Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
Annäherung respektierte.
Eine Bedienung trat an den Tisch, nahm die Bestellungen auf und versorgte alle mit Getränken. Schnell kam ein lebhaftes Gespräch in Gang, vor allem Victor interessierte sich brennend für Seans Arbeit.
„Ich habe gehört, du bist Schreiner und hast dich auf die Reparatur und Instandhaltung von Antiquitäten spezialisiert. Ich hab ganz zufällig einige auserlesene Stücke, die man wieder aufmöbeln müsste. Warum kommst du nicht mal auf Seymour Manor vorbei und schaust dir die Sachen an?“
Er drückte Sean eine Visitenkarte in die Hand. Die Aussicht auf einen zweiten Großauftrag zauberte ein erfreutes Lächeln auf sein Gesicht, und er steckte die Karte ein.
„Das hört sich toll an. Momentan arbeite ich für die St. Clairs, aber danach hab ich nichts weiter in Aussicht“, gab er zu.
Victor lächelte Sean an, sein sonst so hartes Gesicht wirkte auf einmal sehr einnehmend und attraktiv. Beth, die ihm immer mit ehrfürchtigem Misstrauen begegnet war, begann ihre Meinung über ihn langsam zu revidieren. Vor allem, seit sie mit eigenen Augen beobachten konnte, wie liebevoll und respektvoll er mit Paige umging. Er konnte sicher ein knallharter Hund sein, aber er betete Chloes Schwester ganz offen an, und die ungezwungene Art, die er Sean gegenüber an den Tag legte, machte ihn zusätzlich sympathisch.
Was sie ihm am heutigen Abend ebenfalls hoch anrechnete, war der Umstand, dass er Quinn mit keiner Silbe erwähnte. Sie vermutete, dass Chloe ihm gesteckt hatte, dass die Erwähnung seines besten Freundes ihre Stimmung killen würde. Er war heute also in zweierlei Hinsicht sehr umgänglich. Sie spürte, wie Sean unauffällig ihre Hand drückte, bevor er ihr ein leises „Danke“ zuraunte, weil sie ihm durch die Verabredung am heutigen Abend unwissentlich einen möglichen Kunden zugeschanzt hatte.
Sie schüttelte den Kopf. „Nicht dafür“, flüsterte sie zurück. Über seine Schulter hinweg konnte sie erkennen, dass Victor Paige in einen ziemlich innigen Kuss verwickelte. Die seufzte geräuschvoll und legte zärtlich eine Hand an seinen Nacken. Victor zog sie noch enger an sich, und Beth fühlte sich ein wenig unbehaglich, weil sie den beiden beim Knutschen zusehen musste. Sie konnte auch nicht wegschauen. Ihre Augen wurden wie magisch von dieser zärtlichen Szene angezogen, und noch während sie prickelnde Wärme in sich hochsteigen fühlte, wog Seans Arm auf einmal furchtbar schwer auf ihren Schultern. Auch er beobachtete die Szene, und sie sah aus den Augenwinkeln, dass sich seine Brust ein wenig schneller hob und senkte.
Ganz langsam wandte er den Kopf und richtete seinen Blick voll auf sie. Ihr wurde ganz anders, als sie den Ausdruck in seinen Augen deutete. Victor und Paige beim Küssen zu beobachten, machte ihn ganz offensichtlich an. Seine Fingerspitzen, die bisher ganz ruhig auf ihrem bloßen Oberarm gelegen hatten, fingen an, unruhig auf ihrer Haut zu tänzeln. Es war noch kein Streicheln, eher ein unruhiges Zucken, dennoch fand sie es in Kombination mit seinem Schlafzimmerblick extrem beunruhigend. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, entdeckte sie, dass er ihr unverhohlen in den Ausschnitt stierte. Sofort bedauerte sie ihre offenherzige Kleiderwahl. Sie trug ein schwarzes Kleidchen. Unterhalb der Brust verlief ein seidig glänzendes Satinband, das hinten am Rücken gebunden wurde und die Empire-Silhouette betonte. Der Rest des Stoffes fiel in weichen Falten bis an ihre Knie und schmeichelte ihrer Figur. Obwohl sie sehr weibliche Formen besaß, wirkte sie darin zerbrechlich und auch, das musste selbst sie zugeben, ziemlich sexy. Irgendwas hatte sie dazu getrieben, sich möglichst weiblich zu kleiden, und jetzt bekam sie die Quittung dafür. Verdammt, ihr bester Freund war drauf und dran, sich in ein sexhungriges Alphamännchen zu verwandeln, und sie konnte rein gar nichts dagegen tun. Zu allem Unglück waren sie auch noch von lauter glücklich verliebten Paaren umgeben, die einfach nicht die Finger voneinander lassen konnten. Sean fand das sicher … inspirierend.
„Hey, bleib doch hier, ich fress dich schon nicht“, raunte er ihr heiser zu, als sie ein wenig von ihm abrückte.
„Da bin ich mir nicht so sicher“, murmelte sie und erntete lediglich ein ziemlich selbstgefälliges Lächeln. Sie beschloss, sein plötzliches Balzverhalten zu ignorieren und zischte ihm ein warnendes „Halt dich bloß zurück, mein Bester“ zu, ehe sie sich an Chloe und Ryan wandte.
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