Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
wird selig. Du hast die beiden ja gerade gesehen.“
„Wir haben nur gesehen, wie sie sich an der Tür verabschiedet haben“, meinte Sean ruhig.
„Komm schon, du glaubst doch nicht, dass sie nur Händchen gehalten haben?“
„Was ich glaube, ist nicht wichtig. Du solltest jetzt keinen Rückzieher machen. Geh rein, stell ihn zur Rede. Wenn er lügt, wirst du es merken.“
„Und wenn er nicht lügt?“, fragte sie beklommen. „Wenn Charlotte es war, die mir eine Geschichte aufgetischt hat?“
Seans tröstender Blick traf sie. „Darauf kann ich dir leider keine Antwort geben. Nutz die Chance, um ihn umzustimmen. Er wird sich selbst und deine Schwester unglücklich machen, wenn er sie nur um seiner Mutter willen heiratet. Thayet Jewels wird sein Bett nicht wärmen, wenn er mit der Falschen drinliegt, und Geld ist nicht alles im Leben. Vielleicht wird Callie das eines Tages auch einsehen.“
Beth musterte ihn sinnend. „Du könntest heute auch reich sein. Hast du es je bereut, nicht ins Profilager gewechselt zu haben, als sich die Chance bot? Du hättest bestimmt einen Haufen Kohle machen können als professioneller Boxer.“
Sean schüttelte den Kopf. „Nein, bereut habe ich meine Absage nie. Die Showkämpfe waren okay, weil ich selbst entscheiden konnte, gegen wen ich antrete. Es war Spaß, kein Druck dahinter. Jedenfalls nicht mehr, als ich ertragen konnte. Als Profi hätte ich meine Seele verkaufen müssen und am Schluss vielleicht noch draufgezahlt. Boxen ist ein rauer Sport, und obwohl ich sicher kein Weichei bin, wollte ich nicht dauerhaft in dieser Welt leben. Ich will Dinge erhalten, nicht zerstören.“ Ein schiefes Lächeln glitt über sein Gesicht, als er auf sich selbst zeigte. „Außerdem wäre es doch schade um mein Gesicht. Findest du nicht auch?“
Sie musste gegen ihren Willen lachen. Er konnte manchmal wirklich albern sein. Aber in dem Punkt musste sie ihm recht geben. Sean war bei Weitem zu attraktiv, um sich regelmäßig zu Brei schlagen zu lassen.
„Du bist ganz schön eingebildet, aber du hast recht. In allem. Deswegen werde ich jetzt deinen Rat befolgen und mit ihm reden.“
Sean lächelte. „Viel Glück!“ Dann warf er einen skeptischen Blick aufs Haus. Die Lichter waren aus, nur der Eingangsbereich wurde noch beleuchtet. „Soll ich im Wagen auf dich warten?“
Beth schüttelte den Kopf. „Nein, ich werde wahrscheinlich nicht lange brauchen und kann dann mit der U-Bahn fahren. Ist ja nicht das erste Mal, dass ich abends unterwegs bin.“
Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und war auf dem Weg zum Haus, ehe sie es sich doch anders überlegen konnte. Im Hintergrund heulte der Motor von Seans Ford auf, doch sie achtete gar nicht darauf, wie er wegfuhr, sondern starrte mit bangem Blick Richtung Eingang. Sie spürte ihre Beine kaum, als sie Meter für Meter zurücklegte und schließlich vor der breiten, dunkel getäfelten Haustür stand. Ihr Blick fiel auf den massiven goldenen Türklopfer in Form eines Löwenkopfes. Sie konnte nicht widerstehen und benutzte ihn. Natürlich gab es auch eine stinknormale Klingel, aber irgendwie kam ihr dieses Ding in Anbetracht der ehrfurchtsgebietenden Eleganz dieses Hauses unglaublich stillos vor. Sie musste eine Weile warten, bis sie Quinns Schritte nahen hörte. Schnell, energisch. Ihr Herz schlug unwillkürlich schneller, dann wurde die Tür aufgerissen, und er starrte auf sie hinunter. Zuerst wirkte er maßlos überrascht, ehe sich seine Miene veränderte. Spöttisch hob er seine Augenbrauen.
„Ja, wen haben wir denn da? Die verschollene Miss Elizabeth Summers“, lästerte er. Er machte keinerlei Anstalten sie hineinzubitten, sondern sah mit brütendem Blick auf sie hinunter. Er war eindeutig sauer, dennoch spiegelte seine Miene verhaltene Sinnlichkeit wider, als seine Augen langsam an ihr auf und ab glitten. Das diente nur dem Zweck, sie in Verlegenheit zu bringen, doch dieses Spiel konnten sie problemlos zu zweit spielen.
„Ich habe nur eine … nein, eigentlich habe ich zwei Fragen an dich“, fing sie an und war stolz auf die Entschlossenheit in ihrer Stimme.
Seine Mundwinkel zuckten unruhig. „Bitte, frag ruhig. Ich bin ganz Ohr.“
Beth schlang die Arme um sich. „Können wir das vielleicht drinnen besprechen? Es ist schweinekalt hier draußen, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.“
Er trat mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen zur Seite, und sie drückte sich an ihm vorbei. Sobald die Tür zufiel,
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