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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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stoppen zu können. Jedenfalls konnte er wieder geradeaus denken. So weit, um zu wissen, dass er das Kommando übernehmen musste. Er konnte es nicht Phil überlassen, sonst waren sie beide angeschissen.
    »Was machen wir mit dem Geld«, fragte Tommy. Er konnte es nicht irgendwo nach Hause in Sicherheit bringen. Dazu war keine Zeit.
    Phil schaute ihn an und dann die Tasche. »Vielleicht hätten wir’s ja bei Grant lassen sollen.
    »Da würd’s die Polizei finden.«
    »Nicht, wenn wir sie nicht rufen.«
    »Mein Gott, Phil«, sagte Tommy. »Sperr die Augen nach ’ner Telefonzelle auf.«
    Jetzt konnten sie unbesorgt anrufen. Sie hatten so viel Abstand zwischen sich und Grant gebracht, dass sie keine Angst zu haben brauchten, in der Nähe angehalten zuwerden und dumme Fragen gestellt zu bekommen, wieso sie im Besitz von fünfzig Riesen in bar waren.
    »Willst du’s wirklich machen?«, sagte Phil.
    Tommy sah ihn nur an.
    Es dauerte ein paar Minuten, aber schließlich fanden sie eine. Sie war leer. Was wahrscheinlich hieß, dass das Scheißding kaputt war.
    »Würd’s dich stören, anzurufen?«, fragte Tommy.
    Wortlos öffnete Phil die Tür und krabbelte aus dem Auto. Während er bei der Polizei anrief, beobachtete Tommy ein paar besoffene Burschen, die sich im Vorbeigehen Chips in den Mund schaufelten. Er musste wegschauen, oder er riskierte, dass es ihm hochkam.
    Er schloss die Augen und schlug mit dem Hinterkopf an die Sitzlehne. »Scheiße«, sagte er leise. Machte es noch mal fester und lauter. Und noch mal.
    Er fuhr damit fort, weil es ihn davon abhielt, darüber nachzudenken, was passiert war. Nach einer Weile hörten seine Hände auf zu zittern.
    »Was schreist’n da rum?«, sagte Phil, als er zurückkam.
    »Wie ist’s gelaufen?«, fragte Tommy ihn. »Haben sie dir geglaubt?«
    Phil ließ den Motor an und fuhr los. »Ich hab gesagt, ich wär ’n Nachbar. Hätte ’n Geräusch gehört. Hätte nachgeschaut, was los ist. Die Tür hätte offen gestanden. Wär reingegangen. Hätte jemanden in ’ner Pfütze Blut liegen gesehen. Ja, sie haben mir geglaubt.«
    Eine Weile lang sprachen sie nichts,lange genug,damit das Zittern sich wieder in Tommys Hände schlich. Er schaute auf die Uhr. »Willst du nicht ’n bisschen schneller fahren?«, sagte er. Die Zeit wurde knapp, wenn sie es noch zu dem Treffen mit Smith auf dem Friedhof schaffen wollten.
    »Und wegen zu schnellem Fahren angehalten werden?«
    Tommy schaute auf den Tacho. »Tut mir leid«, sagte er. »Tut mir leid, Phil. Tut mir wahnsinnig leid. Verdammt.«
    »Klar, schon gut«, sagte Phil. »Wir sind sowieso gleich bei Worm. Vielleicht kann er ja für dich auf das Geld aufpassen.«
    Tommy kannte Phils Kumpel nur dem Namen nach. So ’ne Art Sonderling. Worm behauptete, er habe seit zwanzig Jahren nicht mehr geschlafen. »Ich bin sicher, der ist ’n prima Kerl«, sagte Tommy. »Aber wenn er in die Tasche guckt und die ganze Kohle sieht, könnte er in Versuchung kommen, sie zu behalten.«
    »Dann musst du das Geld eben bei dir behalten.«
    »Ich lass es auf keinen Fall im Wagen. In null Komma nichts ist so ’n Autoknacker damit weg.«
    »Behalt’s bei dir, hab ich gesagt.«
    »Ich kann’s doch nicht mit auf den Friedhof nehmen.«
    »Wieso nicht?«
    »Das würde Smith so passen.«
    »Spielt doch keine Rolle, ob Smith das passt. In ’ner Stunde ist der doch sowieso mausetot.«
    Tommy sah blitzartig Grant vor sich, in die Tür eingeklemmt, Blut, das übers Glas lief, Blut, das auf den Boden tropfte. Noch mehr Blutvergießen war zu viel für Tommy. »Mausetot?«, hakte er nach.
    »Sozusagen. Du willst doch nicht etwa kneifen, oder?«
    Tommy schaute seinen Bruder an. »Nein«, sagte er.
    »Ich kann nämlich auch allein zum Friedhof fahren.«
    »Nerv mich nicht.«
    »Ich mein’s ernst. Ich fahr zum Friedhof. Du bringst das Geld irgendwo in Sicherheit.«
    »Ich kann dich das nicht machen lassen«, sagte Tommy.
    »Denkst du, ich werd nicht fertig mit Smith?«
    »Ich denke, du wirst allzu gut mit ihm fertig.«
    Phil schlug mit dem Handballen aufs Steuer. »Willst mich wohl überwachen, was?« Er blies die Backen auf und nickte langsam. »Okay, hör zu, du behältst das Geld bei dir.Wir suchen Smith.Wir … schalten ihn aus.NichtsÜbertriebenes. Nur so viel, dass er kapiert. Gefahr vorbei. Und du behältst das Geld. Okay?«
    Tommy schluckte. »So einfach, hm?«
    Phil trat ein bisschen aufs Gas. »Wüsste nicht, wieso nicht.«
    Tommy wünschte sich auch nur ein

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