment überlegte sie, ihn zu wecken. Doch er schlief so tief und friedlich, dass sie es nicht übers Herz brachte. Neben seinem Bett lag das Notizbuch mit den Reifenabdrücken. Sie überlegte kurz. Dann nahm sie das Buch an sich und kopierte, so gut es ging, die Reifenabdrücke auf einen Zettel und steckte ihn ein. Vielleicht konnte ihnen Raffael ja helfen.
    Die Staubstraßen vom Waterberg über Okahandja nach Windhuk waren in den letzten Jahren immer besser befahrbar geworden. Die Pads schlängelten sich zwar chaotisch durch die Savanne, waren aber mittlerweile so ausgefahren, dass man bei trockenem Wetter recht zügig vorankam. Noch vor Sonnenuntergang erreichte Jella Windhuk. Gerade noch rechtzeitig, bevor vom Khomashochland im Westen eine neue Gewitterfront heranzog. Sie steuerte den Bakkie direkt zum Krankenhaus, in dem Lisbeth Eberle, ihre langjährige Freundin, sie bereits erwartete. Die beiden hatten am vorigen Abend noch telefoniert. Die Krankenschwester empfing sie mit sorgenvoller

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