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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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das Gespräch. Pitman nippte etwas zu lange an seinem Whisky. » Nun …«, begann er zögernd. » Wir wissen allerdings, wo Baron von Nachtmahr sich aufhält und haben ihn auch bereits hier im Polizeipräsidium befragt.«
    » Er wird sicherlich alles abgeleugnet haben?«, vermutete Fritz gespannt. Pitman nickte und begegnete nun direkt Fritz’ Blick. » Wir haben ihn aufgrund der offenkundig klaren Beweislage auch in Haft genommen.«
    Entspannt lehnte sich Fritz zurück. Doch Pitman war noch nicht am Ende. » Allerdings hat der Untersuchungsrichter die Sachlage zwischenzeitlich anders beurteilt.«
    » Was soll das heißen? Die Reifenabdrücke stimmen eindeutig überein.«
    » Das mag wohl sein«, stimmte ihm Pitman zu. Es war ihm sichtlich unangenehm, weiterzureden. » Allerdings steht Ihr Wort gegen das von Baron von Nachtmahr.«
    » Das ist doch lächerlich«, fuhr Fritz auf. » Meine Frau war beide Male dabei, als ich die Abdrücke nahm. Sie wird meine Aussage bestätigen.«
    » Das glaube ich Ihnen gerne!« Pitman hob bedauernd die Hände. » Leider ist die Aussage Ihrer Frau vor Gericht rein gar nichts wert. Sie stehen in einem zu engen Verhältnis zueinander. Gerade eben war Dr. Schmiedel bei mir, um die sofortige Haftentlassung von Baron von Nachtmahr zu verlangen. Ich konnte sie ihm nicht verwehren.«
    Fritz fühlte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich.
    » Das heißt also, dass dieser Gauner ohne Strafe davonkommt?«, fragte er mit tonloser Stimme.
    » Ich fürchte, ja. Falls Sie nicht handfestere Beweise liefern können.«

Erkenntnisse
    » Du verdammter, mieser Kaffer!« Nachtmahr packte den schmächtigen Buschmann und entriss ihm die halb leere Flasche. Er schleuderte sie auf den steinigen Boden, wo sie in tausend Scherben zerbrach. » Hast du es immer noch nicht kapiert?« Um seiner Rede Nachdruck zu verleihen, schlug er ihm mehrere Male mit der flachen Hand ins Gesicht. » Du bekommst erst wieder was zu trinken, wenn du mir den Löwen gebracht hast.«
    Debes Reaktion war durch den Alkohol so beeinträchtigt, dass er auch nicht annähernd in der Lage war, sich gegen die Schläge zu schützen. Stattdessen wimmerte er um Gnade, was Nachtmahr noch zorniger werden ließ.
    » Hör mir gut zu, du widerliche Kreatur«, zischte er aufgebracht, » ich sag es nicht noch einmal. Wenn du mir morgen keine Löwen bringst, dann jage ich dich endgültig davon.«
    » Hier gibt es keine Löwen mehr«, heulte Debe wie ein kleines Kind. » Sie sind alle tot.«
    » Dann musst du die Löwen eben im Nationalpark aufspüren.«
    » Bitte, Herr, bitte!« Debe streckte ihm flehend die Hände entgegen. » Bitte gib mir eine neue Flasche Schnaps. Ich bin krank, wenn ich nichts trinke.«
    » Du bekommst keinen Tropfen mehr von dem Zeug!« Nachtmahr spuckte verächtlich vor ihm aus. » Erst bringst du mir einen männlichen Löwen. Ich brauche die Trophäe. Meine Geduld ist allmählich zu Ende.«
    » Hier gibt es keine Löwen mehr«, wiederholte Debe verzweifelt. » Wir müssen weiter nach Norden.«
    » Dazu ist jetzt keine Zeit mehr. Der Nationalpark ist nicht weit. Versuch es dort«, forderte Nachtmahr ohne Erbarmen.
    Debe schüttelte entsetzt den Kopf. » Überall sind Patrouillen. Es ist viel zu gefährlich.«
    » Dann sieh zu, wie du ihnen aus dem Weg gehst. Hier hast du jedenfalls nichts mehr verloren.« Er versetzte dem Buschmann einen kräftigen Stoß in den Bauch, sodass er wie ein Taschenmesser zusammenklappte und stöhnend zu Boden fiel. Ohne ihn eines weiteren Blicks zu würdigen, begab er sich zu den anderen Männern im Lager. Debe blieb im Staub liegen und heulte vor Selbstmitleid. Warum quälten ihn die Männer nur so? Tat er nicht alles, was sie von ihm wollten, obwohl er sich dafür hasste? Wegen dieser Männer hatte er sein Volk verraten und den Unmut der Llangwasi auf sich gezogen. Sie hatten ihn in ihren Fängen und quälten ihn mit seiner Sucht nach diesem Gift, von dem er nicht lassen konnte. Wenn er nicht trank, dann konnte er ihre Schatten überhaupt nicht mehr ertragen. Sie durchdrangen seinen Schlaf und quälten ihn mit den Bildern der vielen Tiere, die er ohne Not in den Tod geführt hatte. Schon zweimal war er davongelaufen, weil er die Rohheit dieser Männer nicht mehr ertragen hatte. Er wollte nicht mehr Teil von ihnen sein, lieber einsam in der Savanne umherstreifen. Doch er hielt es nicht durch. Schon nach wenigen Stunden hatte ihn die Sucht wieder so sehr im Griff, dass er wieder zurückgekehrt war.

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