Fangboys Abenteuer (German Edition)
hatte behauptet, dass es sich um ein absolut plausibles Ergebnis handelte, und dass es keinen Grund gäbe, warum der Junge sich nicht auf diese Möglichkeit freuen sollte. Sie hatten Nathan aufgetragen, das Zimmer zu verlassen, und noch länger über dieses Thema diskutiert.
»Soll ich eine Kneifzange holen und ihn herausreißen?«, fragte Mary, während ihre Augen boshaft glühten. Sie sagte es mit einem Lächeln im Gesicht, um Nathan klarzumachen, dass sie ihn auf den Arm nahm, dass sie in Wirklichkeit nicht vorhatte, ihm den Zahn mit einer Kneifzange herauszureißen.
»Nein, nein«, entgegnete Penny. »Wir müssen einen Faden um seinen Zahn binden, und dann das andere Ende am Schwanz eines Bullen befestigen, und dann müssen wir den Bullen so ärgern, dass er davonrennt.«
»Aber was ist, wenn der Zahn noch nicht locker genug ist? Unser armer Nathan könnte dann hinter einem wütenden Bullen hergezogen werden!«
»Du hast recht! Und was ist, wenn wir leichtsinnig sind, was den Ort angeht, und den Bullen auf eine Klippe zu jagen?«
»Und was ist, wenn am Fuß der Felsen Glasscherben in Lava treiben?«
»Er wäre verloren, verloren, verloren, und wir wären an allem schuld!«
Nathan zupfte weiter an seinem Zahn herum. »Ich denke, ich warte, bis er von allein herausfällt.«
In Gedanken vertieft runzelte Penny die Stirn. »Ich frage mich, ob die Zahnfee Jungen mit scharfen Zähnen mehr Geld bringt?«
»Die Zahnfee?«, fragte Nathan nach.
»Du hast noch nicht von der Zahnfee gehört?«
Nathan schüttelte den Kopf.
»Ausgerechnet du hast noch nie etwas von der Zahnfee gehört? Wie bist du denn erzogen worden?« Penny biss sich auf die Lippe, als stellte sie gerade fest, dass sie etwas Schreckliches gesagt hatte. »Es tut mir leid. Vielleicht wollten dir deine Eltern davon erzählen, wenn die Zeit reif dafür ist. Sobald ein kleiner Junge oder ein kleines Mädchen die Milchzähne verliert, legen sie die unters Kopfkissen, und wenn die Kinder am nächsten Morgen aufwachen, stellen sie fest, dass die Zahnfee den Zahn durch Geld ersetzt hat!«
»Geld für Zähne? Das glaube ich dir nicht.«
»Oh, das musst du schon glauben, sonst kommt die Zahnfee nicht.«
»Was macht sie mit den Zähnen?«
»Das weiß niemand. Vielleicht stellt sie damit Halsketten her. Vielleicht zermahlt sie die Zähne und macht Kalk daraus. Vielleicht isst die Zahnfee sie sogar.«
»Hmmmm«, sagte Nathan. »Wenn diese Zähne so wertvoll sind, sollten die Leute sie vielleicht lieber behalten, anstatt sie an eine Fee zu verkaufen.«
»Das könnte eine sehr gute Idee sein«, erwiderte Penny. »Wer weiß? Du könntest sie für zehnmal mehr Geld verkaufen, als dir diese knauserige Zahnfee zurücklassen würde.«
Nathan fummelte weiter an seinem Zahn herum. Ihm fehlte der Mut, um mit drastischen Maßnahmen das Entfernen des Zahns zu beschleunigen, aber in jedem freien Moment wackelte er daran herum, und er biss fester in Äpfel, als er es normalerweise tat, und wenn er seine Zähne putzte, schenkte er diesem besonderen Zahn beinahe doppelt so viel Aufmerksamkeit wie den anderen.
Und dann, als er eines Abends aufwachte, war der Zahn weg.
Er hatte seinen ersten Zahn verloren!
Er war so aufgeregt, dass er vor Freunde beinahe aufschrie.
Aber … wo war er?
»Ich habe meinen Zahn verschluckt«, brüllte er. »Ich kann nicht glauben, dass ich so etwas gemacht habe!«
Er hatte seine Geldquelle verloren!
Und viel wichtiger, welche Verwüstung erwartete seine Eingeweide, wenn sich dieser Zahn den Weg durch seinen Körper bahnte? Er konnte ihn beinahe spüren, wie er durch wichtige Körperteile stieß und stach und riss. Oh nein!
Er rannte aus seinem Kinderzimmer, dann besann er sich und lief sehr, sehr, sehr langsam, weil er hoffte, auf diese Weise den Zahn im Innern seinen Körpers nicht zu bewegen. Wo war er gerade? Immer noch in seinem Bauch? Zwei Zoll unter seinem Hals? Er könnte von Glück reden, wenn der Zahn ihn nicht vom Kopf bis zum Bachnabel aufschlitzte.
»Was ist los?«, fragte Penny und rieb sich den Schlaf aus den Augen, als sie aus ihrem Schlafzimmer kam.
»Ich habe im Schlaf meinen Zahn verschluckt!«
»Bist du dir sicher?«
War er sich sicher? Er krümmte sich nicht vor Schmerzen. In seinem Körper gab es keine neuen Löcher, aus denen sich der Zahn seinen Weg nach draußen bahnen könnte. »Ich bin mir ziemlich sicher.«
»Naja, lass uns erstmal danach suchen, bevor wir in Panik ausbrechen!« Sie liefen in Nathans
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