Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Titel: Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
über meine Vaterschaft nachgedacht hätte, aber ich wusste, dass ich noch zu jung war, um mich angemessen darum kümmern zu können. Die Armee war meine Familie, und ich hatte nichts zu bieten, auch deiner Mutter nicht. Trotzdem, und das solltest du wissen, habe ich ihr einen Heiratsantrag gemacht.“
    Molly konnte sich nicht helfen, aber seine Ritterlichkeit reizte sie zum Lachen. Sie hatten die Vergangenheit nun schon so oft besprochen, aber jedes Mal kamen noch weitere interessante Einzelheiten ans Licht. „Lass mich raten. Sie hat abgelehnt.“
    Er nickte. „Sie wollte mir keine Falle stellen, hat sie behauptet.“
    „Das klingt aber eher so, als hätte sie sich keine Falle stellen wollen“, murmelte Molly empört.
    Wie sich bereits beim stückchenweisen Zusammenklauben der Wahrheit herausgestellt hatte, war Mollys schwangere Mutter dann nach Kalifornien gefahren, um dem reichen Mann, den Molly immer für ihren Vater gehalten hatte, das Baby unterzuschieben. Das war die erste in einer Reihe von Ehen, die ihre Mutter Francie aus Geldgier eingegangen war. Ob das mit der Schwangerschaft nur ein Unfall oder pure Absicht gewesen war, wusste niemand so genau. Nur eines war sicher: Francie hätte sich niemals an einen Mann gebunden, der ihr nur ein Armeegehalt zu bieten hatte.
    Bis Francie aus Europa zurückkehren und sich bereit erklären würde, sich einmal länger mit ihr zu unterhalten als die üblichen fünf Minuten bis zum nächsten Wellnesstermin, würde Molly die fehlenden Puzzlesteine niemals zusammenbekommen.
    „An dem Tag, an dem ich feststellte, dass du meine Tochter bist, und erfuhr, dass du dein Examen als Juristin gemacht hast, war ich so stolz, wie es ein Vater nur sein kann. Das Beste aber war, als ich feststellte, dass wir eine Menge Dinge gemeinsam haben. Du hast dich für das Immobilien-recht entschieden, und ich bin ebenfalls im Immobiliengeschäft. Ich musste dich nicht erziehen, damit du so wirst wie ich. Du bist es ganz von alleine. Als ich das begriff, war ich unheimlich glücklich und wusste, dass wir letztendlich über die Vergangenheit hinwegkommen würden und einen ganz neuen Anfang wagen konnten, weil wir eine Familie sind. Du bist meine Tochter.“
    Molly hatte nicht bemerkt, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, bis sie ihr über die Wange kullerten und sie sie mit dem Handrücken wegwischte. Dieser Mann liebte sie. Die Tränen waren Ausdruck ihrer Freude. Dem war sie gewachsen. Sie wäre zwar lieber im Haushalt des Generals aufgewachsen, aber sie war auch schon sehr dankbar dafür, dass es ihn jetzt in ihrem Leben gab.
    „Selbst Jessie wird irgendwann darüber hinwegkommen“, sagte ihr Vater.
    „Ich hab schon immer geahnt, dass du unter Wahnvorstellungen leidest“, sagte Molly grinsend.
    „Sie wird schon noch erwachsen werden. Ich hoffe nur, dass ich dabei sein kann und die Zeit nicht in dieser verdammten Gefängniszelle absitzen muss.“
    Mollys Magen machte sich schmerzhaft bemerkbar. „Wir werden dich hier herausholen“, versprach sie.
    „Das soll nicht dein Problem sein.“
    „Ich werde dich in diesem Schlamassel nicht alleine lassen.“
    Ihr Vater streckte sich, um seine verspannten Muskeln zu lockern. „Ich hätte merken müssen, dass Paul das Geschäft ruiniert“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Molly. „Ich wusste schon vorher, dass er ein verdammter Choleriker sein konnte, und ich wusste, dass er in letzter Zeit ziemlich viele persönliche Probleme hatte. Er war sehr launisch, und ich hätte ihm unsere finanziellen Belange nicht länger anvertrauen dürfen. Und jetzt denkt die verfluchte Polizei auch noch, dass ich ein Motiv hatte, ihn zu töten.“
    Molly beugte sich zu ihm hinüber. Es war das erste Mal, dass sie hörte, dass Paul Probleme hatte, und das ließ sie hoffen, dass mehr vorgefallen war, als man gemeinhin annahm. „Was meinst du mit persönlichen Problemen?“
    „Nichts, was dich beschäftigen sollte.“
    Molly warf ihm einen missbilligenden Blick zu. „Ich mag diesen sturen und eigensinnigen Charakterzug an dir nicht.“
    „Wenigstens weißt du jetzt, von wem du ihn geerbt hast, junge Dame.“
    Frustriert schüttelte sie den Kopf.
    „Ich wollte dich eigentlich fragen …“ Ihr Vater verstummte. Sein Tonfall hatte unsicher geklungen. Das passte gar nicht zu ihm.
    „Was wolltest du mich fragen?“
    „Egal, ob ich im Gefängnis lande oder nicht, wenn das hier vorbei ist –“
    „Das wirst du nicht !“
    „Egal. Ich würde mir

Weitere Kostenlose Bücher