Fangboys Abenteuer (German Edition)
über einen lachen, aber du wirst lernen, damit umzugehen.«
»Ja, Ma’am.«
Der nächste Tag war ein Montag. Penny arbeitete als Bibliothekarin und Mary leitete ein kleines Restaurant, und obwohl beide arbeiten müssten, nahmen sie sich den Tag frei, um mit Nathan einkaufen zu gehen. Sie kauften ihm sieben neue Garnituren Kleidung, ein brandneues Paar Schuhe und eine Zahnbürste, von der sie ihm versprachen, dass sie nicht gestohlen werden würde. Er durfte sich in einem Spielwarenladen ein Stofftier aussuchen (nur nicht aus dem oberen Regal – die waren zu teuer) und entschied sich für einen freundlich aussehenden orangenen Bären, den er Cartwheeler nannte, lediglich aus dem Grund, weil er dachte, dass so ein Bär dazu neigen würde, ein Rad zu schlagen.
»Noch ein Halt, und dann können wir nach Hause gehen und wieder Explodierende Neun spielen«, meinte Penny, als sie zurück ins Auto stiegen. Nathan war so glücklich, Cartwheeler auf seinem Schoß sitzen zu haben, dass es ihm nicht in den Sinn kam zu fragen, warum Penny nicht genau gesagt hatte, wo sich dieser letzte Halt befand.
»Nein!«, schrie er und rang nach Luft, als der Moment der Erleuchtung schließlich gekommen war.
»Nathan, du musst zum Arzt! Wer weiß, welche Bakterien oder Parasiten du dir eingefangen hast, während du im Wald gelebt hast. Wir wären unverantwortliche Eltern, wenn wir nicht dafür sorgen würden, dass du einen ordentlichen Gesundheitspass hast.«
»Was ist, wenn er mir eine Spritze gibt?«
»Dann bedankst du dich bei ihm für seine Bemühungen um dein Wohlbefinden. Viele Jungs, die Spritzen benötigen, bekommen eine.«
»Was ist, wenn er meine Zähne ziehen will?«
»Sei nicht albern! Er wird nicht versuchen, deine Zähne zu entfernen. Wir werden nicht zulassen, dass er dir wehtut. Und damit meine ich natürlich, dass wir nicht zulassen werden, dass er dir irgendeinen Schaden zufügt, der nicht langfristig von Nutzen ist. Die Spritze an sich pikt vielleicht ein bisschen.«
Obwohl Nathan noch etwas mehr protestieren wollte, wollte er nicht, dass Penny und Mary dachten, sie kümmerten sich um ein flegelhaftes Kind, also sagte er nichts weiter.
»Mach dir keine Sorgen«, tröstete ihn Mary. »Wenn er sich allzu sehr auf deine Zähne zu fixieren scheint, erzählen wir ihm, dass du, weil du ungebildet bist, dir Scherzzähne in den Mund geklebt hast, und dass wir als nächstes zum Zahnarzt gehen, der den Klebstoff entfernt, was dir ziemliche körperliche Beschwerden bereiten wird.«
»Okay«, sagte Nathan.
Nathan war nicht gut darin, das Alter von Leuten zu schätzen, aber der Arzt schien der älteste Mann zu sein, der jemals gelebt hatte. Er war grau und faltig und gebrechlich, mit einem ordentlich gestutzten Vollbart.
»Du liebe Zeit«, sagte er, als Nathan sich auf den Untersuchungstisch setzte. »So eine Unterernährung! Eine größere Anordnung von Blasen habe ich noch nie gesehen. Ich könnte glauben, dass er in einem Keller eingesperrt wurde, wo er nichts zu tun hatte, außer Tag und Nacht auf und abzugehen.«
»Er ist der Sohn unserer Cousine«, erklärte Penny. »Er wurde zu uns geschickt, weil seine Eltern auf eine Insel gezogen sind, auf der keine Kinder erlaubt sind.«
»Naja, ich würde ihnen nicht raten, auf das Festland zurückzukehren, weil ich mit ihnen ein paar Worte reden müsste, und diese Worte würden sie nicht hören wollen. Es würde sich um ernste, drohende Worte handeln. Das ist beschämend, einfach beschämend. Ich würde weinen, wenn ich der Typ wäre, der glaubt, dass es für einen Mann okay ist zu heulen.«
»Können Sie ihm helfen?«
»Ja. Sein Körper ist noch nicht so weit degeneriert, dass es kein Zurück gibt, darum ist er noch am Leben. Ich gebe ihm eine Spritze, um seinen offensichtlichen Befall von Tödlicher Wald-Seuche zu heilen, eine weitere Spritze, um sechs der acht Vitamine zu ersetzen, die sein Körper bitter benötigt, eine andere Spritze, um die Krätze zu heilen, eine weitere Spritze für alle Fälle, und schließlich eine Spritze, um seine Mordlust zu bändigen.«
Penny sah schockiert aus. »Hat er wirklich Mordlust?«
»Das haben heutzutage alle Kinder.«
»Sind Sie sicher, dass Sie nicht gerade versuchen, uns eine unnötige Spritze aufzuschwatzen?«
»Ich werde Sie nicht anlügen«, meinte der Arzt. »Das könnte ich durchaus und tue es wahrscheinlich. Aber es handelt sich um keine teure Spritze, und jetzt, da ich Ihnen Unbehagen über die möglichen Mordtriebe
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