Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
der Funke zwischen uns vielleicht doch noch überspringt. Immerhin haben wir eine Nacht zusammen verbracht, aber mehr als Freundschaft war nicht drin, obwohl ich mir das lange nicht eingestehen wollte. Mein fehlendes Verlangen, noch einmal mit ihm zu schlafen, hätte mir eigentlich zu denken geben sollen, aber ich habe einfach die Zeichen ignoriert.“
Der One-Night-Stand zwischen den beiden gehörte zu den Dingen, an die Beth nur ungern dachte, auch wenn sie es die meiste Zeit schaffte, diese Sache zu verdrängen.
„Dann hast du also gehofft, es würde noch was Ernstes werden, obwohl du nicht in ihn verliebt warst?“
Callie hob die zarten Schultern, ihr Lächeln hatte einen leicht abgeklärten Zug.
„Das mit der Liebe habe ich mir schon lange abgeschminkt. Ich wollte Beständigkeit, Sicherheit. Du hast ja keine Ahnung, wie es in der Modewelt zugeht. Wie hektisch und wie kurzlebig alles ist. Angefangen beim beruflichen Erfolg, bis hin zu den zwischenmenschlichen Beziehungen.“
„Du klingst so verbittert. Ist was passiert?“
Callies Gesicht verschloss sich, sie schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich mag nicht darüber reden, es ist auch nicht wichtig. Ich bin wieder hier und werde auch sicher nicht mehr nach New York zurückkehren.“
„Und wie hattest du dir das mit Quinn vorgestellt?“
Da ihre Schwester nicht über ihre Zeit in New York reden wollte, ließ sie das Thema ruhen, aber was Quinn anging, war das nicht möglich. Sie wollte alles Relevante in Erfahrung bringen.
„Quinn war so nicht geplant!“, fing Callie an. „Charlotte hat mir geraten, mich an ihn zu halten, nachdem sie mitbekommen hatte, dass wir uns kennen. Sie mag mich tatsächlich, auch wenn diese Frau sonst nicht gerade ein Ausbund an Freundlichkeit ist. Im Vergleich zu ihr war Katharina von Medici ein harmloses Küken.“
Beth blieb der Mund offen stehen, weil Callie offenbar durchaus über die heimtückische Persönlichkeit von Charlotte Fitzroy im Bilde war. Ihre Schwester lachte leise.
„Du siehst überrascht aus. Hast du gedacht, ich wüsste nicht, wie sie ist? Ich bitte dich, Beth. So naiv bin ich nicht. Ich weiß, dass mich eine Natter an ihrem Busen nährt, aber Charlotte sieht offenbar so was wie eine Tochter in mir. Mr. Fitzroy hat mir das gesteckt, und wenn es jemanden auf dieser Welt gibt, der Charlotte durchschauen kann, dann er.“
„Soll das heißen, sie hat sich Kinder gewünscht?“, fragte Beth so perplex, dass Callie erneut lachen musste.
„Gott, nein, so weit würde ich nicht gehen. Ich denke, ihr gefällt nur die Vorstellung, ich könnte ihre Tochter sein. So ganz durchschaue ich ihre Motive nicht, aber das ist ja auch nicht nötig. Sie hilft mir, Kontakte zu knüpfen, und solange ich mich nur um ihre Wohltätigkeitsarbeit kümmern muss, ist es mir ziemlich egal, was sie privat so treibt.“
Beth rieb sich nachdenklich das Kinn, dann sah sie Callie direkt an. „Ich hab sie mal auf dich angesprochen und wollte wissen, wieso sie dich so auffällig unterstützt. Ich war überzeugt davon, dass sie irgendwelche finsteren Pläne ausheckt. Aber so wie es aussieht, hat sie gar keine. Sie mag dich einfach.“
Callie grinste ein wenig verlegen. Es war keine besondere Auszeichnung, die Zuneigung einer solchen Frau errungen zu haben, das war ihr wohl bewusst.
„Ernsthaft, ich habe keine Ahnung, was in Charlotte vorgeht. Manchmal glaube ich, sie ist nicht ganz richtig im Kopf. Sie ist so wahnsinnig sprunghaft, und ihre Launen reichen von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Aber ich profitiere von ihr, also was solls.“
„Wenn du dich da mal nicht verrechnest und am Ende draufzahlst.“ Beth sorgte sich um ihre Schwester und erinnerte sich an Quinns Ratschlag, diese Frau nicht zu unterschätzen. Callie nahm das Verhalten dieser Frau zu sehr auf die leichte Schulter. Andererseits war sie alt genug, um selbst zu wissen, was sie tat, aber eines interessierte sie noch brennend.
„Und wie hast du dich gefühlt bei der ganzen Sache? Ich meine … es ist doch sicher ein komisches Gefühl, sich eventuell an einen Mann zu binden, mit dem gar nichts läuft.“
Ihre Schwester zeigte ihr neutrales Pokerface. „Zuerst war ja alles ganz locker, bis ich gemerkt habe, wie begeistert seine Mutter von mir war. Ich war mir nicht sicher, wie ich reagieren sollte. Quinn hat sich mir ja nicht mehr genähert, jedenfalls nicht in sexueller Hinsicht, und ich war auch nicht sonderlich scharf darauf, wieder mit ihm ins Bett
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