Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
Vom Netzwerk:
besitzt eine brandneue Einrichtung keine zehn Meilen von hier entfernt.«
    Nathan fühlte sich, als hätte ein Nashorn seinen Bauch durchbohrt. Vor lauter Panik musste er beinahe die Eier, die er zum Frühstück gegessen hatte, in einer gelb-weißen Fontäne ausspeien.
    »Gibt es keine andere Möglichkeit?«, fragte Penny. »Vielleicht eine Pflegefamilie?«
    »Nein, Ma’am. Ich fürchte nicht.«
    Penny blickte zu Nathan hinüber. »Ich glaube nicht, dass das Waisenhaus eine äußerst bereichernde Umgebung für einen Jungen wie ihn ist.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung«, sagte Officer Danbury. »Für ein Kind gibt es unzählige bessere Orte, wo es aufwachsen sollte, aber die anderen Möglichkeiten beruhen alle auf der Annahme, dass die Eltern des Kindes nicht tot sind. Wenn ein Elternteil am Leben ist, steigen die Möglichkeiten auf ungefähr fünfzig Prozent an. In diesem Fall können wir jedoch nicht wirklich etwas tun.«
    »Was, wenn …« Penny räusperte sich erneut. »Was, wenn wir ihn behalten wollten? Nur für eine Weile?«
    »Oh, nein, ich fürchte, das ist nicht möglich. Sie könnten ein ungeeignetes Elternteil sein. Wenn Sie ihn adoptieren wollen, müssen Sie ihn aus einem Waisenhaus holen. Wir können ihn nicht einfach an Sie übergeben – ich meine, ich wäre ein ziemlich schäbiger Gesetzeshüter, wenn ich einfach sagen würde, ›Wollen Sie ein Kind? Hier, bitteschön!‹ Sie müssen sich aber keine Sorgen um seine Sicherheit machen. Ich bin mir sicher, Steamspell wird sich so freuen, dass Nathan nicht gefressen worden ist, dass er ihn unter seinen persönlichen Schutz stellt.«
    Nathan fühlte sich, als hätte das imaginäre Nashorn, das gerade ein Loch in seinen Bauch bohrte, jetzt angefangen, den Kopf in immer größer werdenden Kreisen zu bewegen. Sollte er fliehen? Sollte er schnell irgendein Verbrechen begehen, damit er im Gefängnis anstatt im Waisenhaus leben konnte?
    Penny schaute Nathan an, dann Mary. Die Schwestern warfen sich einen Blick zu, aus dem Nathan nicht schlau wurde. Und dann wandelte sich Pennys Gesichtsausdruck in Wut um, und sie packte Nathan schmerzhaft am Ohr.
    »Du furchtbares Kind! Wie kannst du es wagen, dich als toter Junge auszugeben? Ich hätte wissen müssen, dass das nur eine Lügen war! Ich werde dich wieder zum Nachbarhaus bringen, wo ich dich gefunden habe, und deinen Eltern alles über deinen erbärmlichen Betrug erzählen!« Sie stand auf und ließ Nathans Ohr nicht los.
    »Officer Danbury, ich entschuldige mich, dass ich diese Lüge erst jetzt aufgedeckt habe. Manchmal sind meine Schwester und ich sehr langsam. Ich versichere Ihnen, dass ich mich um ihn kümmere und dass so etwas nie wieder vorkommen wird.«
    »Das ist schon in Ordnung«, erwiderte Officer Danbury. »Ich habe es nicht gern, wenn meine Zeit verschwendet wird, aber ich spare sogar Zeit, weil ich jetzt keine Vorkehrungen mit dem Waisenhaus treffen muss. Der ganze Vorgang hätte ungefähr eine gute halbe Stunde gedauert, und an Sie habe ich gerade mal fünf Minuten verschwendet, also kann ich wohl nach draußen gehen und eine rauchen.«
    Penny sagte kein Wort, als sie Nathan nach draußen schleifte. Aber sobald sie losgefahren waren, wurde ihre Miene sanfter. »Geht es dir gut? Habe ich zu fest an deinem Ohr gezogen?«
    »Ist schon in Ordnung.«
    »Wir versprechen dir nicht, dass du ewig bei uns wohnen kannst. Aber bis wir denken, das Arrangement zu beenden, möchten wir dich gerne dazu einladen, unser Sohn zu sein.«
    Nathan sagte Ja.

Acht
     
    Sie gingen nach Hause – nach Hause! – und aßen lecker zu Mittag. Und dann stand Penny auf, verschränkte die Arme vor der Brust und sah ziemlich ernst aus.
    »In diesem Haushalt dulden wir niemanden, der sich gerne im warmen Schlamm seiner eigenen Faulheit wälzt. Wir erwarten von dir, dass du arbeitest. Ich meine damit nicht, dass du dir einen Job in einer Konservenfabrik suchen musst oder so etwas in der Art, aber du musst helfen, das Haus und den Garten sauber zu halten. Zur Essenszeit wirst du alles essen, was auf deinen Teller kommt, es sei denn, einer der Erwachsenen erklärt das Gericht als für den Verzehr ungeeignet. Und du musst zur Schule gehen, wenn im Herbst das neue Schuljahr beginnt.«
    »Schule?« Nathan war entsetzt. »Aber die anderen Kinder werden sich über mich lustig machen!«
    »Und wenn schon! Ich werde nicht zulassen, dass die Leute glauben, wir ziehen ein ungebildetes Kind groß. Es ist nie angenehm, wenn andere Leute

Weitere Kostenlose Bücher