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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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schüttelten den Kopf, nur ganz leicht, nicht deutlich genug, um von Mongrel bemerkt zu werden.
    »Natürlich. Hat es dir Kleft nicht erklärt?«
    »Das hat er, aber dann hat er es wieder zurückgenommen.«
    »Nein, nein, nein, du wirst definitiv für deine Dienste bezahlt. Zugegeben, es wird bestimmte Abzüge für anfallende Ausgaben und Servicegebühren geben, aber wir würden nicht einmal im Traum daran denken, dich für deine Leistungen nicht zu entschädigen.«
    »Wie viel?«
    »Es wird sich um einen fairen Lohn handeln.«
    Die Frau mit der Erdmännchen-Zunge und der Leukämie-Patient schüttelten ebenfalls den Kopf.
    »Ich mache es nicht unter zehn Münzen pro Woche.«
    »Zehn Münzen? Bist du betrunken, wahnsinnig oder beides? Nicht einmal ich verdiene so viel, und wenn ich es täte, würde ich mich so schuldig fühlen, dass ich das meiste an Wohltätigkeitseinrichtungen spenden würde. Ich gebe dir eine halbe Münze alle zwei Wochen.«
    Nathan schüttelte den Kopf. »Acht Münzen pro Woche.«
    »Eine halbe Münze alle zwei Wochen, und ich ersticke dich nicht in deinem verdammten Schlaf mit einem verkrusteten Kissen.« Mongrel lachte grausam. »Naja, das Affentheater mit dem vernünftigen Verhalten hat meinerseits nicht lange angehalten, oder? Normalerweise bin ich besser.«
    »Erzählen Sie ihm von dem Öl«, schlug Kleft vor.
    »Unter der Bühne bewahre ich immer einen Bottich mit kochendem Öl auf. Sobald einer meiner Gefangenen – so, da habe ich es gesagt – nicht tut, was ich von ihm oder ihr verlange, wird eine Gliedmaße in den Bottich gehalten. Gefangene, haltet eure betroffenen Gliedmaßen hoch!«
    Jeder Gefangene hielt drei oder vier Gliedmaßen hoch, alle verbrannt.
    »Es ist sehr umständlich, die ganze Zeit einen ganzen Bottich voller kochendem Öl aufzubewahren«, sagte Mongrel. »Das erfordert eine große Menge an Holz, und man muss mindestens alle fünfundvierzig Minuten nach dem Rechten sehen. Das sollte auf die Intensität meiner Leidenschaft hinweisen, was das Eintauchen von Körperteilen angeht. Und glaube nicht, dass es sich dabei nur um ein schnelles Eintauchen handelt, rein und raus und du bist fertig! Das dauert !«
    Nathan wischte sich die Träne weg, die an seiner Wange herunterlief. »Warum gibt es solches Böse in der Welt?«, fragte er. »Wo immer ich auch hingehe, ich finde nichts als Grausamkeit! Warum ist das so?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand Mongrel. »Ich persönlich halte es aber für ziemlich großartig.«
    »Grausamkeit für alle!«, verkündete Kleft.
    »Traurigkeit und Elend«, sagte Nathan. »Ich wurde in eine Welt geboren, die nichts außer Traurigkeit und Elend aufweist. Schmerz und Leid. Kummer und Qual.«
    »Ja, in der Tat!«, stimmte ihm Mongrel zu.
    Nathan suhlte sich kurz in Selbstmitleid, aber dann beschloss er, dass das nicht stimmte. Penny und Mary waren nichts als liebenswürdig zu ihm gewesen. Seine Eltern waren bezüglich ihrer Schutzmethoden etwas schlecht beraten gewesen, aber sie hatten ihn immer geliebt. Er hatte Freunde. Hunde waren gewöhnlich freundlich.
    Er hatte nicht vor, sich sein Weltbild von einem verwerflichen Sadisten wie Mongrel verderben zu lassen. Es gab Güte auf der Welt.
    »Mich kümmert nicht, wie herzlos Sie sind«, sagte Nathan. »Ich liebe Sie trotzdem.«
     
    ***
     
    Das kochende Öl war sogar noch schmerzvoller, als er erwartet hatte.
     
    ***
     
    »Glaube ja nicht, dass deine Zähne so besonders sind«, sagte Mildred, die bärtige Dame, zu ihm. »Ich könnte solche Reißzähne haben, falls ich wollte, aber ich tu’s nicht.«
    »Ja«, meinte Gabriel, der Alligator-Junge. »Wenn du mich jetzt mit denen angreifen würdest, weißt du, wie viel Angst ich hätte? Fast keine.«
    »Niemand wird dafür bezahlen, dich zu sehen«, sprachen Gondola und Horatio gleichzeitig.
    »Wenn du unser Retter sein sollst, dann müssen wir keine große Rettung nötig haben«, meinte Winston, der tätowierte Mann, dessen Sternentattoo größtenteils von seinem Hemdärmel verdeckt wurde. »Vielleicht sind wir bereits zu sechsundneunzig oder siebenundneunzig Prozent gerettet, und dein Beitrag beläuft sich nur auf drei oder vier Prozent, was eine ziemlich unscheinbare Mitwirkung ist, das muss ich dir nicht sagen.«
    »Nichts davon ist meine Schuld«, wehrte sich Nathan. »Ich will nicht hier sein. Ich bin ein Gefangener genau wie der Rest von euch. Ich bekomme keine Sonderbehandlung. Ihr habt gesehen, wie er meinen Arm ins Öl gehalten hat. Wir

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