Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
von seinem Champagner, während er den Blick unaufdringlich durch den Saal schweifen ließ. Ob er nach Callie Ausschau hielt?
„Lady St. Clair scheint der klassische Fall eines Schwiegermonsters zu sein“, merkte er dann spöttisch an und schenkte Beth wieder seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit. „Warum reagiert diese Frau so extrem auf dich? Das ist doch nicht normal.“
Sie hob gleichgültig die Schultern. „Leider habe ich das Pech, der früheren Geliebten ihres Mannes ziemlich ähnlich zu sehen.“ Sie verdrehte die Augen. „Das reicht in ihren Augen, um mich zu hassen. Manchmal hab ich das Gefühl, als hätte sie eine regelrechte Paranoia wegen mir entwickelt. Irgendein Hobby braucht der Mensch ja“, setzte sie ungewohnt spöttisch hinzu, was sonst gar nicht ihrer Art entsprach. Aber Winnifred förderte nicht gerade ihre besten Eigenschaften zutage, und auch sie war nur ein Mensch. Beth verzog den Mund und zuckte mit den Achseln. „Es ist ohnehin egal. Sie kann sich meinetwegen Tag und Nacht vorstellen, wie ich auf einem Scheiterhaufen verbrenne, das ändert nichts daran, dass Quinn mich liebt.“
Ihr bester Freund runzelte kritisch die Stirn, ehe sich ein Hauch von Mitgefühl in seine Augen schlich. „Euch beiden ist aber schon klar, dass ihr nicht ewig so weitermachen könnt?“
Sie warf ihm einen ziemlich kläglichen Blick zu, weil er nur das aussprach, was sie und Quinn schon längst wussten.
„Ich weiß, wir beide wissen es, aber solange wir keine Lösung haben, müssen wir mit unserem Geheimnis leben.“
„Aber zieht das nicht zu lange hin“, riet Sean. „Du bist nicht der Typ der heimlichen Geliebten, aber wenn du nicht aufpasst, vergehen die Tage, sie werden zu Wochen und zu Monaten. Lass dich nicht auf Jahre hinweg auf so eine ungesunde Beziehung festnageln. Glaub mir, auf Dauer macht so was keinen Spaß.“
„Das haben wir auch nicht vor. Quinn sucht schon fieberhaft nach einer Lösung, und bis es so weit ist, wäre es furchtbar lieb von dir, wenn du mir ab und an als Alibi aushilfst.“ Grimmig sah sie zu Lady St. Clair rüber, die sich gerade angeregt mit einem Fernsehtypen der BBC unterhielt. Sie lachte und schien guter Dinge. Kein Wunder, sie war ja der Meinung, sie hätte auf ganzer Linie gewonnen.
„Es wäre alles viel leichter, wenn Charlotte Fitzroy seiner Mutter nicht eingeredet hätte, dass Callie die perfekte Schwiegertochter ist. Versteh mich nicht falsch, ich liebe sie, auch wenn wir in den letzten Jahren unsere Schwierigkeiten hatten, aber ich verstehe trotzdem nicht, warum alle so versessen auf sie sind. Erst Mrs. Fitzroy, dann Quinns Mutter und jetzt sogar du“, machte Beth ihrer ansteigenden Frustration Luft. Sie sah ihn fast ein wenig anklagend an. Ungerührt trank er seinen Champagner und folgte mit Blicken ihrer Schwester, die gerade in Quinns Armen über die Tanzfläche wirbelte.
„Sie ist eben sehr schön …“, meinte er mit rauer Stimme und schien ganz und gar in Callies Anblick versunken. Beth seufzte. Seit sie von seiner geheimen Leidenschaft für ihre Stiefschwester wusste, gab er sich keine Mühe mehr, sein Interesse an ihr zu verbergen. Auch wenn sie eben erst ihr Unverständnis darüber geäußert hatte, verstand sie ihn dennoch nur zu gut. Wäre sie ein Kerl gewesen, hätte sie Callie auch nicht von der Bettkante geschubst. Ihre Stiefschwester sah aus wie ein Engel. Vor allem heute Abend wirkte sie unglaublich bezaubernd in ihrem silbergrauen Abendkleid, und kaum einer konnte sich ihrer ätherischen Schönheit entziehen. Schon gar nicht Sean, der mit seiner hochgewachsenen männlichen Erscheinung den perfekten Gegenpol zu ihr bildete. Ying und Yang, die beiden waren zumindest optisch wie geschaffen füreinander. Er fixierte Callie mit anhaltender Bewunderung. Es fehlte nur noch, dass er anfing zu sabbern.
„Erde an Sean“, störte sie sein Schmachten, ehe sein Verhalten auffiel. Normalerweise hatte er sich besser unter Kontrolle, und sie warf ihm einen tadelnden Blick zu. „Du solltest sie nicht so offen anhimmeln, Lady St. Clair ist wie ein Bluthund, die findet alles heraus.“
Nur mühsam riss Sean seine Augen von ihrer Stiefschwester los. „Ich sollte tatsächlich besser aufpassen“, meinte er lakonisch. Er räusperte sich. „Wegen vorhin … Glaubst du, es würde dir und Quinn helfen, wenn Lady St. Clair nicht mehr darauf besteht, dass er Callie irgendwann zum Altar führt?“
Beth schenkte ihm einen abschätzenden Blick, weil sie
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