Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
Vom Netzwerk:
Bildschirm. Er beobachtete stattdessen Tommy. Vielleicht dachte er, Tommy wollte ihn noch einmal angreifen.
    »Machen Sie Schluss damit«, sagte Tommy und drückte sich mit dem gesunden Arm hoch. »Tun Sie was, dass er aufhört, um Himmels willen.«
    Die Zunge von Smith stieß immer wieder zwischen seinen Lippen hervor. »Du langweilst mich«, sagte er.
    Tommy drückte den Rücken seiner freien Hand an die Wange. »Wieso muss Milne das machen?« Er deutete auf den Bildschirm.
    »Was?«, fragte Smith.
    »Schauen Sie doch hin.«
    »Darauf fall ich nicht rein.« Er starrte weiter auf Tommy.
    Tommy schüttelte den Kopf und fragte ihn: »Und was kommt als Nächstes?«
    Smith grinste. »Bleib dran.«
    »Arschloch«, sagte Tommy und stürzte sich wieder auf ihn. Vorbei.
    Smith zog die Pistole aus dem Hosenbund, zielte damit auf Tommy und drückte ab. Der Schuss war viel lauter, als Tommy es erwartet hatte. Er hörte die Kugel an seiner Wange vorbeipfeifen. Sie schlug in die Wand ein, und der Verputz fiel auf das Kissen. Tommy fing an zu zittern.
    »Jetzt schau dir die Sauerei an, die du gemacht hast«, sagte Smith. »Du rücksichtsloser Wichser. Erst das Fenster mit dem Metalleimer einwerfen. Und jetzt ist ’n Loch in der Wand. Denkst du, ich hab Lust, hinter dir herzuputzen? Ich hasse Heimwerken.«
    Tommy hielt den Mund.
    Park konnte genau den Moment, in dem Fraser Savage zu Hause ankam.
    Nach dem Schuss hatte Tommy die Klappe gehalten. Schade um die Wand, aber ein klein bisschen Spachtelmasse und ein bisschen Farbe draufgeklatscht, und die alte Mrs. Yardie würde überhaupt nichts merken.
    Eine Weile hatte Savage bibbernd und wimmernd dagesessen und wiegte sich vor und zurück und stöhnte und hielt die ekelhafte Decke um sich fest. Aber jetzt war erwieder voll da. Der Mund stand ihm offen, und Tränen rannen ihm über die Wangen. Er stieß klagende Laute aus.
    »Fraser schon zu Hause?«, fragte Park.
    Savage schaute ihn an. Zitterte wie ein Hund unter Strom. Schaffte es, gerade so lange mit dem Stöhnen und Bibbern aufzuhören, um zu fragen: »Was kann ich machen, damit das ein Ende hat?«
    »Überhaupt nichts«, sagte Park.
    Nach all dem Blutvergießen hatte Tommy ein Messer erwartet. Vielleicht ein Schwert.
    Stattdessen zog die Tochter von Smith ein Stück Wäscheleine aus der Tasche und schlang sich die Enden um die Fäuste, als sie hinter Fraser stand.
    Tommy schaute weg. Als er wieder auf den Bildschirm blickte, lag die Leine um Frasers Hals. Da er mit dem Rücken zur Kamera stand, konnte Tommy sein Gesicht nicht sehen. Tommy sah zu Smith hinüber. Der starrte Tommy an. Ihn konnte Tommy auch nicht anschauen. Nicht ohne sich auf ihn stürzen, ihm den Kopf zu Brei schlagen und ihm die Eingeweide rausreißen zu wollen.
    Es fühlte sich an, als hätte jemand Tommy zwei Granaten in die Ohren gestopft.
    Gewalt. Vielleicht hatte Phil ja recht. Vielleicht war das die Antwort.
    Jedenfalls gab es nichts anderes. Aber Tommy konnte nichts damit anfangen. Er senkte den Kopf. Flüsterte den Namen seines Sohnes. Und wieder. Und wieder.
    »He«, drang die Stimme von Smith zu Tommy durch. »Guck mal hin. Was macht er grade?«
    Tommy wandte den Kopf zum Bildschirm. Fraser war auf dem Boden zusammengebrochen. Tommy wollte ihn mit bloßer Willenskraft zwingen, sich zu bewegen. Nichts.
    »Ich schwör’s«, sagte Tommy, »ich bring dich um.«
    »Bitte, bitte versuch’s nur«, sagte Smith. »Hier bin ich.«
    Ihn lebend häuten, ihm ein Stück aus dem Herzen beißen, egal. Tommy war nicht wählerisch, solange die Drecksau nur verreckte.
    Smith sprach mit ihm. Tommy konnte ihn nicht deutlich verstehen. Das Brummen in seinen Ohren war zu laut. Nicht dass Tommy taub war. Nein, andere Geräusche konnte er hören. Er hörte ein Baby schreien.
    »… und es ist ja nicht so, als wärst du nicht im Voraus gewarnt worden«, sagte Smith gerade. »Du hast es gewusst. Ich hab’s dir gezeigt. McCracken.«
    Da war kein Baby.
    Tommy schaute wieder auf den Monitor, als die Mörder gerade nackt aus der Küche kamen. Die Schlampe hatte jetzt eine Metallsäge bei sich. Fraser würde also auch zerstückelt werden.
    »Dein Sohn ist deinetwegen tot. Bist du stolz auf dich?«
    Tommy stürzte sich auf ihn.Aber Smith war wieder darauf gefasst. Sprang von seinem Stuhl auf und wich seitlich aus. Trotzdem blieb Tommy an ihm dran und schlug mit seinem gesunden Arm wild um sich. Smith parierte ihn mühelos. Er zog seine Pistole.
    »Na dann erschieß mich«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher