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Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Titel: Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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bekommst“, sagte Ty zu Hunter, bevor er sich an seine Frau wandte. „Musst du eigentlich immer Partei für ihn ergreifen, selbst, wenn er auf dem Holzweg ist?“, fragte er empört.
    Lacey lachte nur und umarmte ihn, bis er weich wurde und sie an sich drückte.
    Hunter, Ty und Lacey hatten vorher schon ähnliche Szenen miteinander erlebt. Ihre Freundschaft bestand schon sehr lange. Tys Mutter war Hunters letzte und beste Pflegemutter, die sowohl ihn als auch Lacey zu sich genommen hatte. Von Anfang an hatte Lacey gespürt, dass Hunter einen Freund brauchte, und es war die Hölle los, wenn Ty sich gegen Hunter verschworen hatte. Dann mischte sich Lacey ein, um Hunter zu verteidigen. Sie hatte immer an ihn geglaubt, auch wenn es sonst kein anderer tat, bis es Ty schließlich ebenso ging.
    Lacey hatte ein großes Herz. Das war auch der Grund dafür, dass Hunter sich in sie verliebt hatte, als sie Kinder waren. Im Laufe der Jahre hatte er festgestellt, dass sich diese Liebe in eine brüderliche Liebe verwandelt hatte. Was gut war, denn Lacey war immer schon bis über beide Ohren in den dunkelhaarigen Rebellen Ty verliebt.
    Den Unterschied zwischen Zuneigung und Liebe erfuhr Hunter erst, als er im Studium der verwegen gekleideten Molly Gifford begegnete. Dass die Chemie zwischen Hunter und Molly stimmte, war nicht zu leugnen, aber da war von Anfang an noch so viel mehr zwischen ihnen. Er sah in Molly seinen intellektuellen Gegenpart. Himmel, sie hatte ihn nicht nur einmal in Prüfungen übertrumpft und er hatte sie dafür bewundert. Außerdem hatte er gespürt, dass ihr dasselbe fehlte wie ihm. Dummerweise hatte er immer gedacht, dass sie diese Lücke in ihrem Leben gegenseitig füllen würden.
    Er hatte sich geirrt. Und das ärgerte ihn.
    Hunter litt immer noch unter diesem Nachbeben, aber es wäre falsch gewesen zu sagen, dass Ty und Lacey sich irrten. Sie hatten in vielen Punkten recht. Der Teufel sollte sie holen, weil ihre Worte ihm im Kopf herumschwirrten und seine eigensüchtigen Gefühle so allmählich in den Hintergrund drängten.
    „Ich muss jetzt wirklich hier weg“, sagte Hunter und wandte sich zum Gehen.
    „Hier! Nimm das, bevor du gehst“, bat Ty.
    Hunter nahm den Zettel, den ihm der Freund reichte und fragte: „Was ist das?“
    „Das ist General Frank Addam’s Adresse. Er lebt in Dentonville, Connecticut. Ich dachte, ich erspare dir ein paar Telefoneinheiten. Du weißt ja selbst verdammt gut, dass du mich sowieso angerufen hättest, um zu erfahren, wo der Mann wohnt“, ergänzte Ty hilfsbereit.
    Sein verschmitztes Grinsen machte Hunter wütend, vor allem, weil er wusste, dass Ty recht hatte. An irgendeiner Stelle dieses merkwürdigen Treffens hatte er sich entschieden, den nächsten Flug von Albany nach Connecticut zu buchen und herauszufinden, was tatsächlich in Mollys Leben vor sich ging und was sie dazu veranlasst hatte, ihn um Hilfe zu bitten.
    Und Lacey hatte auch noch in einem anderen Punkt recht. Er würde aber den Teufel tun, das jemals zuzugeben. Er hatte Lacey ihrer gemeinsamen Vergangenheit wegen mehr vertraut als Molly. Ty und Lacey waren die einzige Familie, die er hatte, die Einzigen, denen er etwas bedeutete und die ihn noch nie im Stich gelassen hatten. Das hatte er nicht einmal für Molly aufs Spiel setzen wollen.
    Also war er ihr tatsächlich etwas schuldig. Doch diese Verpflichtung war nicht der einzige Grund, weshalb er dort hinfliegen wollte. Lacey und Ty hatten ihn heute Abend mit dem gleichen angeekelten Gesichtsausdruck gemustert, der ihm jeden Morgen im Spiegel begegnete. Er hatte ihn satt.
    Hunter würde nicht mehr mit Frauen schlafen, die ihm nicht das Geringste bedeuteten, und er hatte auch keine Lust mehr, sich ins Koma zu trinken, aus dem er jeden Morgen mit einem gigantischen Kater erwachte. Er hatte zu hart an seinem Erfolg gearbeitet, um ihn jetzt einfach wegzuwerfen.
    Um sich selbst zu beweisen, wie ernst es ihm damit war, würde er Molly helfen, ohne sich wieder in etwas hineinzustürzen. Er würde sich selbst beweisen, dass er über sie hinweggekommen war, und er würde den Fall ihres Vaters gewinnen und anschließend fortgehen, ohne noch einmal zurückzublicken.

3. KAPITEL
    A m Montagmorgen besuchte Molly gleich als Erstes ihren Vater. Sie saßen sich an einem Metalltisch gegenüber. Molly betrachtete das Ge sicht ihres Vaters und untersuchte es nach Veränderungen, obwohl sie wusste, dass es keine gab. Ein paar Nächte im Gefängnis konnten ihrem starken,

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