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Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Titel: Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Kopf hängen. Ihr weiches Haar fiel nach vorne und bedeckte ihr Gesicht. „Himmel, was für ein Durcheinander.“
    „Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst, aber ich bin froh, dass du sofort zu mir gekommen bist, statt alles für dich zu behalten.“ Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht. „Wo ist Seth?“, fragte er, weil er sicher war, dass sie das wusste.
    Sie schenkte ihm ein feines Lächeln, das ihn bis zu den Fußspitzen mit Zärtlichkeit erfüllte.
    „Ich weiß nicht, wo er ist.“
    Er schwieg und hoffte, dass sie es ihm von selbst sagen würde.
    „Seth hat Paul Markham umgebracht. Jessie sagte, es war ein Unfall, aber als der Termin der Anhörung näher rückte, wurde er panisch und muss davon gelaufen sein.“ Ihre Worte kamen wie ein Wasserfall, so als ob sie ihre Meinung geändert hätte, wenn sie langsam gesprochen hätte.
    Hunter brauchte keine Zeit, um diese Neuigkeiten zu verarbeiten. Er begriff sofort. „Jesus. Das Kind hat seinen eigenen Vater ermordet?“
    Molly nickte. Auf ihrem Gesicht lag der Ausdruck von Traurigkeit, Besorgnis und Enttäuschung darüber, dass sie Jessies Vertrauen missbraucht hatte.
    Er ließ ihre Hand los. „Du hattest keine andere Wahl, als mir alles zu sagen.“
    „Erzähl das Jessie.“
    „Mach dir keine Gedanken. Ich habe es selbst gehört“, sagte Jessie, die im Türrahmen stand.
    Molly schüttelte den Kopf. Ihr entmutigter, schuldbewusster Gesichtsausdruck verriet, was sie fühlte. „Jessie, ich hatte keine andere Wahl.“
    „Aber ich hatte sie. Ich hatte die Wahl, und ich habe dir vertraut. Ich bin eine Idiotin, dass ich dir geglaubt habe“, sagte Jessie. „Du bist eine Lügnerin.“
    „Hey, das ist unfair.“ Hunter stellte sich auf Mollys Seite und verteidigte sie. „Das ist eine sehr komplizierte Situation …“
    „Gib dir keine Mühe, mich zu verteidigen. Jessie hat jedes Recht der Welt, wütend und verletzt zu sein.“ Molly erhob sich.
    Hunter wünschte, er hätte ihren Schmerz auf sich nehmen können, aber er wusste, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als sich mit Jessies Verletztheit und ihrer Wut auseinanderzusetzen und damit fertig zu werden. Er fand sich damit ab, schweigen zu müssen. Wenigstens im Augenblick.
    „Also, die ganze Story, von wegen dass du bedauerst, dass du Hunter irgendetwas nicht gesagt hast, war Schwachsinn, oder? Du wolltest mich nur dazu bringen, dir meine Geheimnisse anzuvertrauen.“ Jessie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Molly böse an.
    „Nein, die Geschichte stimmt. Jedes einzelne Wort davon ist wahr. Du musstest mir die Wahrheit sagen. Du wolltest doch unseren Vater nicht ernsthaft für einen Mord ins Gefängnis gehen lassen, den er gar nicht begangen hat?“, sagte Molly sanft.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Aber Seth soll auch nicht ins Gefängnis kommen.“ Ihre Stimme versagte. Sie rutschte mit dem Rücken an der Wand entlang nach unten.
    Hunter entschied, dass das der richtige Moment war, um sich einzumischen. „Er wird nicht ins Gefängnis kommen. Nicht, wenn ich mich darum kümmern werde. Aber damit ich ihn beschützen kann, muss ich wissen, wo er steckt. Ich muss mir die Geschichte noch einmal von ihm erzählen lassen, um zu entscheiden, wie wir weiter vorgehen werden.“
    Er machte einen Schritt auf Jessie zu und kniete sich neben sie. „Du bist zu jung, um so ein riesiges Geheimnis mit dir herumzutragen. Das weißt du. Deshalb hast du Molly vertraut. Und sie konnte so ein großes Geheimnis auch nicht für sich behalten, weil sie dich, Seth und euren Vater liebt. Kannst du verstehen, was ich sage, ohne es als Beleidigung zu empfinden?“, fragte er.
    Jessie nickte, ohne seinen Blick zu erwidern. „Das heißt aber nicht, dass ich nicht mehr sauer bin.“
    Hunter versuchte, nicht zu lachen, weil er verstand, dass sie vor ihrer Schwester das letzte Wort haben musste. „Glaubst du jetzt, du könntest mir erzählen, wo Seth sich aufhält?“
    „In der Kirche in der Nähe von Vaters Büro“, murmelte Jessie in ihre Knie, aber Hunter hörte es trotzdem.
    „Danke.“ Er legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. „Uns alles zu sagen war sehr mutig.“
    Er blickte zu Molly hinüber, die ihn mit großen Augen beobachtete. Er erhob sich langsam aus seiner kauernden Position und zwinkerte ihr zu, um ihr ohne Worte zu signalisieren, dass alles wieder gut würde.
    Hunter hoffte nur, dass er dieses unausgesprochene Versprechen auch würde einhalten können.
    Sie sagten

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