Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
wagte es, sie anzusehen, als hätte sie sich irgendetwas Furchtbares zuschulden kommen lassen!
Beths Herz hämmerte hart und schmerzhaft gegen ihre Rippen. Die beiden sahen so perfekt zusammen aus, dass ihr der Anblick richtiggehend die Luft abschnürte. Sie spürte Quinns Verlust intensiver denn je, ihr Blick wurde wie magisch von seinem angezogen. Sämtliche Nackenhaare stellten sich ihr auf, angesichts der zunehmenden Wut in seinen Augen, und endlich regte sich Widerstand in ihr. Quinn verhielt sich ungerecht! Er war doch derjenige, der alles beendet hatte, ehe es überhaupt beginnen konnte, und jetzt besaß er die Unverschämtheit, sie mit der Verachtung eines Betrogenen zu mustern. Sie musste das wohl oder übel akzeptieren, aber jetzt sauer auf sie zu sein, weil sie sich bemühte, trotz ihrer Enttäuschung wieder am Leben teilzuhaben, das war einfach so gottverdammt arrogant. Stinksauer presste sie den Mund zusammen und wäre fast explodiert, als plötzlich ein feines Lächeln um seine Lippen spielte. Als wüsste er genau darüber Bescheid, was gerade in ihr vorging. Dieser …
Bevor sie über den Tisch hechtete, um ihm sein Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen, rettete Ryan die Situation. Wenn auch nicht zu ihren Gunsten.
„Quinn, wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen. Victor hat schon erwähnt, dass du vielleicht auch kommst.“
Aha … Sie warf einen strafenden Blick auf Chloe, die dem wohlweislich auswich und so tat, als würde sie eingehend die Decke betrachten. Beth schäumte innerlich. Hatte sie etwa gewusst, dass Quinn hier auftauchen könnte? Und wenn ja, warum hatte sie es nicht verhindert? Beth war bisher immer der Meinung gewesen, ihre Freundin wäre froh über das Ende ihrer aussichtslosen Schwärmerei.
Ryan wies unterdessen auf die freien Plätze, die Victor und Paige hinterlassen hatten. „Kommt, steht hier nicht so rum. Setzt euch!“
Beth sandte Quinn via Augenkontakt die stumme Botschaft, diese Einladung besser abzulehnen, wenn ihm seine Männlichkeit lieb war. Ohne die Augen von ihr zu nehmen, zog er Callies Hand an die Lippen und hauchte einen Kuss darauf. Dann wies er mit seinem typischen sexy Grinsen auf die freien Plätze des geräumigen Ledermöbels. „Was meinst du, Baby, sollen wir uns dazugesellen?“
Baby … Baby !
Ich glaube, ich hör nicht richtig, dachte Beth und knirschte mit den Zähnen. Das machte er doch mit purer Absicht. Nur um ihr die Kündigung heimzuzahlen und weil er instinktiv spürte, dass es sie fertig machte. Beth krallte die Finger so tief in das Leder des Sofas, dass sie beinahe die Oberfläche durchstieß. Die Aussicht, den Rest des Abends in seiner Gesellschaft verbringen zu müssen und dabei so zu tun, als wäre ihre Beziehung immer nur rein beruflicher Natur gewesen, verursachte ein unangenehmes Brennen in ihrem Magen. Wie sollte sie das ertragen, wo sie sich doch so unsagbar nach ihm sehnte? Nun war es ihre ahnungslose Stiefschwester, der sie stumme Botschaften schickte. Bitte lehn ab, flehte Beth stumm. Sie wurde nicht erhört.
„Wenn wir so nett eingeladen werden, können wir schlecht Neinsagen“, antwortete sie erfreut. Quinn ließ Callie den Vortritt, die dadurch gezwungen war, sich neben Sean niederzulassen. Der versteifte sich augenblicklich, auch ihre Schwester wirkte nicht sonderlich glücklich über ihren Sitznachbarn. Sie streifte ihn noch mit einem vernichtenden Blick, ehe sie sich über ihn hinweg zu Beth beugte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte.
„Hey, schön dich zu sehen“, grüßte sie freundlich und richtete sich wieder auf. Dabei gab sie sich alle Mühe, Sean auf gar keinen Fall zu berühren. „Du bist in letzter Zeit ja schwerer zu erwischen als der Papst“, tadelte sie gutmütig.
„Ich habe gerade viel Arbeit“, antwortete sie ausweichend und fühlte Quinns Blicke wie Flammenzungen auf ihrer Haut. Sie ignorierte ihn absichtlich und lächelte Callie an. „Ich wusste gar nicht, dass ihr heute Abend auch kommt“, meinte sie dann ein wenig lahm und spürte selbst, wie verkrampft ihr Lächeln ausfiel.
Ihre Schwester sandte ihr einen strafenden Blick. „Wenn du dich nicht so rar machen würdest, wüsstest du, wo ich mich abends so rumtreibe.“
Danach lehnte sie sich behaglich gegen Quinn, der Beth über Callies Schulter hinweg direkt in die Augen sah. Sie erschauerte wohlig, als sie seine Blicke auf sich spürte. Violettes Eis in Feuer getaucht. Kühl und überlegen musterte er sie, doch sie spürte noch
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