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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Heidenspaß daraus gemacht hatte, sie umzuschmeißen. Abgesehen von etwa einem halben Dutzend umgestürzter Grabsteine in direkter Nähe war es zu dunkel, um viel mehr zu erkennen.
    »Schwert«, flüsterte Phil.
    Tommy schaute ihn an.
    »Raus damit.« Er ging weiter.
    »War grade dabei«, sagte Tommy in seinem Rücken. Er zog das Katana aus der Scheide. Er versuchte, es leise zu machen, konnte das feine Geräusch von klirrendem Stahl jedoch nicht verhindern. Phil drehte sich um. Tommyverzog entschuldigend das Gesicht, was Phil wahrscheinlich nicht sehen konnte.
    Phil schüttelte den Kopf, der Wichser. So laut war es auch wieder nicht gewesen.
    Da Tommy nicht alles tragen konnte, legte er die Scheide auf die Erde und folgte mit dem Schwert in der einen Hand, dem Geld in der anderen seinem Bruder über einen anderen Pfad, der auf der linken Seite des Friedhofs verlief. Phil kam langsam, aber sicher näher, beide Hände um den Griff seines Claymore geschlungen, mit starrem Blick nach vorn. Tommy wünschte, sie hätten die Taschenlampe nicht im Auto lassen müssen. Phil war der Meinung gewesen, eine Taschenlampe hätte Verdacht erregt, und er hatte recht damit, aber Tommy kam sich auch so schon verdächtig genug vor.
    Unter seinen Füßen knirschte etwas. Wenn das Schwertziehen ein Flüstern war, dann war das ein Schrei aus vollem Hals. Tommy blieb wie angewurzelt stehen, hielt den Atem an. Phil drehte sich wieder um, starrte ihn an. Tommy brauchte den Blick nicht, um zu wissen, dass er es verbockt hatte. Falls Smith sich in der Nähe aufhielt, dann war ihm nicht verborgen geblieben, dass sie da waren, mit oder ohne Taschenlampe. Das saudumme Scheißgeräusch bedeutete, dass ihr Vorteil, den sie eventuell mal gehabt hatten, nun flöten war.
    Jetzt würde er sie verfolgen. Vielleicht lag er ja schon da drüben auf dem Bauch im Gras und imitierte einen umgestürzten Grabstein, mit Nachtsichtgerät und schussbereitem Sturmgewehr.
    Tommy packte sein Schwert fester.
    Phil bewegte sich weiter. Sie schlichen den Pfad entlang. Tommy auf Zehenspitzen. Er trat auf nichts, das Lärm verursachen konnte, und sie begegneten keiner Menschenseele. Am Ende des Pfads kauerte Phil sich hin. Legte das Schwert auf die Erde, schnippte das Feuerzeug an. DerPfad machte eine Biegung in ein Versteck. Man sah nicht, ob von Menschenhand oder einfach ein natürliches, höhlenartiges Dickicht.
    »Gib mir dein Schwert«, sagte Phil. »Meins ist zu groß.«
    Tommy reichte es ihm, und Phil ging hinein.
    Tommy spähte ihm nach. »Irgendjemand drin?«
    »Alles sicher«, sagte Phil. »Komm rein.«
    Drinnen stolperte Tommy. Es war schwer, das Gleichgewicht zu halten, wenn er die Tasche mit dem Geld an die Brust drückte. Er trat gegen etwas Festes, das wegkollerte. Fühlte sich an, als hätte er Eis unter den Füßen.
    Phil holte eine Flasche aus der Tasche und schraubte den Verschluss ab. »Von Worm«, sagte er. »Einer mit auf den Weg. Willste mal?«
    Tommy schüttelte den Kopf.
    Das Schwert unter den Arm geklemmt, trank Phil einen langen Schluck, dann bückte er sich und leuchtete mit dem Feuerzeug nach unten, damit sie sahen, wohin sie traten. Zigarettenkippen, Bierflaschen, Kondome. Massenhaft Kondome. Ein ganzer Gummiteppich. Kein Wunder, dass das Gehen so knifflig war.
    »Pfui Teufel«, flüsterte Phil. Er richtete sich auf und schlenderte im Kreis herum und stocherte mit dem Katana nach Gegenständen.
    »Was machst ’n da?«, fragte ihn Tommy.
    »Nachgucken.«
    »Klar, offensichtlich. Wonach?«
    »Ich frag mich, ob’s nicht vielleicht abgesprochen war, das Geld hier irgendwo zu bunkern.«
    Es war ihnen nicht gelungen, die genaue Übergabestelle zu erfahren, bevor Grant abzuhauen versucht hatte, aber Tommy konnte nur annehmen, dass Phil bescheuert war, wenn er dachte, das hier sei die Stelle. »Sieht aus, als würd’s hier ziemlich heftig zugehen«, bemerkte Tommy.
    »Jetzt nicht.« Phil schaute sich weiter um, wobei er seinBier trank. Kauerte erneut nieder und suchte den Müll auf der Erde ab.
    Smith war nicht da. Er hatte keine Lust mehr gehabt, auf Grant zu warten, und war nach Hause gegangen. Vielleicht dachte er, dass Grant das Geld geklaut hatte. Na klar, er war jetzt hinter Grant her. Es hatte eindeutig keinen Zweck, noch länger hierzubleiben. Tommy machte einen Schritt zur Seite und krachte gegen Phil.
    Phil verlor das Gleichgewicht, streckte die Hand aus, um sich abzufangen, und ließ sein Bier fallen. »Scheiße«, sagte er. »Meine

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