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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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einem ganzen Tag wussten beinahe alle in der Stadt davon, und fast alle stimmten zu, dass sie so etwas niemals tun würden.
    Am achten Tag von Nathans Strafe, während Penny in der Bibliothek arbeitete und Mary ihr Restaurant leitete, brach irgendjemand mit Streichhölzern und Benzin in ihr Haus ein. Oder vielleicht waren es zwei Leute, die zusammenarbeiteten – keiner würde es jemals sicher wissen, außer den Schuldigen, die niemals geschnappt wurden und niemals ein Geständnis ablegten.
    Penny half einem kleinen Mädchen, ein Buch über tote Clowns zu finden, als ihr Arbeitgeber sie wie verrückt zum Telefon winkte, um ein Gespräch anzunehmen.
    »Hallo?«
    »Penny!« Ihre Nachbarin Eunice war am Apparat. »Es ist schockierend! Ich schaue gerade aus dem Fenster zu eurem Haus hinüber, und da lodert ein tobendes Inferno!«
    »Nein!«
    »Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Feuer gesehen, das sich an einer Stelle sammelt! Ich habe die Feuerwehrmänner gerufen, sobald das Dach in den Flammen zusammengebrochen ist. ›Rettet den Hund! Rettet den Hund!‹, habe ich gerufen, und sie sind hineingerannt, aber dann habe ich mich daran erinnert, dass ihr keine Haustiere habt, und als sie schließlich wieder herausgekommen sind, waren sie sehr unglücklich darüber, ihr Leben für einen Hund riskiert zu haben, der gar nicht existiert, und sie haben gesagt, dass ihretwegen das Haus bis auf die Grundmauern niederbrennen könnte, also entschuldige ich mich dafür. Ich hoffe, ihr hattet nichts Schönes da drinnen. Oh, gerade ist die nördliche Mauer eingestürzt. Es ist sehr traurig.«
    Penny bekam die Erlaubnis, sofort nach Hause gehen zu können, nachdem sie dem kleinen Mädchen geholfen hatte, sein gewünschtes Buch zu finden ( Der Clown, der die Stirn runzelte, als er ertrank ). Als sie zu Hause ankam, konnte man theoretisch nicht mehr von einem »Zuhause« sprechen, sondern eher von einem brennenden Trümmerhaufen.
    »Zumindest ist da drinnen kein Hund gestorben«, sagte ein Feuerwehrmann zu ihr.
    Mary kam nach Hause (ein Begriff, der trotz der fehlenden Genauigkeit weiterhin verwendet wird) und fiel auf die Knie.
    Die Schwestern waren immer gut miteinander ausgekommen, aber einen Hauptstreitpunkt hatte es zwischen ihnen gegeben: Pennys Misstrauen Banken gegenüber. Mary war der Meinung, dass sie ihre gesamten Ersparnisse sicher bei einer Bank aufbewahren sollten, wohingegen Penny dachte, dass das Geld, das sie sich so hart erarbeitet hatten, in einem Stahlsafe in Pennys Zimmer sicherer gelagert wäre.
    Der Safe war teuer, feuerfest und kam mit einer Garantie, dass der Inhalt ersetzt werden würde (oder dass der sentimentale Wert für Sachen wie Fotos bezahlt werden würde, da es unmöglich wäre, die Motive in ihr früheres Alter zurückzuversetzen, um die Bilder nachzustellen), falls er in irgendeiner Weise beschädigt würde. Die Firma Unverwundbarer Safe, im Besitz von Lawrence Wicket, hatte sogar ein schickes Zertifikat mitgeliefert, das dies bestätigte. Leider war Mr. Wicket in Pension gegangen und hielt sich zu genau dieser Zeit tief im Dschungel auf, wo er sich an einer Schatzexpedition erfreute, die er mit dem Verkauf von unsoliden Safes, die bei Feuer schnell schmolzen, finanziert hatte.
    Es ist auch nicht bekannt, wer die nächsten beiden Feuer gelegt hatte, die das Restaurant und die Bibliothek niederbrannten. Es könnte dieselbe Person gewesen sein, die Pennys und Marys Zuhause abgebrannt hatte, oder es könnte jemand gewesen sein, der die Ergebnisse begrüßte.
    So oder so hatten sie alles verloren.
    Officer Danbury, der nicht völlig gefühllos war, erlaubte den Schwestern, Nathan am letzten Tag seiner Haftstrafe zu besuchen. Sie schlossen ihn in ihre Arme und schluchzten.
    »Nicht weinen!«, sagte er zu ihnen. »Mir gefällt es hier zwar nicht, aber heute ist mein letzter Tag, und mir ist es in der Vergangenheit schon viel schlimmer ergangen.«
    Sie erzählten ihm von den Bränden, und Nathan saß nur fassungslos auf dem kalten Steinboden. Ihr Zuhause, niedergebrannt? Das Restaurant, weg? Das ganze Essen verschwendet?
    »Haben sie wenigstens die Bücher herausgenommen, bevor sie die Bibliothek abgebrannt haben?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete Mary. »Sie haben alle verbrannt.«
    Nathan konnte so etwas nicht begreifen. »Was wird aus uns?«
    »Wir haben kein Zuhause, keine Arbeit und kein Geld«, sagte Penny. »Mary und ich werden ins Armenhaus ziehen.«
    Das Armenhaus? Das konnte nicht wahr sein!

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