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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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schlechtesten Voraussetzungen, um den Namen der Seymours durch die nächsten Jahrzehnte zu tragen.
     

Kapitel 3
     
    Einige Tage nach dem Anruf ihrer Mutter stand Chloe ratlos vor ihrem Kleiderschrank und kämpfte mit dem ewig weiblichen Problem, trotz vielfältiger Auswahl nichts Passendes zum Anziehen zu finden. Ihre Freundinnen Beth und Amber lungerten derweil auf ihrem Bett herum, blätterten gelangweilt durch diverse Frauenzeitschriften und vernichteten nebenbei eine Schachtel mit sündhaft leckeren Pralinen.
    „Sag mal, da du anscheinend in diesem Leben nicht mehr fertig wirst, könnte ich mich doch an deinem Kühlschrank bedienen. Diese verdammten Pralinen haben meinen Appetit angeregt, und ich könnte noch einen kleinen Snack vertragen, bevor wir uns auf den Weg machen.“
    Die Stimme ihrer Freundin Beth hatte einen bettelnden Unterton, was ihrer Bitte, den Kühlschrank plündern zu dürfen, einen durchaus ernst gemeinten Charakter verlieh.
    „Bedien dich ruhig, nur zu“, antwortete Chloe desinteressiert und starrte kritisch auf die zwei Kleider, die es in die engere Auswahl geschafft hatten: ein eng anliegendes Schwarzes aus feiner Merinowolle mit einem verlockenden, aber durchaus züchtigen Ausschnitt, und ein smaragdgrünes Seidenkleid im Empirestil. Der fließende Stoff endete kurz über ihren Knien und wurde vorn von einer schlichten Schleife geziert. Chloe war jedoch am Zweifeln, ob es wirklich das Passende war, um eine Vernissage zu besuchen. Sie entschied sich kurzerhand für das kleine Schwarze und hängte das andere zurück in den Schrank.
    Ohne sich über die Gegenwart ihrer Freundinnen Gedanken zu machen, zog sie sich das Shirt über den Kopf, streifte die Jeans ab und schmiss beides achtlos auf den Boden. Barfüßig und lediglich mit einem winzigen Slip bekleidet, lief sie zielgerichtet auf ihren Unterwäscheschrank zu. Sobald sie die Kommode erreicht hatte, öffnete sie eine der vier übereinanderliegenden Schubladen und langte hinein. Exakt zeitgleich ertönte Beths Stimme im Hintergrund.
    „Ich habe Liebeskummer“, erzählte sie völlig unerwartet und hatte ihre Pläne, sich über den Kühlschrank herzumachen, ganz offensichtlich vergessen. Chloe hörte für einen Augenblick auf, ihre Wäscheschublade zu durchwühlen und linste über ihre Schulter nach hinten. Ein leicht amüsierter Ton schwang in ihrer Stimme mit, als sie sagte: „Heißt das jetzt, du bespitzelst deinen Boss nicht mehr?“
    Beth schnaubte entrüstet und ließ sich auf den Rücken fallen. Ihre babyblauen Augen starrten mit einem Ausdruck allergrößter Frustration auf die cremefarbene Zimmerdecke.
    „Er hat jetzt eine neue Freundin“, erklärte sie missmutig. „Es macht echt keine Laune, ihn zu beobachten, wenn sich laufend die ätzenden Silikontitten dieser dummen Barbiepuppe vor mein Fernglas schieben.“
    Beth war das, was manche wohl als Stalkerin bezeichnet hätten, ohne dass sie jedoch die ausufernden Dimensionen einer Kriminellen erreichte. Laufend fuhr sie ihrem Chef Quinn St. Clair hinterher, wenn er seinen gesellschaftlichen Verpflichtungen nachging, und wurde dabei immer unglücklicher, weil sich der Casanova mit so ziemlich jedem weiblichen Wesen in London amüsierte, nur nicht mit seiner bedauernswerten Sekretärin.
    „Dann hör einfach auf, ihm hinterherzuspionieren“, sagte Chloe pragmatisch. Sie hielt überhaupt nichts von diesem adeligen Schnösel. Leider war Beth verrückt nach diesem blasierten Arschloch und ließ sich auch durch sein offensichtliches Desinteresse nicht davon abbringen, ihn als zukünftigen Vater ihrer noch ungeborenen Kinder zu betrachten.
    „Ich spioniere niemandem nach! Ich war nur zufällig immer in der Nähe, wenn er abends ausgegangen ist“, behauptete sie allen Ernstes, während ihre Gesichtsfarbe rasant das charakteristische Rot der Londoner Doppeldeckerbusse annahm.
    Chloe grinste lediglich, sparte sich jeglichen Kommentar und machte sich wieder daran, ihre hübschen Dessous nach einem ganz speziellen Stück zu durchsuchen. Beth war in punkto Quinn ohnehin nicht zu helfen, und sie würde ihren Boss so lange anhimmeln, bis er entweder ins Gras biss oder sie erhörte. Ihre Blicke fahndeten zielgerichtet nach einem absolut anbetungswürdigen Slip aus der letzten Victoria-Secret-Kollektion. Sie hatte ihn noch nie getragen, und der heutige Abend war ein guter Zeitpunkt, um das edle Teil endlich einzuweihen, denn sie hatte sich fest vorgenommen, diese Nacht auf keinen Fall

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