Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an
sie vorsichtig in ihre Kissen.
„Machst du auch das Licht aus?“, fragte sie, die Augen bereits geschlossen.
Er grinste. „Du herrisches kleines Wesen. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?“
„Nein. Aber danke für alles.“
„Jederzeit“, sagte er rauer als beabsichtigt, erfüllt von einem besorgten Gefühl, das er nicht wiedererkannte. „Es wird Zeit, dass du schläfst.“ Er erhob sich von ihrem Bett.
„Bleib bei mir! Bitte.“
Er schaffte es nicht, ihr diese Bitte abzuschlagen, obwohl ihm sein Selbstschutz riet, dass er genau das tun sollte. „Gut.“ Hunter zog seine Schuhe aus und schwang seine Beine aufs Bett, um es sich neben ihr bequem zu machen. „Warum erzählst du mir nicht etwas über diese Kopfschmerzen?“, fragte er.
„Da gibt es nichts zu erzählen. Ich hab sie schon, so lange ich denken kann, aber sie waren schon lange nicht mehr so schlimm. Heute Nacht ist es zum ersten Mal wieder so heftig.“ Sie nahm einen Zipfel ihrer Bettdecke und platzierte ihn mit der kalten Seite auf der Stirn.
Er bemerkte, wie sie bei jeder Bewegung zusammenzuckte. „Ich bin sicher, dass deine Kopfschmerzen vom Stress kommen.“ Warum konnte er ihr nicht helfen?
Molly war mit der Möglichkeit, ihren Vater, den sie gerade erst gefunden hatte, zu verlieren, konfrontiert, und Hunter bestrafte sie für die Entscheidung, die sie im Hinblick auf ihren Vater getroffen hatte. Mist. Vielleicht hatte Ty gar nicht so unrecht, als er ihn auf seine unmöglich hohen Ansprüche hingewiesen hatte.
Hunter war kein Mann, der gerne zugab, sich geirrt zu haben. Glücklicherweise war Molly nicht in der Lage, sich ausführlich mit ihm zu unterhalten. Das bedeutete aber nicht, dass er es nicht auf eine andere Weise würde wiedergutmachen können.
Hunter lockerte den Bund seiner Hose, um es sich bequemer zu machen, und rückte näher an Molly heran.
„Komm her“, sagte er.
Sie kuschelte sich an ihn und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter, wobei sie einen frohen, erleichterten Seufzer ausstieß. Hunter war alles andere als froh. Er atmete ihren Duft ein, und es gefiel ihm auch, wie sie sich an ihn gekuschelt hatte. Er mochte es, auf sie aufzupassen. Doch er mochte es viel zu sehr.
So lagen sie still nebeneinander, und bald hörte er Molly regelmäßig atmen. Sie war eingeschlafen, und auf Hunter wartete, so wie es schien, eine lange, schlaflose Nacht.
12. KAPITEL
J essie blickte auf den Wecker auf ihrem Nachttisch. Sie wusste, dass es noch zu früh am Morgen war, um mit Molly zu sprechen. Doch sie hielt es keine Sekunde länger aus. Letzte Nacht hatte sie aus Versehen im untersten Fach von Mollys Kleiderschrank nachgesehen – gut, sie hatte geschnüffelt –, und dabei hatte sie einen Koffer voller knallbunter Kleidungsstücke entdeckt. Pullis, Schals, witzigen Schmuck und andere, wirklich coole Sachen. Sie wollte sich etwas davon ausleihen, aber wenn sie Molly danach fragen würde, müsste sie zugeben, dass sie in ihrem Schrank herumgeschnüffelt hatte. Jessie wog ihre Möglichkeiten sorgfältig ab und entschied, dass es Molly genauso wichtig war, dass Jessie sie mochte, wie es umgekehrt Jessie wichtig war, Mollys Sachen anziehen zu dürfen. Und deshalb war sie sich sicher, dass sie zu einer Einigung kommen würden.
Vor Mollys Schlafzimmertür hielt Jessie einen Augen blick inne, um dann ohne anzuklopfen in das Zimmer zu stürmen. Molly wollte schließlich, dass sie richtige Schwestern waren.
Sie stieß die Tür weit auf, ging hinein und sah Molly unter der Bettdecke neben Hunter und … Himmel noch mal! dachte sie, als sie alles gesehen hatte.
Hunter erstarrte.
Jessie biss sich auf die Unterlippe und fragte sich, was sie jetzt tun sollte. Man brauchte keinen Universitätsabschluss, um sich ausmalen zu können, dass es das Beste wäre, sich leise zurückzuziehen und so zu tun, als hätte sie nichts bemerkt. Aber wo war da der Witz an der Sache?
„Ähm …“, sagte sie laut.
Hunter stöhnte und drehte sich um, bis sein Gesicht voll kommen im Kissen vergraben war. Molly sprang fast an die Decke.
„Jessie!“ Sie senkte ihre Stimme, als Hunter im Schlaf brummte. „Was machst du denn hier?“, zischte sie.
Jessie warf Hunter, der zu schnarchen begonnen hatte, einen langen Blick zu. „Und was macht er hier?“, schoss sie zurück. „Ich wollte einfach nur herausfinden, ob es einen Weg gibt, dass du mir eines deiner witzigen Teile aus dem Koffer im Schrank borgst. Aber jetzt denke ich plötzlich an
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