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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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deshalb im Augenblick bei Rosalie. Sie ist nicht so prüde wie meine Mathilde.«
    » Das wird deiner Frau aber nicht gefallen.«
    » Sie nimmt es erstaunlich gelassen«, meinte Nils gleichgültig. » Solange ich ihr etwas Geld für die Kinder gebe, ist für sie die Welt in Ordnung.«
    Raffael hatte längst aufgehört, sich über Nils’ ausschweifendes Sexualleben zu wundern. Hier herrschten andere moralische Vorstellungen als unter den Weißen. Die drei Männer hatten unterdessen ausgetrunken und verließen die Schenke. Endlich war er mit dem Wirt allein. Er nutzte die Gelegenheit und kam gleich zur Sache.
    » Wie ich sehe, verdienst du dir mit deiner Hehlerei immer noch ein wenig dazu.«
    » Ich gebe nur manchmal meine Meinung ab«, wehrte Nils mit Unschuldsmiene ab. Er grinste dabei, und Raffael ließ es dabei bewenden. Beide wussten, dass er log. » Das geht mich auch gar nichts an«, beschwichtigte er den Wirt. » Ich möchte eigentlich nur herausfinden, ob du auch jemanden kennst, der mit Diamanten handelt.«
    Nils pfiff überrascht auf.
    » Diamanten sind mir zu heiß«, meinte er abwehrend. » Davon lass ich lieber die Finger. Wenn so etwas auffliegt, sitzt man für Jahre im Knast.«
    » Aber du kennst jemanden, dem das nicht zu brenzlig ist?«
    Nils zuckte mit den Schultern. » Ich höre dieses und jenes.« Raffael zog aus seiner Börse fünf Pfund und legte sie auf den Tresen. Als Nils das Geld einstecken wollte, legte er rasch seine Hand drauf.
    » Ich gebe dir diese fünf Pfund und noch mal so viel, wenn du dich ein wenig für mich umhörst. Aus dem Diamantensperrgebiet werden ständig größere Mengen an Diamanten herausgeschmuggelt. Sie müssen irgendwie außer Landes gebracht werden. Ich möchte gerne wissen, wie so ein Deal abläuft. Halte die Ohren auf, und berichte mir von allen Dingen, die dir ungewöhnlich erscheinen.«
    » Ich glaube nicht, dass sich die Leute hier mit so etwas Heißem einlassen«, bezweifelte Nils. » Diebesgut aus Einbrüchen, hin und wieder Schmuck, Handel mit illegalen Trophäen, das schon, aber Diamanten im großen Stil, nein, da bin ich mir ziemlich sicher, dass es das hier nicht gibt.«
    Raffael war enttäuscht. Er hatte sich von Nils mehr erwartet. Dennoch war er immer noch der Überzeugung, dass die Old Location ein idealer Umschlagplatz war. » Wirst du dich trotzdem für mich umhören?«
    Nils zuckte mit den Schultern. » Du weißt, dass ich meine Leute nicht verrate, selbst wenn ich etwas herausfinde.« » Keiner deiner Leute wird Schaden nehmen«, versprach Raffael. » Mir geht es um die großen Hintermänner, nicht um die kleinen Gauner.« Er zog seine Hand weg und überließ dem Wirt den Geldschein, den er rasch einsteckte. » Die Sache scheint dir ja eine ganze Stange Geld wert zu sein«, grinste er. » Ich werde sehen, was sich tun lässt. Allerdings kann ich dir nicht viele Hoffnungen machen. Im Moment läuft hier meines Erachtens nur ’ne Menge mit Fellen und Tiertrophäen ab. Von Diamanten habe ich noch nichts gehört.«
    *
    » Du hast mich gerufen!«
    Jella ließ einen kurzen Schrei los und fuhr erschrocken herum. Sie hatte gerade versucht, Jacko mit einer Anafrucht anzulocken. Der Pavian saß abwartend in einiger Entfernung da und näherte sich ihr nur zögernd. Der Affe vermisste Ricky noch immer. Er war nach ihrer Abreise geradezu depressiv geworden und ließ sich von niemandem mehr streicheln außer von dem alten Johannes. Fritz hatte ihn schließlich zu einer in der Nähe lebenden Affenhorde gebracht und dort ausgesetzt. » Jacko ist noch jung genug, um sich dort zu behaupten«, hatte er gemeint. Tatsächlich hatte er recht behalten. Der Pavian wurde in die Horde aufgenommen und schien sich wohlzufühlen, doch immer wieder kam er nach Owitambe zurück, so als wolle er dort nachsehen, ob Ricky schon wieder zurückgekehrt war.
    » Wie kannst du mich nur so erschrecken?«
    Jella blitzte Nokoma aus ihren hellgrünen Augen empört an. Gleichzeitig spürte sie auch eine große Erleichterung und Freude, den Zauberer zu sehen. » Natürlich bist du willkommen. Ich habe dich nur nicht kommen hören.«
    » Du warst in Zwiesprache mit dem Affen«, meinte Nokoma mit einem leisen Lächeln. Sein runzliges Gesicht strahlte Wohlwollen aus. Wie immer stand er in seinen riesigen Mantel gehüllt auf seinen Stab gelehnt vor ihr.
    » Woher weißt du, dass ich dich sehen wollte?«, fragte Jella, obwohl sie im Voraus wusste, dass sie mit seiner Antwort wieder nicht zufrieden

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